Radverkehr: Straße frei für die Radfahrer – 90.000 bei Sternfahrt Mehrere Zehntausend Menschen demonstrieren wieder einmal für saubere Luft und eine neue Verkehrspolitik., aus Berliner Morgenpost

https://www.morgenpost.de/berlin/article214471579/Strasse-frei-fuer-die-Radfahrer-90-000-bei-Sternfahrt.html

Berlin.  Ein #Klingelkonzert ertönte über dem Hermannplatz in Neukölln. Der Platz, der sonst eher als Drogenumschlagsort verschrien ist, war am Sonntagmittag von #Fahrradfahrern okkupiert. Denn hier war eine der Sammelstellen für die diesjährige #Sternfahrt. Wer nur einen Teil der traditionellen #Fahrraddemonstration mitradeln wollte, konnte am Hermannplatz zusteigen. Und die ankommenden Radfahrer wurden mit lautem Geklingel begrüßt.

Nach Angaben des Allgemeinen Deutschen #Fahrrad-Clubs (#ADFC), der die Sternfahrt organisiert, beteiligten sich in diesem Jahr bis zu 200.000 Menschen. Der Club spricht von der weltweit größten Fahrraddemonstration. Die Polizei schätzt aber, dass es deutlich weniger Teilnehmer gab, und sprach von mehreren Zehntausend. Auf insgesamt 19 Routen führte die Sternfahrt in diesem Jahr zum Großen Stern um die Siegessäule im Tiergarten.

Der Fahrradtross am Hermannplatz setzte sich zunächst nur langsam in Bewegung. Die Einordnung in die vorbeifahrende Masse war etwas schwerfällig. Doch schon ab der ersten Querstraße floß die Raddemo zügig über die Sonnenallee. Für die Strecke über den Hermannplatz dürften sich in diesem Jahr besonders viele Radfahrer entschieden haben, denn sie bot einen ganz speziellen Höhepunkt: Ab der U-Bahnhaltestelle Grenzallee führte die Route bis zum Bahnhof Südkreuz über die Stadtautobahn 100. „Saubere Luft ist natürlich wichtig“, sagte dann auch eine Radfahrerin. „Aber eigentlich mache ich vor allem aus Spaß mit.“

Zweiräder rollen auf rund acht Kilometern über die #Stadtautobahn

An der Autobahnauffahrt staute es sich aber erst einmal. Denn hier trafen nicht nur vier verschiedene Strecken der Sternfahrt aufeinander. Auch war die Zufahrt zur Autobahn nur zweispurig – ein Nadelöhr. Doch wer sich durchkämpfen konnte, hatte auf der #A100

Radverkehr: 42. Sternfahrt legt Verkehr lahm – Zehntausende Radler demonstrieren für sicheren Stadtverkehr, aus rbb24.de

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2018/05/berlin-fahrradsternfahrt-2018-.html

Bis zum Nachmittag gehörten die Berliner Straßen den #Radfahrern – zumindest teilweise. Zehntausende sind bei der traditionellen #Sternfahrt des #Fahrradclubs #ADFC in die Berliner Innenstadt geradelt. Für die Demo gab es gleich mehrere Anlässe.
Zehntausende #Fahrradfahrer haben sich am Sonntag in Berlin an der traditionellen #Fahrrad-Sternfahrt des ADFC beteiligt, um ein Zeichen für umweltfreundlichen und sicheren Stadtverkehr zu setzen.

Unter dem Motto "#Mobilitätsgesetz verabschieden" sind sie auf 19 unterschiedlichen Routen vom Stadtrand zur Siegessäule geradelt. Dort fand am Nachmittag die Abschlusskundgebung statt. Bis 19 Uhr wird außerdem beim Umweltfestival am Brandenburger Tor gefeiert.  

Die Demonstration führte zu teils erheblichen Verkehrsbehinderungen im Stadtgebiet.
Die angeblich größte Fahrraddemo der Welt

Werden die Radfahrer sonst von den Autofahrern im wahrsten Sinne des Wortes an den Rand gedrängt – am Sonntag gehörten ihnen die Straßen der Hauptstadt. Zumindest teilweise. Seit 1977 ruft der ADFC jährlich zur Fahrraddemo auf, mit wachsendem Zuspruch. Laut Veranstalter nahmen 90.000 Menschen teil. Jedes Jahr gibt es allerdings unterschiedliche Angaben zu den Teilnehmenden. Die Polizei schätzt zwischen 20.000 und 30.000 Radlern, der ADFC selbst nennt deutlich höhere Zahlen.
Der Verkehr lag über weite Strecken lahm

Bei angenehmen Temperaturen strömten die Radler auf 19 Strecken durch Brandenburg und Berlin zum Großen Stern. Die ersten Fahrer starteten bereit am Samstagabend im polnischen Szczecin (Stettin). Am frühen Sonntagmorgen fuhren weitere schnelle Teilnehmer in Frankfurt (Oder) und in …

Straßenverkehr + Radverkehr: Verkehr der Zukunft – „Wir sollten auf das Auto als Eigentum verzichten“, aus rbb24.de

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2018/06/mobilitaet-berlin-andreas-knie-fahrrad-stadt-der-zukunft.html

#Verbrennungsmotoren und #Privatautos sind #Auslaufmodelle, sagt #Mobilitätsforscher Andreas #Knie. #Fahrrad, Öffentlichem Nahverkehr und #Share-Riding gehöre die Zukunft. Und Berlin sei für eine solche Verkehrswende geradezu prädestiniert.

rbb|24: Herr Knie, fahren Sie Fahrrad in Berlin?

Andreas Knie: Selbstverständlich! Fahrrad ist in Berlin mittlerweile das schnellste Verkehrsmittel, vorausgesetzt die Wege sind nicht zu lang.
Berlin hat mehr als eine halbe Million Radfahrer, gilt aber nicht gerade als fahrradfreundliche Stadt. Das soll sich jetzt ändern: Der Senat ist kurz davor, sein erstes "Fahrradgesetz" zu verabschieden. Was halten Sie davon?

Es ist ein Anfang, ein erster Schritt in die richtige Richtung. Wir brauchen endlich mehr Platz für Fahrradfahrer. Ich bin schon in den Achtzigerjahren hier Rad gefahren. Damals waren wir wenige, es war nicht so problematisch. Jetzt ist das eine Massenbewegung. Ich wohne am Kottbusser Damm in Kreuzberg. Dort ist das Fahrradfahren tatsächlich ein Harakiri-Akt. Ich muss froh sein, wenn ich nicht zweimal am Tag überfahren werde.

Der Ton zwischen #Radfahrern und #Autofahrern ist bisweilen recht scharf. Treffen – #verkehrsideologisch – zwei verschiedene Welten aufeinander?

Viele Radfahrer sind auch – oder waren – autofahrende Verkehrsteilnehmer. Es gibt also ein gewisses Grundverständnis: Autofahrer wissen, wie Fahrradfahrer fahren und umgekehrt. Sonst gäbe es viel mehr Unfälle. Aber wir haben zu wenig Raum, das ist der Konfliktkern. Früher waren wir als Fahrradfahrer die Desperados. Wir waren in der Minderheit und hatten immer Recht. Jetzt sind wir Teil des Massenverkehrs geworden und müssen …

Radverkehr: Mobilitätsgesetz Radfahrer müssen bis Ostern auf ihr Gesetz warten – Quelle: https://www.berliner-zeitung.de

https://www.berliner-zeitung.de/berlin/verkehr/mobilitaetsgesetz-radfahrer-muessen-bis-ostern-auf-ihr-gesetz-warten-28949556?dmcid=nl_20171126_28949556

Es ist das erste Gesetz in Deutschland, das Radfahren angenehmer, attraktiver und sicherer machen soll. Doch bis das Berliner #Mobilitätsgesetz in Kraft tritt, werden sich die Fahrradfahrer noch einige Monate lang gedulden müssen. Frank #Masurat vom Allgemeinen Deutschen #Fahrrad-Club (#ADFC) hofft, dass das Verfahren bis Ende März über die Bühne geht – kurz darauf ist Ostern. „Ostern ist für uns wie Weihnachten – hoffentlich“, sagte das Vorstandsmitglied.

Der Gesetzesentwurf mutet ziemlich trocken an. Doch er enthält Bestimmungen, die noch für Diskussionen sorgen werden – und in manchen Fällen für Streit.

So soll jede #Hauptverkehrsstraße einen #Radfahrstreifen bekommen, der breit genug zum Überholen ist und mit sicherem Abstand zu parkenden Autos verläuft. Das Ziel sind geschützte #Radwege, die zum Beispiel mit Pollern vom Autoverkehr getrennt sind. Vorgesehen ist auch, Angebote für Radfahrer massiv auszubauen. So sollen in Berlin 100 Kilometer #Radschnellverbindungen sowie 100.000 neue #Stellplätze für Fahrräder neu entstehen.
#ADAC regte Änderung an

Es ist ein Gesetz, das für die Radfahrer Partei ergreift. Ungewöhnlich ist auch der Gesetzgebungsprozess. Die #Autolobby saß nicht am Tisch, als der Referentenentwurf erarbeitet wurde, dafür die #Fahrradlobby gleich mehrfach. Mit dem Team Volksentscheid Fahrrad, das besonders lautstark für ein solches Gesetz gestritten hatte, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) sowie dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) waren drei Organisationen beteiligt. 17 Mal kam der „Dialog Radverkehr“ im Rittersaal des Senatsgebäudes …

allg.: Berlin schreibt Vorrang für Bus, Bahn und Fahrrad fest Die Hauptstadt stellt als erstes Bundesland deutschlandweit alle Verkehrsträger auf eine gemeinsame gesetzliche Grundlage., aus Berliner Morgenpost

https://www.morgenpost.de/berlin/article211471961/Berlin-schreibt-Vorrang-fuer-Bus-Bahn-und-Fahrrad-fest.html

Berlin. In Berlin werden #Bus, #Bahn und #Fahrrad künftig #Vorrang vor Autos haben. "Je mehr Menschen auf Bus, Bahn oder Fahrrad umsteigen können und wollen, desto schneller kommen auch die voran, die auf das Auto angewiesen bleiben", sagte Umwelt- und Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos/für Grüne) am Freitag. Anlass war die Vorstellung des neuen "Mobilitätsgesetzes". Die Hauptstadt stellt damit als erstes Bundesland deutschlandweit alle Verkehrsträger auf eine gemeinsame gesetzliche Grundlage.

Anspruch des Gesetzes sei es, den Verkehr in Berlin umwelt- und klimafreundlich zu machen, betonte Günther. Sie bekräftigte das Ziel des Senats, bis 2050 den Verkehr in Berlin klimaneutral zu machen. Zudem soll die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten auf null gebracht werden.

 

100.000 neue Fahrradständer bis 2025

Für den Radverkehr sieht das Gesetz sichere Wege an Hauptstraßen, als Radfahrstraßen ausgewiesene Nebenstraßen und Radschnellwege für Pendler – auch aus dem Umland – vor. So sollen Günther zufolge "lückenlose Verbindungen" durch die Stadt entstehen. Ein "Konfliktlösungsmechanismus" soll greifen, wenn es Konkurrenz um Verkehrsflächen gibt. Außerdem sind bis 2025 insgesamt 100.000 neue Fahrradständer geplant; an Knotenpunkten des Nahverkehrs werden auch Fahrrad-Parkhäuser gebaut. An allen Baustellen soll es zudem künftig eine sichere Verkehrsführung für Radler geben.

Das Gesetz geht auch das Problem an, dass häufig Lieferdienste Straßen und Radwege zuparken. In Zusammenarbeit mit Innungen und Verbänden soll ein "integriertes Wirtschaftsverkehrskonzept" entwickelt werden. "Wenn wir den Wirtschaftsverkehr nicht in den Griff bekommen, hilft uns alles nichts", meinte Verkehrsstaatssekretär Jens-Holger Kirchner (Grüne).

"Dieselskandal, galoppierende Klimakatastrophe und steigende Verletztenzahlen"

Die Eckpunkte für das Gesetz hatte die Senatsverwaltung zusammen mit …

Radverkehr + Regionalverkehr: Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg Mehr Fahrräder in Regionalzügen – Extra-Wagen auf zwei Linien, aus BZ Berlin

http://www.bz-berlin.de/berlin/mehr-fahrraeder-in-regionalzuegen-extra-wagen-auf-zwei-linien

Mit Sonnenschein und den langen Wochenenden zu Christi Himmelfahrt und Pfingsten beginnt die Hochsaison für #Radtouren. Der Verkehrsverbund reagiert auf die steigende Nachfrage.

Mit Beginn der Sommerreisesaison wird es in den Fahrradabteilen der Bahnbetreiber enger. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (#VBB) stellt täglich etwa 32 000 Stellplätze für Fahrräder zur Verfügung, wie eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur sagte. „Wir bieten im Regionalverkehr im VBB täglich circa 1600 Fahrten an. Im Schnitt hat ein Zug 20 Fahrradstellplätze.”

Die Zahl der verkauften Fahrscheine zeigt, dass die Fahrradmitnahme beliebter geworden ist. Von Oktober 2015 bis September 2016 erwarben Fahrgäste rund 233 000 #Fahrrad-Einzelfahrausweise für den Tarifbereich ABC, das waren 2,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Von den entsprechenden Monats-Fahrradkarten wurden 46 000 verkauft, ein Plus von 6,9 Prozent.

Der VBB setzt in diesem Jahr das Projekt „#Rad im Regio” fort, das 2016 mit den Ländern Berlin und Brandenburg, der Deutschen Bahn (DB) sowie der Ostdeutschen Eisenbahn (Odeg) begonnen wurde. Auf den DB-Linien #RE3 und #RE5 zur Ostsee fährt seit Ostern bis Ende Oktober bei jedem Zug ein zusätzlicher Doppelstockwagen mit. Im Oberdeck kann man sitzen, das Unterdeck ist fast ausschließlich für Fahrräder, Gepäck und Kinderwagen vorgesehen.

Die Odeg hat in den Zügen auf den Linien #RE2 und #RE4 Klappsitze ausgebaut, um mehr Platz für …

Radverkehr + Straßenverkehr: Fahrradhauptstadt Berlin Das sind die Eckpunkte für Deutschlands erstes Radgesetz – Quelle: http://www.berliner-zeitung.de

http://www.berliner-zeitung.de/berlin/verkehr/fahrradhauptstadt-berlin-das-sind-die-eckpunkte-fuer-deutschlands-erstes-radgesetz-26671664?dmcid=nl_20170406_26671664

Berlin – Berlin wird das erste Bundesland mit einem eigenen #Fahrradgesetz. In mehreren Sitzungen haben Vertreter der zuständigen Senatsverwaltung, des Volksentscheids Fahrrad, der Koalitionsfraktionen, des #ADFC-Berlin und des #BUND die Grundlagen dafür erarbeitet. Am Donnerstag wurden die Ergebnisse des Dialogprozesses und die Eckpunkte des Gesetzes vorgestellt.
"Immer mehr Menschen nutzen das #Fahrrad für ihre täglichen Wege. Sie fordern zu Recht, dass #Radfahren sicherer und bequemer wird. Der Dialog Radgesetz zeigt: Senat und Koalition gehen neue Wege, um diese Forderung umzusetzen", sagte Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos). – Das sind die Eckpunkte des Radgesetzes
Die Zahl der schwer verletzten und getöteten Verkehrsteilnehmer in Berlin soll auf null gesenkt werden.
Der Umbau von Radverkehrsanlagen an den Hauptstraßen und die Umgestaltung von Knotenpunkten soll nach klaren Kriterien erfolgen. Dabei soll auch die subjektive Perspektive, also die „gefühlte Sicherheit“, einbezogen werden, heißt es in einer Pressemitteilung.
Das Land Berlin soll bis 2025 den Anteil des Radverkehrs an allen Wegen auf mindestens 30 Prozent innerhalb der Umweltzone und im Land Berlin auf mindestens 20 Prozent steigern.
Ein lückenloses Netz an Radverkehrsinfrastruktur soll entstehen, um schnelle, bequeme und sichere Verbindungen für Radfahrende zu ermöglichen. Das Radverkehrsnetz wird ausgehend von der bestehenden Planung für ein Haupt- und Ergänzungsroutennetz weiterentwickelt und qualifiziert.
Das Radverkehrsnetz soll Radwege an allen Hauptstraßen mit Fahrrad- und Nebenstraßen sowie 100 Kilometern Radschnellwegen umfassen. Die Radverkehrsanlagen an Hauptstraßen sollen, wo möglich, als geschützte Radstreifen gebaut werden.
Besonders wichtige Verbindungen werden als Vorrangnetz ausgewiesen, das prioritär ausgebaut werden soll und in dem …

Radverkehr + Regionalverkehr: Regionalverkehr Immer mehr Reisende nehmen ihr Fahrrad mit – Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/

http://www.berliner-zeitung.de/berlin/verkehr/regionalverkehr-immer-mehr-reisende-nehmen-ihr-fahrrad-mit-24990642?dmcid=nl_20161028_24990642

Bevor die Erholung beginnt, wird es erst mal stressig. Immer mehr Reisende nehmen ihr #Fahrrad in den #Regionalzug, in die S- oder U-Bahn mit – was nicht selten Chaos und Ärger bedeutet.

Neue Daten des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (#VBB) zeigen, dass die Zahl der verkauften #Fahrradtickets stark gestiegen ist. „Gut, dass immer mehr Menschen Zug und Fahrrad kombinieren“, sagte der Grünen-Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel, der die Daten angefordert hatte. Nun müsse in den Zügen mehr Platz geschaffen werden – aber damit ist in dieser Region nicht zu rechnen.

Die Verkaufszahlen haben sich in der Tat gut entwickelt. So wurden im vergangenen Jahr mehr als anderthalb Millionen Fahrradtickets für Einzelfahrten in Berlin und Brandenburg gelöst – das sind rund 36 Prozent mehr als im Jahr 2008.

Lob von der Radler-Lobby

Die Zahl der verkauften Fahrrad-Monatskarten stieg in diesem Zeitraum auf rund 174.000 – um 40 Prozent. Auf dem nächsten Platz folgen die Fahrrad-Tageskarten, bei denen der Absatz auf zirka 87.000 stieg – ein Zuwachs um fast 74 Prozent. Einzeltickets für Berlin stoßen auf die größte Nachfrage, sie wurden allein im vergangenen Jahr 963.000 Mal gekauft.

Auch immer mehr Brandenburg-Ausflügler nehmen ihr Rad mit. Susanne Henckel, Chefin des Verkehrsverbunds, ist eine von ihnen. Der Trend der Verkaufszahlen sei „sehr erfreulich“, schrieb sie Gastel. Der Umwelt blieben viele Autofahrten erspart. Aber sie weiß auch um die negativen Folgen: „Kapazitätsengpässe in den Verkehrsmitteln stellen uns vor …

 

Radverkehr + Straßenverkehr: Geschichte der Radfahrbewegung Berlins erste Radfahrpläne gab es bereits 1888 – Quelle: http://www.berliner-zeitung.de

http://www.berliner-zeitung.de/berlin/geschichte-der-radfahrbewegung-berlins-erste-radfahrplaene-gab-es-bereits-1888-24805028

An #Stadtplänen kann man nicht nur ablesen, wie man von A nach B kommt. Es gibt auch besondere Exemplare, die Geschichten erzählen – zum Beispiel wie #Radfahrer um ihr Recht kämpfen, wenn sie etwa per Hand Totenköpfe in Berlin-Pläne zeichneten und diese vervielfältigten.

Die sogenannten #Totenkopf-Atlanten sind für #Fahrrad-Aktivisten legendär. Der erste entstand 1980. Blaue Totenköpfe markierten in diesen Stadtplänen gefährliche Kreuzungen. Zur Zeit der Totenkopf-Atlanten plante der West-Berliner Senat eine Autobahn von Schöneberg in den Wedding. Ein paar Leute hatten eine Bürger-Initiative gegen dieses Projekt gegründet; 1976 organisierten sie die erste #Fahrrad-Demo Berlins.

Berlins Fahrrad-Stadtpläne spiegeln darüber hinaus die Geschichte der Radfahrer: Am Anfang waren sie eine tolerierte Randgruppe, dann ausgegrenzte Sonderlinge, schließlich organisierten sie ihre Emanzipations-Bewegung und kamen in der Mitte der Gesellschaft an.

Sieben Radfahrer? Unerhört!

Norbert Rheinlaender trägt weißen Bart, Sandalen, und an seinem Büro hängt ein Plakat, auf dem steht „Steigende Mieten stoppen!“ Er war Miterfinder der Totenkopf-Pläne und erinnert sich an die Demo auf der Entlastungsstraße: „Die Autofahrer waren irritiert, uns auf der Straße zu sehen. Sieben Radfahrer gleichzeitig.“ Diese Spezies kam damals nicht mal im Bußgeldkatalog der Polizei vor. Auf dem Deckblatt der Totenkopf-Atlanten stand als offizieller Name „FahrRad in Berlin! BerlinAtlas für Fahrradfahrer“. Durchgehende grüne Linien markierten darin: „Strecke gut“. War die grüne Linie gepunktet, hieß das „schlechtes Pflaster“.

Damit knüpften die Aktivisten an die Pionierzeit der Fahrrad-Stadtpläne an. 1885 hatte John Kemp Starley das niedrige Fahrrad entwickelt, 1888 kam der Luftreifen dazu, erfunden von John Boyd Dunlop. Schnell setzte sich das neue Gefährt gegenüber dem sperrigen und nur unter Risiken zu benutzenden Hochrad durch. Fußgänger, Stadtbehörden, Pferdekutscher mussten sich an die rasanten neuen Verkehrsteilnehmer gewöhnen. Viele fühlten sich bedroht. Die Berliner Stadtverwaltung verbot Radfahrern die Nutzung bestimmter Straßen, zum Beispiel Leipziger Straße, Unter den Linden, Friedrichstraße. Folglich brauchten Radfahrer Information: Wo durften sie fahren? Welche Straßen waren gepflastert und womit? All das lieferten den Hauptstädtern ab 1888 …

 

Radverkehr: Berlin braucht ein leistungsfähiges und sicheres Radverkehrsnetz – als Teil eines starken, attraktiven und leistungsfähigen Umweltverbundes, aus DBV

Es ist politisch gewollt, dass immer mehr Menschen in Berlin ihre täglichen Wege mit dem #Fahrrad erledigen. Der #DBV-Landesverband findet es kontraproduktiv, auf Bahntrassen in Berlin Fahrradwege und -autobahnen zu planen und möglicherweise auch anzulegen. Eine Nutzung dieser Trassen, die eigentlich jetzt schon schnellstmöglich reaktiviert werden müssten, löst keines der bestehen Probleme. Es ist eher ein Ausweichen auf den Weg des geringsten Widerstandes.

In Berlin muss der Autoverkehr reduziert werden. Das wird dadurch erreicht, dass unter anderem alle Spielarten des #Umweltverbundes – also des Zufußgehens, der Fortbewegung mit Fahrrad und Bahn und Bus – gefördert und bevorrechtigt werden. Dazu wäre es notwendig, den Platz, den der Autoverkehr im Moment durch Fahr- und Parkspuren beansprucht, zu verkleinern. Hier traut sich keine Partei aus der Deckung. Deshalb wurschtelt man sich lieber durch und geht den geringsten Weg des Widerstandes. Jedoch: blumige Worte und ständiges Ankündigen reichen nicht mehr aus. Es müssten Taten folgen! Aber zu groß ist wohl die Befürchtung, bei den bevorstehenden Abgeordnetenhauswahlen für diese Ehrlichkeit abgestraft zu werden.

Eine "Zwischennutzung" von Bahngleisen ist Unsinn. So kam das Gutachten zur Wiederinbetriebnahme der Stammbahn vom Potsdamer Platz über Griebnitzsee aus dem Jahr 2009 bereits zum Ergebnis, dass durch ein Regionalverkehrsangebot jährlich fast 21 Millionen Pkw-km eingespart werden können und mit 13.800 Fahrgästen im Durchschnitt pro Tag zu rechnen sei (Mitfall-Variante E 1). Mit den anderen Verbindungen verhält es sich wohl ähnlich.

Der DBV-Landesverband begrüßt grundsätzlich alle Überlegungen und Projekte, den #Fahrradverkehr in Berlin zu stärken. Was bisher jedoch in der Senatspolitik zu kurz kommt, sind konkrete Infrastrukturprojekte im Schienenbereich. Die "Verkehrswende" und Emissionsreduzierung, so sie denn erst gemeint ist, gelingt nur dann, wenn auch bald wieder auf den brachliegenden Schienenstrecken innerhalb Berlins und in das Umland Züge fahren. Nur so bekommt man in nennenswerter Zahl Autofahrer zum Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel.

Pressekontakt: Frank Böhnke, stv. Landesvorsitzender, Ruf 01 77 / 8 93 43 94