Regionalverkehr: Mit der Ferkeltaxe auf die Erfolgsschiene Die privatisierte Prignitzer Eisenbahn ist inzwischen drittgrößtes deutsches Bahnunternehmen. , aus Der Tagesspiegel

https://www.tagesspiegel.de/themen/brandenburg/mit-der-ferkeltaxe-auf-die-erfolgsschiene/472364.html

Pritzwalk. Es rumpelt, zieht und dröhnt nicht mehr. Der #Lokführer muss nach einer Frostnacht nicht mehr mühevoll das Eis von den Innenscheiben abkratzen, und auf Schal, Mütze und Handschuhe während der Fahrt kann er genau wie seine Fahrgäste verzichten. Bei der #Prignitzer Eisenbahn im Nordwesten Brandenburgs beginnt tatsächlich in diesen Tagen ein neues #Zeitalter. Statt der #Ferkeltaxen, wie die betagten und auf jeglichen Komfort verzichtenden #Triebwagen hießen, rollen nun moderne #Regio-Shuttles durch die Gegend zwischen #Meyenburg, #Pritzwalk, #Kyritz, #Neuruppin und #Neustadt (Dosse). Zum #Fahrplanwechsel am nächsten Wochenende soll die Umstellung abgeschlossen sein.

Damit krönt das Unternehmen seine bisherige #Erfolgsgeschichte. Denn während die Deutsche Bahn AG das #Streckennetz gerade in Brandenburg immer weiter ausdünnt – seit dem 1. Dezember fahren keine Züge mehr zwischen Neustadt und #Rathenow sowie zwischen #Belzig und Brandenburg – zeigt die #Umsatzkurve bei der #Prignitzer Eisenbahn erstaunlich steil nach oben. Dabei fing es vor sieben Jahren ganz klein an. Den damals 29-jährigen Thomas #Becken packte die Lust auf #Selbstständigkeit. Er kündigte seinen Beamten-Job als #Lokführer bei der Bahn AG in Hamburg und gründete die erste #Privatbahn in Brandenburg.

Gemeinsam mit drei Angestellten übernahm Becken 1996 die 17 Kilometer lange Strecke zwischen #Putlitz und Pritzwalk in Eigenregie. Die große Bahn wollte die Verbindung ursprünglich aufgeben und hatte den 40 Angestellten im Bahnhof Putlitz schon gekündigt. Der gebürtige Prignitzer Becken und sein kleines Team sparten sich eine Personalabteilung, eine Materialausgabe, …