Es ist ein etwa vier Quadratmeter großes #Loch, das eine große Wirkung hat. Seit Mittwoch klafft es in der viel befahrenen Dörpfeldstraße auf Höhe der Zinsgutstraße in #Adlershof. Die BVG hat die Stelle mit rot-weißen Baken abgesperrt, der #Autoverkehr schlängelt sich drum herum. Weil sich das Loch unmittelbar neben den Straßenbahnschienen befindet, wurde der Tram-Verkehr unterbrochen.
Das #Baustellen-Chaos im Berliner Osten nimmt einfach kein Ende. An allen Ecken und Enden wird gebuddelt, gewerkelt und gebaut. Der #Bahnhof in #Köpenick wird zum #Regional-Bahnhof umgebaut – Dauer-Stau ist die Folge. In #Mahlsdorf wird das #Straßenbahnnetz umgebaut. Und auch für #Adlershof gibt es konkrete Pläne. KURIER zeigt, wie die #Dörpfeldstraße fit gemacht werden soll für die Zukunft.
Beginnend in diesem Jahr ist geplant, die Kiez-Geschäftsstraße mithilfe von Fördermitteln aus dem Programm „Lebendige Zentren und Quartiere“ umzugestalten und mehr als bisher zu einer attraktiven Geschäftsstraße zu entwickeln.
Barrierefreie Aluminiumkonstruktion über Bahnanlagen und die B 96a verbindet ab 2024 im Bezirk Treptow-Köpenick den Landschaftspark Johannisthal mit der Köllnischen Heide
Frage 1: Wann konkret beabsichtigt die BVG, den Antrag auf Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens für einen #zweigleisigen#Ausbau der #Straßenbahn in der #Dörpfeldstraße bei der zuständigen Anhörungs- / #Planfeststellungsbehörde einzureichen (in der Antwort des Senats auf die Schriftliche Anfrage 19/12376 wurde das nunmehr bevorstehende Jahresende avisiert)?
Der Streit um die #Neugestaltung der Adlershofer #Dörpfeldstraße dauert weiter an. Auf der eng bemessenen Haupt- und Geschäftsstraße teilen sich #Straßenbahn und Busse, Radfahrende und Autos eine #Fahrbahn. Seit langem wird eine Umgestaltung des Straßenraums diskutiert.
2025 will die BVG die #Straßenbahnlinie an der Straße zweigleisig ausbauen, im Zuge dessen soll auch die Straße umgebaut werden. Ende vergangenen Jahres hat das Bezirksamt Treptow-Köpenick einen Entwurf dazu ausgewählt, der bei den Menschen vor Ort auf Ablehnung stößt. Die Behörden beharren allerdings darauf, dass es sich bei der sogenannten Variante E um eine #Kompromisslösung handele.
Verkehrssenat befürwortet ebenfalls die „Variante E“ „Die vom Bezirksamt Treptow-Köpenick favorisierte „Variante E“ ist eine aus einem mehrjährigen Planungs- und Abstimmungsprozess hervorgegangene Kompromisslösung, die unter Abwägung der verschiedenen Belange auch von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz mitgetragen wird“, heißt es entsprechend in einer Antwort der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz auf eine schriftliche Anfrage des CDU-Abgeordneten Stefan Evers.
Frage 1: Sind dem Senat die aus dem #Kiezbeirat für das Aktive Zentrum #Dörpfeldstraße vorgetragenen Argumente gegen die vom Bezirksamt Treptow-Köpenick favorisierte „#Variante E“ für den geplanten Umbau der Dörpfeldstraße bekannt und wenn ja, wie bewertet er sie? Antwort zu 1: Die vom Bezirksamt Treptow-Köpenick favorisierte „Variante E“ ist eine aus einem mehrjährigen Planungs- und Abstimmungsprozess hervorgegangene Kompromisslösung, die unter Abwägung der verschiedenen Belange auch von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz mitgetragen wird. Der Senat ist über eine #Öffentlichkeitsbeteiligung durch das Bezirksamt informiert, ihm liegen aber keine Auswertungen oder neuen Argumente aus dem Kiezbeirat für das Aktive Zentrum Dörpfeldstraße vor. Frage 2: Wie ist der Sachstand bzgl. des Planfeststellungsverfahrens für den von der BVG angestrebten zweigleisigen Ausbau der #Straßenbahn in der Dörpfeldstraße? 2 Antwort zu 2: Hierzu teilt die BVG mit: „Auch auf Anregung des „Aktiven Zentrums“ wurde zusätzlich eine intensive und vertiefende Variantenuntersuchung bzgl. der Haltestellenanordnung und -ausbildung durchgeführt. Diese hat den geplanten Fertigstellungstermin für die #Planfeststellungsunterlage verzögert. Die BVG geht davon aus, dass ein #Planfeststellungsverfahren in 2021 eingeleitet werden kann.“ Frage 3: Welche Alternativen zu einem zweigleisigen #Ausbau der Straßenbahn in der Dörpfeldstraße wurden mit jeweils welchem Ergebnis wann und durch wen geprüft? Antwort zu 3: Die Bestandsstrecke der Dörpfeldstraße soll zweigleisig ausgebaut werden, um die Kapazität und Qualität der Strecke zu erhöhen und das Umfeld besser zu erschließen. Grundsätzlich sind im #ÖPNV-Bedarfsplan (Anlage 3 des Nahverkehrsplans Berlin 2019– 2023) im weiteren Umfeld der Dörpfeldstraße keine Neubaustrecken vorgesehen, die als #Alternativerschließung in Frage kommen würden. Darüber hinaus teilt die BVG mit, dass zur Erschließung des Stadtteiles Adlershof und der #Wissenschaftsstadt Adlershof sowie zur Anbindung des neuen Betriebshofes Adlershof keine bessere Alternative als die Streckenführung durch die Dörpfeldstraße gesehen wird. Frage 4: Hat in Zusammenhang mit dem geplanten Umbau der Dörpfeldstraße und insbesondere dem zweigleisigen Ausbau der Straßenbahn eine schriftliche #Anwohnerbefragung stattgefunden und wenn ja, in welchen Bereichen des Ortsteils, mit welchem Inhalt und mit welchem Ergebnis? Wenn nein, warum nicht? Antwort zu 4: Hierzu teilt die BVG mit: „Im Vorfeld des in 2021 geplanten Planfeststellungsverfahrens erfolgte für den zweigleisigen Ausbau der Straßenbahn eine Öffentlichkeitsbeteiligung nach § 25 Abs. 3 #VwVfG, die aufgrund der pandemischen Lage als #Online-Veranstaltung am 16.06.2020 ab 18:00 Uhr bis 19:45 Uhr stattgefunden hat. Neben der direkten Beantwortung einzelner Fragen wurde die zusammenfassende Beantwortung aller Fragen online gestellt. […] Parallel hat die BVG (28.05.2021) dem „Aktiven Zentrum“ auf eine Vielzahl von Bürgerfragen eine Stellungnahme übergeben, die den aktuellen Planungsstand wiedergibt.“ Frage 5: Wie ist der Sachstand bezüglich der Ausweisung von Lieferzonen in Nebenstraßen der Dörpfeldstraße, wurden Anwohner hierüber informiert und ist jeweils gewährleistet, dass auch bei größeren Lieferfahrzeugen eine ausreichende Fahrbahnbreite z.B. für Rettungsfahrzeuge gesichert ist? 3 Antwort zu 5: Die vorhandene angrenzende Bebauung mit der daraus resultierenden lichten Weite des Verkehrsraums lässt unter Berücksichtigung eines zweigleisigen Ausbaues der Straßenbahn und sicherer Anlagen für zu Fußgehende und Radfahrende keine separaten Lieferzonen in der Dörpfeldstraße zu. Bei allen bisher untersuchten Varianten sollen Lieferzonen in den Nebenstraßen eingerichtet werden. Die Öffentlichkeit wurde darüber in allen Planungsphasen informiert, der Kiezbeirat hat dabei auch die Belange der Anwohnenden und Gewerbetreibenden vertreten. Frage 6: Hält der Senat angesichts der Zentren-Funktion der Dörpfeldstraße das Parkplatzangebot im Umfeld und dessen Erschließung zukünftig für ausreichend bzw. angemessen und wenn ja, aus welchen Gründen? Antwort zu 6: Dem Senat liegt auch aufgrund der diesbezüglich fehlenden Zuständigkeit keine Übersicht über vorhandene Parkplatzangebote im Umfeld der Dörpfeldstraße vor. Bezüglich der verkehrlichen Erschließung der Dörpfeldstraße sowie des lokalen Umfeldes ist zu beachten, dass neben der vorliegenden und weiterbestehenden Erreichbarkeit mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV) nach dem Umbau die Erschließung durch den zweigleisigen Straßenbahnausbau mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie durch die Ergänzung der gegenwärtig fehlenden Radverkehrsanlagen weiter ausgebaut wird. Berlin, 27.06.2021 In Vertretung Ingmar Streese Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz
Zu wenig Platz für #Fußgänger und #Radfahrer: In #Adlershof lehnt ein Bürgergremium Pläne des Bezirks ab. Nun treffen die Kontrahenten aufeinander.
Die #Dörpfeldstraße in Adlershof hat Potenzial. Es gibt #Fachgeschäfte und andere Einkaufsmöglichkeiten, gute Verbindungen mit der #Straßenbahn, einen Marktplatz. Aus der Dörpfeldstraße könnte man einiges machen, sagt auch Mira Skalski vom #Kiezbeirat Adlershof. Doch leider gehen die Pläne für die #Umgestaltung der Straße im Südosten Berlins in die falsche Richtung. „Der präferierte Vorschlag des Bezirksamts Treptow-Köpenick ist äußerst umstritten“, sagt die 34-Jährige, die seit 2017 in Adlershof lebt und den Stadtteil liebgewonnen hat.
Schon seit langem wird über den Umbau eines 1,1 Kilometer langen Abschnitts der Straße diskutiert, die ihren Namen seit 1951 trägt – wobei Experten darüber streiten, ob sie nach dem Archäologen Wilhelm Dörpfeld oder nach dem Pädagogen Friedrich Wilhelm Dörpfeld benannt worden ist. Inzwischen sind die Forderungen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die größtenteils eingleisige Trasse für die heutigen Tramlinien #61 und #63 mit einem zweiten Gleis zu versehen, dringlicher geworden. Denn unweit vom S-Bahnhof Adlershof plant das Unternehmen einen #Straßenbahn-Betriebshof.
Schmale grüne „#Aufmerksamkeitsstreifen“ für die Radfahrer „Wir sind nicht gegen den #zweigleisigen Ausbau“, betont Mira Skalski. Wenn die #Mobilitätswende an Fahrt gewinnen soll, müsse der Nahverkehr ausreichende Anlagen bekommen. Doch das Bürgergremium stößt sich an den übrigen Umgestaltungsplänen. Das Problem ist, dass die Straße mit 14,90 bis 19,50 Meter nutzbarer Breite ziemlich schmal ist. Die aktuelle Vorzugsvariante des Bezirks sieht vor, dass die Fahrbahn mit den beiden Fahrstreifen und zwei Gleisen 8,50 Meter …
Die Planungen zur #Umgestaltung der Straße lösen Protest aus. Die Menschen finden, dass der Bezirk die Anliegen zu wenig berücksichtigt.
Auf der #Dörpfeldstraße im Ortsteil #Adlershof kommt auf engem Raum vieles zusammen: Wenn die #Straßenbahn einfährt aus Richtung #S-Bahnhof, müssen die Autos aus der entgegengesetzten Richtung oft halten, weil ein Falschparkender ihnen die Durchfahrt versperrt. Auch für #Radfahrende sind die parkenden Autos ein Problem, sie müssen über die Gleise ausweichen.
Auch während des Lockdowns ist viel los auf der Geschäftsstraße im Adlershofer Zentrum. Die Dörpfeldstraße ist #verkehrstechnisch eine Problemstraße, denn Straßenbahn und Busse, Radfahrende und Autos teilen sich eine Fahrbahn, die an ihrer schmalsten Stelle weniger als 15 Meter breit ist. #Radwege gibt es keine. Die Dörpfeldstraße könnte aber auch zur Problemstraße für die Bezirkspolitik werden. Seit fast einem Jahrzehnt wird über ihre Umgestaltung diskutiert. Mehrere Lösungsansätze wurden zusammen mit Beteiligten im Kiez entworfen, um die #Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden zu erhöhen und aus der Straße eine #Flaniermeile zu machen. Manch ein Adlershofer nennt die Dörpfeldstraße „Dö“ – in Anlehnung an die Düsseldorfer Königsallee „Kö“.
Bis zum Jahresende will der Senat eigentlich ein stadtweites #Radnetz präsentieren. Eine ungewöhnliche Allianz von Verbänden kritisiert jetzt, dass zu wenig #Fahrradstraßen gebaut werden. Die Grünen wollen dabei aufs Tempo drücken.
Unter der Brücke am S-Bahnhof Adlershof kommt alles zusammen, was Räder und Beine hat: Die #Straßenbahn rattert, #Fußgänger wollen eilig über die Ampel und zwischen den rechtsabbiegenden Autos schlängeln sich #Radfahrer. Einer von ihnen ist Andreas Paul. „Wenn ich mich nicht absolut bemerkbar mache und wie ein Weihnachtsbaum leuchte, gerate sich zwangsläufig in eine sehr kritische Situation“, erzählt er. Paul trägt eine der neon-gelben Jacken, wie sie mittlerweile viele Radfahrer anhaben.
An vielen Hauptstraßen fehlt der Platz
Hier, wo die #Dörpfeldstraße im Südosten Berlins auf das Adlergestell trifft, kommt Paul täglich mit seinem Fahrrad vorbei. Was er an dieser Ecke erlebt, steht exemplarisch für viele große Hauptstraßen in Berlin, die noch nicht vorbereitet sind für immer mehr Menschen, die aufs Rad umsteigen. Zwar gibt es wie andernorts auch Aus- und Umbaubaupläne. So soll die Dörpfeldstraße breite und sichere Radstreifen bekommen. Doch für Andreas Paul wird dadurch das #Verkehrsproblem nicht gelöst. „Die Dörpfeldstraße ist an der schmalsten Stelle gerade mal 15 Meter breit und da sollen zwei …