Regionalverkehr + S-Bahn + BVG: Energiequellen des Berliner ÖPNV, aus Senat

Klicke, um auf S18-25925.pdf zuzugreifen

www.berlin.de

Frage 1:
Welche #Energiequellen werden für den Betrieb der verschiedenen Verkehrsmittel des Berliner #ÖPNV genutzt
bzw. in welchen Anteilen? Bitte nach Energiequellen und Verkehrsmitteln gesondert aufführen.
Antwort zu 1:
Die BVG teilt hierzu mit:
„Energiequellen für BVG-Fahrzeuge für den ÖPNV (Öffentlichen Personennahverkehr):
1.) #Diesel = 50,8 %.
2.) #Strom = 31,0 %.
Der Anteil des Energieverbrauches bei der BVG bzgl. der Verkehrsmittel liegt ca. bei 82 %
vom Gesamtenergieverbrauch. Für den Strom für den Betrieb der verschiedenen ÖPNV Verkehrsmittel wird zu 100 % #Grünstrom über Herkunftsnachweise verwendet.“
2
Die DB AG teilt zur S-Bahn mit:
„Die S-Bahn Berlin fährt mit 100 %- #Ökostrom. Entsprechend den Anforderungen aus dem
Verkehrsvertrag wird der Ökostrombedarf der Gleichstrom S-Bahn Berlin mit
Stromlieferungen aus dem öffentlichen Netz und Herkunftsnachweisen gedeckt. Die
Herkunftsnachweise (HKN) werden im Herkunftsnachweisregister des Umweltbundesamtes
gelistet und entwertet. Der überwiegende Anteil der entwerteten HKNs stammt aktuell aus
Wasserkraft.“
Die DB AG teilt für DB Regio (elektrisch betriebenes Netz) mit:
„Der Grünstromanteil der sonstigen DB Regionalverkehre, die mit Wechselstrom durch
Berlin fahren, ist nicht separat für den Berliner ÖPNV ausweisbar, sondern richtet sich nach
dem bundesweit gültigen Bahnstrommix der DB Regio AG als Betreiber dieser Verkehre.
Der entsprechende Grünstromanteil kann der unternehmensindividuellen
Stromkennzeichnung der DB Regio AG entnommen werden. Diese Stromkennzeichnung
richtet sich nach § 42 Energiewirtschaftsgesetz. Hiernach beträgt der #Grünstromanteil der
DB Regio AG aktuell 34 % (Angabe basiert auf dem letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr
2019).“
Die ODEG Ostdeutsche Eisenbahn GmbH bezieht für die elektrisch betriebenen Linien RE2
und RE4 einen Strommix, der zu 44,2 % aus erneuerbaren Energien besteht.
Von den Betreibern DB Regio AG, ODEG und NEB Betriebsgesellschaft mbH können
derzeit folgende Linien nur mit #Dieseltriebwagen angeboten werden:
· RE6 Wittenberge – Neuruppin – Berlin (Prignitz-Express)
· RE66/RB66 Stettin/Szczecin – Angermünde – Berlin
· RB12 Templin – Berlin
· RB25 Werneuchen – Berlin
· RB26 Kostrzyn – Berlin
· RB27 Groß Schönebeck / Schmachtenhagen – Berlin
· RB33 Jüterbog – Berlin
· RB54 Rheinsberg (Mark) – Berlin
· Kulturzug Berlin – Breslau/Wrocław
In Berlin verkehren Regionalzüge nur mit Dieseltriebwagen, wenn dies zwingend
erforderlich ist, weil, ggf. auch im weiteren Streckenverlauf außerhalb Berlins, keine
Oberleitung für einen elektrischen Betrieb zur Verfügung steht. Das Land Berlin setzt sich
jedoch dafür ein, dass die betreffenden Bahnstrecken #elektrifiziert werden, oder, wo dies
nicht umsetzbar ist, künftig alternative Antriebskonzepte (z.B. elektrische Triebwagen mit
#Batteriespeicher) zum Einsatz kommen, sofern dies betrieblich möglich ist.
Frage 2:
Welche Energiequellen werden für den Betrieb der Verkehrsinfrastrukturen des Berliner ÖPNV genutzt bzw.
in welchen Anteilen?
3
Antwort zu 2:
Die BVG teilt hierzu mit:
„Energiequellen für BVG #Verkehrsinfrastruktur:
1.) #Fernwärme =7,6 %.
2.) #Heizöl = 0,8 %.
3.) #Strom = 7,9 %.
Der Anteil des Energieverbrauches bei der BVG bzgl. der Verkehrsinfrastruktur liegt ca. bei
16 % vom Gesamtenergieverbrauch. Für den Strom für den Betrieb der
Verkehrsinfrastruktur kann die BVG keine weiteren Angaben übermitteln.“
Die DB AG teilt hierzu mit:
„Der Begriff der „Verkehrsinfrastruktur“ in Begrenzung zum Berliner ÖPNV ist an dieser
Stelle zu allgemein (bzw. komplex) gehalten, weshalb uns eine Beantwortung hier nicht
möglich ist.“
Frage 3:
Gibt es Zielsetzungen zur Nutzung regenerativer Energien im Berliner ÖPNV? Falls ja, welche?
Antwort zu 3:
Im Nahverkehrsplan 2019-2023 werden in Kapitel III.6.2 die Umweltstandards für den Bus und Schienenverkehr sowie den Betrieb der ÖPNV-Infrastruktur in Bezug auf den
Energieverbrauch bzw. die Energienutzung sowie in Kapitel III.7 die Umstellung des
Busverkehrs auf alternative Antriebe bzw. nicht fossile Antriebsenergien dargestellt.
Für die Linien RB12, RB 25 und RB54, die derzeit noch mit Dieseltriebwagen betrieben
werden, ist im Rahmen der laufenden Neuausschreibung eine Umstellung auf elektrische
Triebwagen mit Batteriespeicher zu Dezember 2024 geplant.

Berlin, den 28.12.2020
In Vertretung
Ingmar Streese
Senatsverwaltung für
Umwelt, Verkehr und Klimaschutz

Regionalverkehr: Vergabeverfahren „Netz Ostbrandenburg“ gestartet Mehr Verkehr und alternative Antriebe auf der Schiene, aus VBB

https://www.vbb.de/search/press/vergabeverfahren-netz-ostbrandenburg-gestartet

Mehr Verkehr und alternative Antriebe auf der Schiene

Länder Berlin und Brandenburg stärken die Schiene
Fahrzeuge mit #Batteriespeicher kommen erstmals im Verbundgebiet zum Einsatz
#Angebotsausweitung und Reduzierung von Emissionen im Fokus
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hat die Vergabeunterlagen im Wettbewerbsverfahren #Netz Ostbrandenburg veröffentlicht. Das europaweite #Vergabeverfahren wird im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg durchgeführt. Im zukünftigen Netz #Ostbrandenburg wird das Angebot für die Fahrgäste auf der Schiene durch neue Fahrzeuge und #Taktverdichtung deutlich erhöht. Neben den noch nötigen Dieseltriebzügen, werden auf vielen Linien Fahrzeuge mit Batteriespeicher zwingend gefordert, für #Wasserstoffzüge auf den übrigen Linien gibt es einen Wertungsbonus. Die Betriebsaufnahme ist für Ende 2024 vorgesehen.

Mit dem eingeleiteten Vergabeverfahren beabsichtigen die Länder Brandenburg und Berlin als Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs eine verbesserte Anbindung der Region auf folgenden Achsen: Berlin Ostkreuz – Oranienburg – #Templin, Berlin Ostkreuz – Blumberg – #Werneuchen, Fürstenwalde (Spree) – #Bad Saarow Süd, #Schwedt – Angermünde, Angermünde – #Prenzlau, Eberswalde – #Joachimsthal, Berlin Ostkreuz – #Müncheberg (Mark) – Staatsgrenze D/PL, Frankfurt (Oder) – #Königs Wusterhausen sowie #Eberswalde – Frankfurt (Oder).
Eisenbahnverkehrsunternehmen sind nun aufgerufen, sich für den Betrieb des Netzes Ostbrandenburg zu bewerben.

Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann:
„Mehr Züge mit besseren Takten und hoher Qualität, das sind unsere Ziele für einen klimafreundlichen Schienenpersonennahverkehr in Brandenburg. Der Vergabestart für das zukünftige Netz Ostbrandenburg ist dabei ein wichtiges Signal. Wir werden die Region Ostbrandenburg mit einem breiteren und flexibleren Schienenangebot ausstatten und dabei auch die Verbindung zu unserem Nachbarland Polen durch zusätzliche Fahrten verbessern. Das ist eine wichtige Unterstützung für die weitere Entwicklung in den ländlichen Regionen und die Menschen, die dort leben. Im Berliner Stadtumland wollen wir entsprechend der Zielsetzung des Landesnahverkehrsplans auf der RB25 nach Werneuchen den Takt
verdichten. Damit schaffen wir eine wichtige Grundlage für die weitere Entwicklung dieser landesplanerisch neu festgesetzten Siedlungsachse.“

Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther:
“Wir setzen auf modernste Antriebsarten für die Hauptstadtregion – weg vom Diesel hin zum sauberen Elektroantrieb mit Zügen, die den Strom speichern und Strecken überbrücken können, die keine Oberleitung haben. Wir sagen außerdem zu, dass sowohl die Fahrzeuge als auch die Werkstatt im Folgevertrag verbindlich weiter betrieben werden. Damit bekennen wir uns langfristig zu einem ökologisch nachhaltigen ÖPNV. Mobilität von Morgen bietet Pendlerinnen und Pendlern mehr Leistung und eine höhere Attraktivität des ÖPNV bei weniger Emissionen.“

VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel:
„Nach den erfolgreichen Vergabeverfahren Netz Elbe-Spree und Netz Lausitz setzen wir unsere Offensive für mehr Angebote und mehr Qualität auf der Schiene nun auch in Ostbrandenburg fort. Qualitätsstandards im VBB, endlich alternative Antriebe im Verfahren und insgesamt mehr Verkehrsverlagerung auf die Schiene – der VBB nimmt die Verkehrswende ernst und setzt die dazu nötigen Maßnahmen auch um!“

Mehr Angebote und ein attraktiver Halbstundentakt
Auf dem Weg zur Verkehrswende bereitet der VBB mit dem Vergabeverfahren Ostbrandenburg die Stärkung der Schiene offensiv vor. Dabei sind etliche Erweiterungen des schon bestehenden Angebotes
geplant. Insbesondere sollen dann die Regionalbahnlinien 25 und 26 von Montag bis Freitag einen attraktiven Halbstundentakt nach Werneuchen bzw. Müncheberg anbieten und die Linie RB35 bis nach Bad Saarow Süd
verlängert werden. Auch Wochenend- und Spätverkehre werden durch die neuen Angebote spürbar verbessert.
Die Linie RB60 Eberswalde – Frankfurt (Oder) soll im Zusammenhang mit dem weiteren Ausbau der Infrastruktur, u.a. in Seelow (Mark), voraussichtlich ab Dezember 2025 auch im Abschnitt Wriezen – Frankfurt
(Oder) zu einem Stundentakt verdichtet werden. Die Region Ostbrandenburg wird so ein wesentlich breiteres und vor allem ein überaus flexibleres Schienenangebot bekommen. Auch die Verbindung direkt ins Nachbarland Polen wird durch zusätzliche Fahrten auf der Ostbahn morgens und am Abend aufgewertet. Die Linie RB26 wird weiterhin bis ins polnische Kostrzyn fahren.
Das Angebot erhöht sich gegenüber dem Fahrplan 2020 um mehr als 26 %.

Mehr Qualität durch alternative Antriebe
Im Netz Ostbrandenburg sollen auch moderne Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Für die Fahrgäste bedeutet das mehr Komfort durch größere Sitzabstände und mehr Platz für Gepäck. Besonders hervorzuheben ist bei dieser Ausschreibung der Fokus auf alternative Antriebe.

Es werden zwei Linienbündel ausgeschrieben, die durch unterschiedliche Antriebe gekennzeichnet sind. Im Linienbündel 1 werden Fahrzeuge mit Batteriespeicher zwingend gefordert, um die nicht elektrifizierten
Linienabschnitte mit Batteriekraft zu überwinden. Dabei ergeben sich keine Einschränkungen in den Kapazitäten und den Fahrplanzeiten. Im Linienbündel 2 können herkömmliche Dieseltriebzüge angeboten werden. Für Angebote mit sogenannten Wasserstoffzügen gibt es einen Wertungsbonus.

Um die Betriebsstabilität insbesondere auf den batterie-elektrisch betriebenen Linien zu erhöhen, erfolgt die Vergabe nicht in Einzellosen. Die Fahrzeugreserve wird gegenüber bisherigen Vergaben deutlich erhöht. Zudem steht im ersten Betriebsjahr ein zusätzliches Reservefahrzeug zur Verfügung. Es wird mit einem Fahrzeugbedarf von insgesamt ca. 45 Fahrzeugen gerechnet, dabei umfasst die Kapazität der Fahrzeuge in der Regel 120 Sitzplätze. Die auch schon im Netz Elbe-Spree gesetzten Qualitätsstandards im VBB gelten auch für das Netz Ostbrandenburg, z.B. kostenloses WLAN, zuzüglich eines für mobile Endgeräte nutzbaren dynamischen Informationsportals, eines Service- oder Hilferufs und exklusive Stellplätze für Fahrräder.

Mit dem neu optimierten Netz Ostbrandenburg soll der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) somit langfristig gesichert werden und dadurch höchste Planungssicherheit erhalten. Durch das Favorisieren von Batterie- und Wasserstoffantrieben trägt der VBB den aktuellen Aktivitäten rund um den Klimawandel und deren Zielen Rechnung. Der Einsatz alternativer Fahrzeugantriebe trägt maßgeblich zur Reduzierung von regionalen Emissionen, z.B. CO2 und Feinstaub, bei.

Im Vergabeverfahren Netz Ostbrandenburg führen die Aufgabenträger eine sogenannte e-Vergabe durch. Das bedeutet, dass das Verfahren einschließlich Angebotslegung ausschließlich digital durchgeführt wird. Die Bekanntmachung im EU-Amtsblatt kann unter folgendem Link auf der VBBHomepage eingesehen werden: vbb.de/wettbewerb-bahnverkehr.

Der Vertrag hat eine Laufzeit von zwölf Jahren beginnend ab Dezember 2024. Das jährliche Gesamtvolumen beträgt 6,7 Mio. Zugkilometer.

Das künftige Netz Ostbrandenburg
Linienbündel 1
BEMU
RB12 Berlin Ostkreuz – Oranienburg – Templin Stadt
RB25 Berlin Ostkreuz – Werneuchen
RB35 Fürstenwalde (Spree) – Bad Saarow Süd
RB54 (Berlin Gesundbrunnen/Lichtenberg–) Löwenberg (Mark) #Rheinsberg (Mark)
RB61 Schwedt – Angermünde
RB62 Angermünde – Prenzlau
RB63 Eberswalde – Joachimsthal

Linienbündel 2
Diesel- oder Wasserstoffzüge

RB26 Berlin Ostkreuz – Müncheberg (Mark) – Staatsgrenze DE/PL
RB36 Frankfurt (Oder) – #Beeskow – Königs Wusterhausen
RB60 Eberswalde – #Wriezen – Frankfurt (Oder)