Mit Blick auf seine #Brücken steht Berlin vor großen Aufgaben. Die Zahl der #Bauwerke in der Stadt ist groß – allein mehr als 830 Brücken werden vom Land verantwortet. Dazu kommen weitere Brücken über #Wasserkanäle, für die die #Wasserstraßen- und #Schifffahrtsverwaltung des Bundes zuständig ist, sowie #Autobahnbrücken, die in Verantwortung der #Autobahngesellschaft liegen, außerdem #Bahn- und #U-Bahn-Brücken. Insbesondere unter den #Straßenbrücken sind einige Bauwerke, die nicht für die heutige #Verkehrsbelastung ausgelegt waren und nun instandgesetzt oder neu gebaut werden müssen.
Frage 1: Welche #Gründe liegen für die #Sperrung der #Bitterfelder#Brücke vor? Wie bewertet der Berliner Senat die #Bausubstanz der Brücke? Antwort zu 1: An dem #nördlich liegenden, stadteinwärts führenden #Teilbauwerk der Bitterfelder Brücke zeigen sich zunehmend #Risse, welche nicht in ein übliches Muster für zu erwartende #Bauwerksschäden passen. Im Ergebnis einer durchgeführten „Objektbezogenen #Schadenanalyse“ durch ein Ingenieurbüro ist nicht auszuschließen, dass systematische Defizite in der #Bauwerkskonstruktion ursächlich für die Risse und deren Zunahme sind. Da die Tragweite der systematischen Defizite zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht eindeutig abgeschätzt werden kann, wurde zur Vermeidung einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit die gegenwärtige #Einschränkung für den öffentlichen Verkehr veranlasst. Für das nördliche Teilbauwerk wird mit den Ergebnissen der objektbezogenen Schadensanalyse zum gegenwärtigen Zeitpunkt von einer geminderten #Tragfähigkeit ausgegangen. Der Grad der #Minderung kann erst mit Vorliegen der Ergebnisse einer eingehenden, #statischen#Nachrechnung gemäß der Richtlinie zur Nachrechnung von #Straßenbrücken im Bestand (Nachrechnungs-Richtlinie) benannt werden.
Es ist ein #Riesenprojekt, das #Autofahrer im Osten Berlins bis Ende der 2020er-Jahre begleiten wird: der Neubau des Verkehrsknotens Marzahn. Fünf #Straßenbrücken werden dabei abgerissen, drei neu gebaut, außerdem werden ein #Fußgängertunnel instandgesetzt und eine #Trambrücke der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ebenfalls erneuert.
Um marode #Brücken an #Autobahnen und #Bundesstraßen zu #sanieren, sind mehr Mittel nötig, sagt #Bundesverkehrsminister#Wissing. Der „#Sanierungsstau“ betreffe 4000 Brücken. Staus und Vollsperrungen soll vorgebeugt werden. Bundesverkehrsminister Volker Wissing will marode #Straßenbrücken schneller modernisieren und die Mittel dafür ab 2026 auf 2,5 Milliarden Euro pro Jahr erhöhen. Das teilte das Verkehrsministerium mit. „Es ist um die Brücken alles andere als gut bestellt, daher besteht hier Handlungsbedarf“, sagte der FDP-Politiker nach einem „#Brückengipfel“ mit Experten und Vertretern der #Bauwirtschaft. In die Sanierung sei bislang zu wenig investiert worden.
Welche #Straßenbrücken im Eigentum Berlins und welche #ÖPNV-Brücken in #Baulast der #BVG sind aktuell als sanierungsbedürftig eingestuft?
Antwort zu 1:
Die aktuell 835 #Brückenbauwerke in der Zuständigkeit des Landes Berlin werden turnusmäßig untersucht und begutachtet. Hieraus ergeben sich fortlaufend verschiedene Sanierungs- und Unterhaltungsmaßnahmen, welche in Abhängigkeit zu den vorhandenen finanziellen und personellen Kapazitäten priorisiert bearbeitet werden. Unter Berücksichtigung der Maßgaben des Unterhaltungsmanagements sind hierbei insbesondere die folgenden Straßenbrücken als sanierungsbedürftig einzustufen.
BW 09 Brücke ü. d. Klärwerksableiter BW 11 Stendaler Brücke
Frage 2:
Bei welchen dieser Brücken ist mittelfristig (5-Jahreszeitraum) die Sanierung geplant, bei welchen dieser Brücken besteht der erforderliche Sanierungsumfang in Abriss und Neubau?
Antwort zu 2:
Bei folgenden Brücken ist eine Sanierung, ein Rückbau und der Ersatzneubau in Vorbereitung, in Planung oder bereits in Ausführung.
Name der Brücke
Status/Maßnahme
Kostenprognose
Mörschbrücke
in Ausführung / Sanierung
ca. 0,5 Mio. Euro
Schlossbrücke
in Vorbereitung / Ersatzneubau
keine Angabe
Mühlendammbrücke
in Planung / Ersatzneubau
ca. 46 Mio. Euro
Spittelmarktbrücke
in Vorbereitung / Ersatzneubau
ca. 10 Mio. Euro
Neue Gertraudenbrücke
in Planung / Ersatzneubau
ca. 15 Mio. Euro
Putlitzbrücke
in Planung / Sanierung
keine Angabe
Nordhafenbrücke
in Ausführung / Sanierung
ca. 1,0 Mio. Euro
Schönhauser Allee B.
in Planung / Ersatzneubau
ca. 34,5 Mio. Euro
Dunckerbrücke
in Planung / Ersatzneubau
ca. 5,7 Mio. Euro
Eldenaer Brücke
in Vorbereitung / Ersatzneubau
keine Angabe
Gehrenseebrücke
in Vorbereitung / Ersatzneubau
keine Angabe
Admiralbrücke
in Vorbereitung / Instandsetzung
keine Angabe
Charlottenbrücke
in Vorbereitung / Sanierung
keine Angabe
Schulenburgbrücke
in Vorbereitung / Ersatzneubau
ca. 30 Mio. Euro
Rohrdammbrücke
in Vorbereitung / Sanierung
keine Angabe
Moltkebrücke
in Ausführung / Ersatzneubau
ca. 10,4 Mio. Euro
Elsenbrücke
in Ausführung / Ersatzneubau
ca. 85 Mio. Euro
Köpenicker-Allee-Brücke
in Planung / Ersatzneubau
ca. 9,5 Mio. Euro
Pyramidenbrücke
in Ausführung / Ersatzneubau
ca. 5,4 Mio. Euro
Brücke am Bahndamm
In Planung / Ersatzneubau
ca. 3,2 Mio. Euro
Neue Fahlenbergbrücke
in Ausführung / Ersatzneubau
ca. 9,6 Mio. Euro
Lange Brücke
in Planung / Ersatzneubau
ca. 30 Mio. Euro
Salvador-Allende-Brücke
in Ausführung / Ersatzneubau
ca. 39 Mio. Euro
Brücke an der Wuhlheide
in Vorbereitung / Rückbau / ENB
keine Angabe
Sellheimbrücke
in Planung / Ersatzneubau
ca. 20 Mio. Euro
Bahnhofsstraßenbrücke
in Planung / Ersatzneubau
ca. 3,2 Mio. Euro
Östl. Bucher-Str.-Brücke
in Planung / Ersatzneubau
ca. 21 Mio. Euro
Hellersdorfer Brücken
in Planung / Ersatzneubau
ca. 1,5 Mio. Euro
Brücken am VK Marzahn
in Planung / Ersatzneubau
ca. 90 Mio. EUR
B. Allee d. Kosmonauten
in Vorbereitung / Ersatzneubau
keine Angabe
Südl. Blumb.-Damm-Br.
in Ausführung / Ersatzneubau
ca. 19 Mio. EUR
Wuhletalbrücke
in Ausführung / Ersatzneubau
ca. 15 Mio. EUR
Aufgrund des Planungsstandes kann bei einzelnen Brücken noch keine Kostenprognose beziffert werden. Bezüglich der erforderlichen finanziellen Mittel wird darauf hingewiesen, dass mehrere Projekte über GRW-Mittel, also aus Landes- und Bundesmittel zur
„Förderung des regionalen Wirtschaftsverkehrs“ kofinanziert werden.
Darüber hinaus werden Baumaßnahmen zur Sanierung und zum Neubau von Fußgängerbrücken, Tunnelbauwerken und sonstigen Ingenieurbauwerken sowie Neubaumaßnahmen, welche im Zusammenhang mit den Radschnellwegverbindungen stehen, geplant und ausgeführt.
Die BVG teilt hierzu Folgendes mit:
„U6, Brücke über die Seidelstraße Abriss und Neubau U6, diverse Brücken im Nordabschnitt, Sanierung
U1, Brücke über den Gleisdreieckpark Abriss und Neubau
U1, Hochbahnbrücken vor Oberbaumbrücke verstärkte Überwachung BW 03 Marzahner Brücke Abriss und Neubau
BW 06 Allee des Kosmonauten Abriss und Neubau“
Frage 3:
Wie hoch sind die für die Sanierung veranschlagten Kosten, jeweils für die Berliner Straßenbrücken und die Brückenbauwerke der BVG?
Antwort zu 3:
Die voraussichtlichen Kosten für die Straßenbrücken in der Zuständigkeit des Landes Berlin sind in der Tabelle zur Antwort zu 2 aufgeführt.
Die BVG teilt hierzu Folgendes mit:
„U6, diverse Brücken im Nordabschnitt inkl. Seidelstraße ca. 22,0 Mio. EUR U1, Brücke über den Gleisdreieckpark ca. 25,0 Mio. EUR
BW 03 Marzahner Brücke ca. 12,0 Mio. EUR
BW 06 Allee des Kosmonauten ca. 10,0 Mio. EUR“
Frage 4:
Ist die personelle Ausstattung für die Bewältigung dieser Brückenbauaufgaben beim Land Berlin und bei der BVG ausreichend bemessen? Wenn nein, welche zuätzlichen personellen Maßnahmen wären erforderlich nach Art (Fortbildung, Neueinstellung) und Umfang?
Antwort zu 4:
Im Zuge von Organisationsänderungen wurden in der für die Ingenieurbauwerke des Landes Berlin zuständigen Tiefbauverwaltung Voraussetzungen geschaffen, um die enormen Aufgaben zum Abbau des eingetretenen Instandhaltungsrückstaus im Brückenbau zielgerichtet angehen zu können. Aus den tabellarischen Auflistungen unter Antwort 2 und 3 kann abgeleitet werden, dass erste Erfolge beim Bearbeitungsstand eingetreten sind. Nunmehr bedarf es einer gezielten Erweiterung der personellen Ausstattung für die bekannten und noch zu erwartenden Aufgaben im Brückenbau.
Darüber hinaus konnten erste Erfolge in der Personalbindung von Personen aus dem dualen Studium – Bauingenieurwesen erzielt werden. Hier müssen in der Zukunft weitere Stellenpotenziale geschaffen werden, um dem demografischen Wandel des Personalbestandes entgegenzuwirken. Weiterhin besteht ein sehr hoher Druck bezüglich der Personalbindung und Personalgewinnung, da bei den verschiedenen anderen privaten und öffentlichen Arbeitgebern ein erheblicher Fachkräftemangel an Bauingenieuren/-innen herrscht.
Die BVG teilt hierzu Folgendes mit:
„Für die o.g. Brückensanierungsmaßnahmen im U-Bahnbereich sind entsprechende Personale vorhanden. Für die Umsetzung weiterer Streckensanierungsmaßnahmen ist eine Erhöhung der Ingenieurkapazität (Neueinstellung) erforderlich. Im Straßenbahnbereich wird eine zusätzliche Planstelle benötigt.“
Frage 5:
Wie hat sich der Brückenzustand seit Anfang 2018 entwickelt, wie viele zu sanierende Brücken sind hinzugekommen, wie viele Brückensanierungsprojekte sind aktuell in Arbeit, wie viele konnten in den letzten 4 Jahren abgeschlossen werden?
Antwort zu 5:
Der Bauwerkszustand der Straßenbrücken wird regelmäßig überwacht und durch laufende Instandsetzungsarbeiten geringeren Umfangs auf konstantem Niveau gehalten.
Hinzugekommen sind seit 2018 insbesondere die Elsenbrücke und die Mühlendammbrücke, welche infolge baustoffbedingter Schäden priorisiert werden mussten. Ebenfalls hinzugekommen ist die Mörschbrücke, welche infolge eines Brandanschlages nunmehr saniert wird.
Aktuell befinden sich entsprechend der tabellarischen Angaben zur Antwort zu 2 die angegebenen Projekte in Bauausführung.
In den letzten vier Jahren wurden folgende Sanierungsprojekte im Bereich Brückenbau abgeschlossen: Südliche Rhinstraßenbrücke, Roßstraßenbrücke, Potsdamer Brücke, Föhrer Brücke, Stubenrauchbrücke, Oberbaumbrücke, Schwanenwerderbrücke, Schlossbrücke, Bösebrücke, Schiffbauer Damm Brücke, Gerickesteg, Löffelbrücke, Lindenhofbrücke, Waldbacher Weg Brücke, Sonnenbrücke, Heerstraßenbrücke, Hallesches-Tor-Brücke, Jafféstraßenbrücke, Brücke an der Wuhlheide, Köpenicker-Allee- Brücke, Lange Brücke (Behelfsbrücke), Hermannbrücke sowie eine Vielzahl an Brückenbauwerken, welche zwischenzeitlich in die Zuständigkeit der Autobahn GmbH des Bundes übergegangen sind.
Die BVG teilt hierzu Folgendes mit:
„Der bauliche Zustand der Brücken im U-Bahnbereich wird regelmäßig mit Hilfe aller gesetzlichen Vorgaben kontrolliert. Aus diesen Bauwerksprüfungen wird der Sanierungs- bzw. Erneuerungsbedarf der kommenden Jahre ermittelt. Bei sanierungsfähigen Brücken werden Maßnahmen zur Verlängerung der Lebensdauer durchgeführt. Bei anderen Brücken (U6, U1) ist aufgrund der Schadensbilder ein Neubau erforderlich.
Über die Jahre verlieren Ingenieurbauwerke kontinuierlich ihre Dauerhaftigkeit. Eine signifikante Verschlechterung in den letzten Jahren ist nicht festzustellen. Die jetzt zu erneuernden Brücken sind seit mehreren Jahren als „problematisch“ bekannt.
Der Brückenzustand im Straßenbahnbereich hat sich seit Anfang 2018 nicht wesentlich verändert. Im Zuge der der Untersuchungen „Ankündigungsverhalten Riss vor Bruch“ wurden 3 Brückenbauwerke (BW 01, BW 09, BW 11) als sanierungsbedürftig eingestuft. Aktuell sind 2 Brückensanierungsprojekte (BW 03, BW 06) in Arbeit.
Ein Brückensanierungsprojekt konnte in den letzten 4 Jahren abgeschlossen werden (BW 10, Mittlere Falkenberger Brücke).“
Berlin, den 02.12.2021 In Vertretung
Ingmar Streese Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz
Wenn am 12. Dezember 2004 Fahrplanwechsel bei der Bahn ist, dann erreicht man #Hamburg von Berlin aus mit Tempo #230 in eineinhalb Stunden.
Doch vor den Preis haben die Götter bekanntlich den Schweiß gesetzt – auch für die Fahrgäste – und so wird bis dahin noch kräftig gebaut auf der Hamburger Bahn.