Bahnverkehr + Bahnhöfe: Kann Berlin mehr Zug vertragen? „Der Hauptbahnhof kommt mittelfristig ans Limit“ 30-Minuten-Takt und mehr Passagiere: Die neue Strategie der Bahn setzt auf massiven Zuwachs. , aus Der Tagesspiegel

https://www.tagesspiegel.de/berlin/kann-berlin-mehr-zug-vertragen-der-hauptbahnhof-kommt-mittelfristig-ans-limit/24439052.html

Die Bahn hat eine neue Strategie präsentiert, mit der sie am Ende doppelt so viele Passagiere im #Fernverkehr befördern will wie heute. Was sagen #Bahnkunden dazu? Wir sprachen darüber mit Jens #Wieseke, dem Sprecher des Berliner #Fahrgastverbandes #Igeb.

Bahnchef Richard #Lutz nennt sein Programm ja „#Starke Schiene“. Was finden Sie daran stark?

Vor allem, dass erkannt wurde, dass die #Verkehrswende nur mit der #Eisenbahn möglich ist und die Strategie seines Vorvorgängers Mehdorn in eine Sackgasse führte. Das Ergebnis ist eine Eisenbahn am Limit. Eine stärker angebotsorientierte Bahn ist hoffentlich das Ziel, also eine Eisenbahn für alle.

Und was ist schwach?

Das Ganze muss auch umfassend durch den Bund unterstützt und zu großen Teilen mitfinanziert werden. Aussagen dazu fehlen mir vom Finanz- und Verkehrsminister.

Hauptproblem der Bahn ist ja die #Pünktlichkeit. Wann sind Sie das letzte Mal pünktlich angekommen?

Ich bin häufiger zwischen Berlin und Frankfurt am Main unterwegs. Eigentlich bin ich sehr zufrieden mit dem Angebot, Verspätungen im größeren Stil sind die Ausnahmen. Ich möchte aber kein Berufspendler sein, der täglich eine größere Distanz bewältigen muss. Da ist schon der Regionalverkehr eine …

Potsdam: Steht die Ablösung der beiden ViP-Geschäftsführer bevor? Kein schöner Tag für Potsdam!, aus DBV

Der Regionalverband Potsdam-Mittelmark des Deutschen #Bahnkunden-Verbandes nimmt mit Bestürzung und Unverständnis die mögliche bevorstehende #Entlassung der beiden #Geschäftsführer der #Verkehrsbetrieb in Potsdam GmbH (#ViP) zur Kenntnis. Sollte die Ablösung umgesetzt werden, verliert die Landeshauptstadt aus für uns nicht nachvollziehbaren Gründen zwei kompetente und geschätzte Fachleute. Es scheint eine rein politische Entscheidung zu sein, bei der die beiden Geschäftsführer #Bauernopfer sind; die in den Potsdamer Medien genannten Gründe nur vorgeschoben.
Potsdams Finanzbeigeordneter Burkhard Exner (SPD) spart das städtische Verkehrsunternehmen kaputt. Einwohner- und Fahrgastzahlen in Potsdam steigen seit Jahren. Die Zunahme der Fahrgäste bei Bussen und Bahnen in Potsdam sind gewollt. Mehr Fahrten, mehr Fahrzeuge, mehr Personal. Aber es gibt nicht mehr Geld. Nach Recherchen des Regionalverbandes sind von 2015 zu 2017 (neuere Zahlen liegen leider nicht vor) die Fahrgastzahlen um 8,7 % gestiegen (2015: 31,9 Mio., 2017: 34,7 Mio.) . Die Ausgleichszahlungen der Stadt aber nur um 1,3 % (2015: 23,1 Mio. Euro, 2017: 23,4 Mio. Euro). Preissteigerungen bei Kraftstoffkosten, Personal und Instandhaltung können damit keinesfalls aufgefangen werden.
Das kann auf Dauer nicht gutgehen. Potsdam braucht einen verlässlichen #ÖPNV mit zufriedenen Kunden und Mitarbeitern. Dazu gehört auch, dass das Angebot solide finanziert ist. Wenn Herr Exner durch die mögliche Abberufung versucht, beiden Geschäftsführern die Schuld zuzuschieben, verkennt er seine eigene Rolle als Aufsichtsratsvorsitzender und trägt viel Unruhe in die Stadt. Am 26. Mai 2019 finden in Potsdam Kommunalwahlen statt. Alle Parteien müssen sich daran messen lassen, ob sie nicht nur schöne Forderungen an den ViP stellen, sondern auch belastbare Antworten darauf geben, wie sie umzusetzen und bezahlt werden sollen.
Der Oberbürgermeister von Potsdam Mike #Schubert (SPD) macht sich öffentlich für ein 365 €-Ticket stark. Wenn die Stadt nicht bereit ist, mehr Geld für den ViP auszugeben, aber von ihm eine Ausweitung des jetzigen Angebots erwartet, wird sein Wunsch ein unhaltbares Wahlkampfversprechen bleiben.

Was zurückbleibt sind enttäuschte Kunden und Mitarbeiter sowie zwei Fachleute, die wir gerne noch länger an verantwortlicher Stelle gesehen hätten.

Pressekontakt: Karsten Müller, Vorsitzender des Regionalverbandes, Telefon 01 63 / 5 54 33 94

Bahnhöfe: Potsdam Hauptbahnhof: Weiterhin Dauerärgernis für die Fahrgäste, besonders für Behinderte, aus DBV

Etwa 70.000 Menschen haben den #Potsdamer #Hauptbahnhof am Tag zum Ziel oder steigen dort um. Seit etwa fünf Jahren entwickelt sich das Gebäude immer mehr zum #Dauerärgernis. Ständig sind #Aufzüge oder #Rolltreppen #defekt. Die #Instandsetzung dauert nicht Stunden oder Tage (wie man es z.B. bei Kaufhäusern erlebt) es sind meist Monate. Die Zeiträume des Nichtfunktionierens werden immer länger.

Der #Regionalverband Potsdam-Mittelmark des Deutschen #Bahnkunden-Verbandes hält den Zustand für untragbar und einer Landeshauptstadt für unwürdig. Land Brandenburg, Stadt Potsdam,
#Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg, DB AG und das #Centermanagement sollen endlich gemeinsam dafür sorgen, dass die Anlagen zuverlässig funktionieren und im Falle eines Ausfalls schnell repariert werden. Hier ist besonders der Bereich „Station und Service“ der Deutschen Bahn gefordert, denn sie nimmt in Potsdam die höchsten Stationsentgelte im Land Brandenburg ein.

Ob nun Ersatzteile vor einigen Jahren aus Übersee herangeschafft werden müssen (auf dem Seeweg natürlich – das muss reichen?!) oder plötzlich festgestellt wird, dass es keine Ersatzteile mehr gibt: die Verantwortlichen stehen jedes Mal vor schier unlösbaren Problemen, die so noch nie vorgekommen sind. Leidtragende sind immer die Fahrgäste. Wer auf technische Hilfsmittel angewiesen ist, braucht einen Aufzug oder die Rolltreppe zur Teilhabe am Leben. Zudem wird die Durchlassfähigkeit des Bahnhofes für Reisende durch die Bauarbeiten und Defekte extrem reduziert. Gleichzeitig fehlen oft schon Hinweise bereits auf dem Bahnsteig. Es ist ärgerlich, wenn Fahrgäste erst an der Rolltreppe erkennen das diese außer Betrieb ist.

Der Regionalverband Potsdam-Mittelmark fordert deshalb wiederholt langfristige und ernsthafte Strategien ein, um das Dauerärgernis Potsdam Hauptbahnhof endlich zu lösen. Reparaturen dürfen nicht mehr Monate dauern! Sofern es tatsächlich im Ausnahmefall einmal mehrere Tage dauert, muss es Zwischenlösungen geben (z. B. Treppenraupen oder die Nutzbarkeit des Tunnels zwischen den beiden Regionalbahnsteigen).

Pressekontakt:

Karsten Müller, Vorsitzender des Regionalverbandes, Telefon 01 63 / 5 54 33 94

Straßenbahn: Nahverkehr in Berlin Tram soll wieder in Spandau fahren Eine Bürgerinitiative fordert eine Rückkehr der Straßenbahn nach Spandau als Mittel gegen den Verkehrskollaps., aus Berliner Morgenpost

https://www.morgenpost.de/berlin/article214907661/Tram-soll-wieder-in-Spandau-fahren.html

Züge und Busse sind überfüllt und die Straßen sowieso: Wer im #Berufsverkehr durch #Spandau fahren muss, der braucht zumeist starke Nerven. Seit Monaten wird bereits diskutiert, wie ein #Verkehrskollaps im Bezirk verhindert werden kann. Die Initiative Pro Spandauer Tram (#Iprost) hat in der Debatte nun ihr „#Nahverkehrskonzept #Spandau-Havelland 2030“ vorgestellt. Sie war im April unter anderem von Mitgliedern des Deutschen #Bahnkunden-Verbandes und des #Verkehrclubs Deutschland gegründet worden.

Kern des Konzepts – der Name der Initiative lässt es erahnen – ist die Forderung nach einer Rückkehr der Straßenbahn nach Spandau. 1967 war der Tramverkehr wie im gesamten Berliner Westen eingestellt worden. Die Initiative schlägt nun den Aufbau von vier Linien vor, die unter anderem von Hakenfelde und dem Falkenhagener Feld über das Zentrum bis nach Staaken oder Alt-Pichelsdorf führen sollen.
„Es sind sich inzwischen fast alle einig, dass noch mehr Individualverkehr nicht zu stemmen ist“, sagte Frank Meyer, Ingenieur für Vermessungswesen und Mitglied der Initiative. Schon jetzt sei der Anteil an Autofahrern im Vergleich zu Radfahrern oder Nahverkehrsnutzern im Bezirk zu hoch, so Meyer. Auch würden viele Berufspendler aus dem Havelland oder Potsdam über Spandau nach Berlin fahren. Und im Bezirk sollen in den nächsten Jahren Tausende neue Wohnungen entstehen. Angesichts dieser Entwicklungen müsste das Nahverkehrsangebot in Spandau dringend verbessert werden. Schnellste und effizienteste Methode, so die Autoren des Konzeptes, sei die Wiedereinführung der Straßenbahn.

„Wir können mit diesem Straßenbahnnetz die Hälfte der Busse einsparen“, sagt Jochen Bona, ebenfalls Mitglied der Initiative. „Das heißt nicht, dass die Buslinien alle eingestellt werden, aber man könnte den Takt verdünnen.“ Gut 16 Kilometer umfasst das Straßenbahn-Kernnetz, das sich die Initiative für den Bezirk überlegt hat. Das Ganze ist als Inselkonzept gedacht. Statt bereits bestehende Tramlinien etwa vom Hauptbahnhof in Richtung Spandau zu erweitern, soll dort zunächst ein davon unabhängiges Netz entstehen. „Wir gehen davon aus, dass wir das Straßenbahnnetz in Spandau bis 2030 …

Regionalverkehr + S-Bahn: Region Berlin-Brandenburg: Ausbau der Schieneninfrastruktur kommt endlich voran, aus DBV

Angesichts der seit Jahren wachsenden Bevölkerung in der Hauptstadtregion haben die Bundesländer Berlin und Brandenburg, der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (#VBB) und die DB #Netz AG im Oktober 2017 das Infrastrukturprojekt „#i2030“ zur überfälligen #Kapazitätserweiterung des Schienennetzes der Region Berlin-Brandenburg ins Leben gerufen.

Im Hinblick auf den bereits eingetretenen Zeitverzug sehr erfreulich sind die jüngsten Beschlüsse des Lenkungskreises zu den Projekten „Nordbahn/#Heidekrautbahn“ und „#Prignitz-Express/Velten“. Der Deutsche #Bahnkunden-Verband (#DBV) begrüßt, dass der Ausbau der rund 14 km langen Stammstrecke der Heidekrautbahn endlich beschleunigt umgesetzt werden soll.
Diese Initiative kommt leider reichlich spät, wenn berücksichtigt wird, dass z. B. der Planfeststellungbeschluss für den Umbau des Bahnhofs Berlin-Wilhelmsruh bereits seit 2011 vorliegt und mittelfristig nun sogar die Gefahr des Verfalls dieser Genehmigung besteht. Im Gegensatz zu langfristigen und kostenintensiven Neubaumaßnahmen im Bereich der Berliner -Bahn lässt sich obiges Projekt dagegen auf der vorhandenen Trasse vergleichsweise zügig und kostengünstig umsetzen und bietet die Chance eines mittelfristigen verkehrlichen Nutzens, u. a. für Pendler.

Auch die Strecke des Prignitz-Express soll zwischen Kremmen und Neuruppin endlich ertüchtigt werden, um eine Taktverdichtung zu ermöglichen. Hierbei rächt es sich heute, dass eine kurzsichtige Planung im Rahmen der Sanierung der Strecke eine deutlich reduzierte Infrastruktur zur Folge hatte – in dieser Form leider kein Einzelfall, sondern ein bundesweites Problem! So müssen nunmehr z. B. die Zugangsstellen in Kremmen und #Wustrau-Radensleben nach drastischem Rückbau wieder erweitert werden. Fehlende Kapazitätsreserven und Kreuzungsmöglichkeiten für die Züge, bedingt durch Abbau der Schienen-Infrastruktur, erhöhen das Verspätungsrisiko deutlich und behindern in diesem Zusammenhang bundesweit u. a. das im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD vereinbarte Ziel einer Verkehrsverlagerung auf die Schiene! Dies ist als Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele jedoch notwendig.

Für Rückfragen steht Ihnen Herr Christian Schultz unter der Telefonnummer 01 52  / 04 05 76 21 gern zur Verfügung.

Michael Wedel, Conrad Anders, Christian Schultz

Bahnindustrie: Görlitzer Doppelstockwagen fehlen im Berufsverkehr Das Bombardierwerk in Görlitz sorgt für verärgerte Bahnkunden in Brandenburg. , aus mdr.de

http://www.mdr.de/sachsen/bautzen/bombardier-goerlitz-lieferschwierigkeiten-softwareprobleme-100.html

Das #Bombardierwerk in #Görlitz sorgt für #verärgerte #Bahnkunden in #Brandenburg. Dort muss die Deutsche Bahn mit veralteten S-Bahn-Waggons aus Dresden und mit Bussen insbesondere den Berufsverkehr absichern, weil 13 bestellte Doppelstockwagen der neuesten Baureihe nicht ausgeliefert werden können.
In der Oberlausitz machen seit Wochen die Waggon- und Straßenbahnbauer von Bombardier mobil. Sie fürchten um ihre Arbeitsplätze, denn die Konzernleitung hat umfangreiche Stellenkürzungen angekündigt. In knapp drei Wochen will die deutsche Geschäftsführung in Berlin Einzelheiten dazu bekanntgeben. Es geht um die Sanierung von Bombardier.
Tiefrote Zahlen bei Bombardier

Der kanadische Konzern steckt noch immer in den tiefroten Zahlen, weil er sich beispielsweise in der Flugzeugsparte verkalkuliert hat. Doch auch bei Bombardier Transportation in Sachsen läuft offenbar nicht alles rund. Immer wieder haben in den vergangenen Jahren die Betriebsräte in Bautzen und Görlitz über Missmanagement geklagt. Die Produktion musste beispielsweise ruhen, weil Material fehlte. Auch deshalb beklagten die Görlitzer Beschäftigten bereits seit Monaten Probleme bei der termingerechten Auslieferung ihrer Doppelstock-Fahrzeuge. Nun werden die Probleme von Bombardier in Brandenburg deutlich sichtbar.
Dresdner S-Bahn-Wagen auf Brandenburger Gleisen

Der Deutschen Bahn fehlen im Nachbarland Brandenburg insgesamt 13 bestellte Doppelstockwagen aus dem Bombardierwerk in Görlitz. Die Wagen sollten nach Angaben des Konzernbevollmächtigen der Deutschen Bahn Joachim Trettin bereits im Jahr 2014 ausgeliefert werden. Wegen der besonderen Görlitzer Bauart könnten deshalb fünf Doppelstockzüge nicht zum Einsatz kommen. Immer öfter muss die Bahn auf Schienenersatzverkehr zurückgreifen. Außerdem fahren nun frühere Dresdner S-Bahn-Wagen in Brandenburg, um den dortigen Berufsverkehr absichern zu können. Die veralteten S-Bahn-Züge und der Schienenersatzverkehr sorgen natürlich für verärgerte Kunden bei der Deutschen Bahn.
Bombardier hat den Anschluss verpasst

In Görlitz hatten Beschäftigte von Bombardier hinter vorgehaltener Hand beklagt, dass der Standort von der Konzernleitung immer …

Bahnverkehr: Bund bremst Fernverkehr auf der Schiene aus, aus DBV

Der Deutsche #Bahnkunden-Verband e. V. fordert eine Halbierung der als „#Trassenpreis“ bezeichneten Maut für die Nutzung von Eisenbahnstrecken durch Züge.

 

Im Gegensatz zu der im Europarecht vorgesehen Berechnung dieser Trassenpreise auf Basis der unmittelbar durch die Zugfahrt verursachten Kosten (Grenzkosten), wie es in vielen europäischen Ländern praktiziert wird, setzt Deutschland noch immer darauf, dass sämtliche Kosten des Schienenweges durch das Eisenbahnunternehmen zu tragen sind. Diese Kosten muss das Bahnunternehmen dann auf die Kunden abwälzen.

 

Derartiges verlangt man von keinem anderen Verkehrsmittel. Der Bund sorgt mit dieser Politik dafür, dass der umweltfreundliche #Schienenverkehr seine Potenziale nicht enfalten kann.

 

Hintergrund der gegenwärtigen Forderung des #DBV ist das beabsichtigte Inkrafttreten des neuen #Eisenbahnregulierungsgesetzes. Es sieht vor, den Trassenpreisanstieg nur für Nahverkehrszüge auf 1,8 % pro Jahr zu begrenzen. Was zunächst positiv für Kunden des Nahverkehrs zu sein scheint, wird sich äußerst nachteilig auf Fern- und Güterverkehr auswirken und damit dem Schienenverkehr als Gesamtsystem schaden. Der Bund selbst geht von einer jährlichen Steigerung der Kosten des Schienennetzes in Höhe von 2,4 % aus. Da ca. 2/3 der Züge auf dem Netz Nahverkehrszüge sind (und damit der Trassenpreisbegrenzung unterliegen), ist ein deutlich stärkerer Anstieg der Trassenpreise im Fern- und auch im Güterverlehr zu erwarten. Die Folge wären Jahr für Jahr höhere Ticketpreise und der weitere Abbau von Leistungen im Güter- und im Schienenfernverkehr statt eines dringend notwendigen Leistungszuwachses in beiden Bereichen. Deshalb darf das Gesetz in dieser Form keinesfalls kommen. Stattdessen müssen endlich politisch verursachte Wettbewerbsnachteile des Schienenverkehrs abgebaut werden.

 

Rückfragen an: Frank Petrovsky, Telefon 01 73 / 8 13 23 45,

E-Mail: umwelt@bahnkunden.de

Regionalverkehr: Wird am 8. Oktober 2015 das Ende des Bahn- und Busverkehrs in den ostdeutschen Bundesländern eingeläutet?

Am 8. und 9. Oktober 2015 tagen die Verkehrsminister der 16 Bundesländer in Worms. Auf der Tagesordnung steht unter anderem ein Bericht zur Revision der #Regionalisierungsmittel. Der #DBV hofft, dass der auf dem Tisch liegende Kompromiss mehrheitlich abgelehnt wird. Eine Annahme des Kompromisses würde bedeuten, dass die ostdeutschen Bundesländer bis 2030 in erheblichem Ausmaß #Zug- und #Busleistungen #abbestellen müssen (Fachleute schätzen jährliche Abbestellung zwischen 2 und 5 Prozent an Zugkilometern jedes Jahr), weil sie vom Bund trotz Preissteigerungen die erforderlichen Geldmittel nicht bekommen. Selbst die Aufrechterhaltung des jetzigen Verkehrsangebotes wird nicht möglich sein. Die #Dynamisierung um 1,8 Prozent jährlich käme ausschließlich den westdeutschen Ländern zugute (siehe Grafik). Dazu Gerhard J. Curth, Präsident des #Bahnkunden-Verbandes: „Eine Annahme des Kompromisses würde 25 Jahre nach der Wiedervereinigung einen Rückschlag bedeuten. Denn im Osten Deutschlands würde der öffentliche Nahverkehr zur Randerscheinung werden und kaum mehr eine Bedeutung spielen.“ Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hatte sich bereits mit deutlichen Worten gegen den Kompromiss ausgesprochen. und auf die negativen Folgen hingewiesen. Pressekontakt: Gerhard J. Curth, Präsident, Ruf 01 77 / 6 65 66 05 Über den Deutschen Bahnkunden-Verband (DBV): Als „Lobby der Bahnkunden“ versteht sich der Deutsche Bahnkunden-Verband. Dabei vertritt der eingetragene und als gemeinnützig anerkannte Verein sowohl die Interessen von Fahrgästen im Nahverkehr, von Reisenden im Fernverkehr und Kunden im Güterverkehr. 1990 in Berlin gegründet, hat der bundesweit tätige Dachverband heute über 7.500 Mitglieder. Sie sind in Landesverbänden organisiert, die sich wiederum in Regionalverbände, Vereine und Initiativen untergliedern. Parteipolitisch neutral und auch ansonsten unabhängig beschäftigen sich die ehrenamtlichen DBV-Mitglieder mit Themen wie Mobilität auf der Schiene, Infrastruktur, Finanzierung und barrierefreies Reisen. Neben der Interessenvertretung von Bahnkunden erarbeitet der DBV auch alternative Verkehrsmodelle, Verbindungen und gesetzliche Regelungen. Eines der Ziele des Verbraucherschutzvereins ist die Verbesserung des Kundenservices bei der Deutschen Bahn AG. Daneben widmen sich die DBV-Landesverbände der „Bewahrung von eisenbahngeschichtlichen Werten“ und zeichnen Personen bei der Förderung des öffentlichen Verkehrs aus. Spenden und Beiträge sind steuerlich absetzbar. Der Bundesverband ist Mitglied im Europäischen Fahrgastverband EPF, der Allianz pro Schiene und des Klima-Bündnisses.
Source: BerlinVerkehr

Tarife: Mai 2015: über 127 Stunden Streiks in Berlin und Brandenburg – Haben Monats- und Jahreskartenbesitzer einen Anspruch auf Erstattung?

(15.5.2015, DBV-Landesverband Berlin-Brandenburg)

Besteht ein #Erstattungs- oder #Entschädigungsanspruch für vom #Streik betroffene Fahrgäste? In den vergangenen Tagen haben sich mit dieser Frage vermehrt #Fahrgäste an den #DBV-Landesverband gewandt. Immerhin hatte der Streik der vergangenen Woche über 127 Stunden gedauert, wobei bereits viele Stunden vor und auch noch nach dem Streik Züge ausfielen.
Hat der Berufspendler aus Angermünde nach Berlin (Monatskartenpreis 162 €) oder der aus Falkenberg (Jahresabo 947 €) einen Erstattungs- und Entschädigungsanspruch, wenn er an vier Tagen der letzten Woche nur auf langen Umwegen, gar nicht oder nur mit dem eigenen Pkw zur Arbeit nach Berlin kam? Immerhin müsste doch dem Preis für die Monats- und Jahreskarte auch ein gewisses Leistungsangebot gegenüberstehen?!
Dr. Wilfried Ruppert, im DBV-Bundesverband für den Verbraucherschutz zuständig: „Bundesweit richten sich die Ansprüche nach den Beförderungsbedingungen des Unternehmens oder Verbundes, bei dem der betroffene Fahrgast seine Monats- oder Jahreskarte gekauft hat und nach der tatsächlichen Betroffenheit. Wer sich vor dem Streikaufruf eine Monats- oder Jahreskarte gekauft hat, wusste da noch nicht, dass ein Streik bevorsteht und wie lange dieser dauert.“
Deshalb empfiehlt der Landesverband allen Fahrgästen, die sich vor dem Streikaufruf eine Monats- oder Jahreskarte (auch im Abo!) gekauft haben, einen formlosen Antrag bei dem Verkehrsunternehmen zu stellen, bei dem sie ihren Fahrschein gekauft haben und ihren Erstattungsanspruch detailliert und nachvollziehbar zu begründen. Dr. Ruppert: „Wer zum Beispiel mit dem Auto zur Arbeit als Mitfahrer mitgenommen wurde und keine anderen Fahrtalternativen mit Bahn und Bus hatte, sollte den Fahrer als Zeugen benennen.“
Fahrgäste, die mit der Antwort oder mit der Erstattungsangebot nicht zufrieden sind, können sich anschließend an die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (www.soep-online.de) wenden.
Grundsätzlich sieht der Landesverband auch die Verkehrsunternehmen und den Verkehrsverbund in der Pflicht, über die gültigen Erstattungs- und Entschädigungsregelungen zu informieren.

Pressekontakt: Frank Böhnke, Landesvorsitzender, Ruf 01 77 / 8 93 43 94

Über den Deutschen #Bahnkunden-Verband (DBV):
Der DBV ist der bundesweit tätige Dachverband für Bahnkunden im Personen- und Güterverkehr. Er wurde 1990 in Berlin gegründet und hat heute über 7.500 Mitglieder (incl. Mitgliedsverbände). Er ist parteipolitisch neutral und unabhängig. Seine Mitglieder arbeiten ehrenamtlich.

allg.: Nach dem Streik ist vor dem nächsten Streik

http://www.bahnkunden.de/

Es gibt nichts, das uns ein Ende der GdL-Streikwelle erhoffen läßt. Die Fronten sind verhärtet, die Gesprächs”partner” gehen bereits unter die Gürtellinie und die Politik klebt das Pflaster neben die Wunde, denn die Einheitsgewerkschaft wird das Problem auch nicht lösen – zumindest nicht für den #Bahnkunden. Für diesen ist es egal, welcher Gewerkschaftsname auf der Streikfahne prangt; er braucht das aus seinen Steuergeldern subventionierte Verkehsmittel Bahn. Der Deutsche Bahnkunden-Verband (DBV) hält daher an seinen Forderungen an die Politik fest, umgehend die Nachlässigkeiten der Bahnreform bezüglich der Daseinsvorsorge zu bereinigen und gesetzliche Grundlagen zu schaffen.

Die Bundesregierung hat immerhin derzeit die verfassungsgebende Mehrheit. In anderen europäischen Ländern, z.B. Italien, gibt es bereits gesetzliche Regelungen für Streiks in Bereichen der Grundversorgung.

Der DBV fordert daher:

1. Öffentliche #Streikankündigung mind. 5 Tage vor Beginn.
2. Gesetzliche Festlegung eines #Mindest-Notfahrplans im Umfang von 1/3 des Gesamtfahrplans im Personenverkehr und 1/4 im Güterverkehr.
3. Der #Notfahrplan muß Bestandteil des Jahresfahrplans sein. In den Fahrplanmedien (Kursbücher, Aushangfahrpläne) sind die Züge des Notfahrplans zu kennzeichnen.
4. Zur Sicherstellung des Notfahrplans muß der Bund nötigenfalls die derzeitige #Beamten-Auslaufpraxis dahingehend umwandeln, in dem ein Drittel der Lokführer verbeamtet bleiben und dienstrechtlich, wie bislang, dem Bundeseisenbahnvermögen zugeordnet bleiben.

Die derzeitigen Auseinandersetzungen sind jedenfalls eine unerträgliche und unverhältnismäßige Zumutung für die Bahnkunden und den Verkehrsträger Bahn schlechthin.

Pressekontakt:

Gerhard J. Curth, Präsident, Ruf 01 77 / 6 65 66 05