U-Bahn: Wie gut klappt der Schienenersatzverkehr auf der U6?, aus Senat

12.12.2022

Frage 1:

Wie viele #Fahrgäste sind aktuell in der Stunde mit der höchsten #Verkehrsleistung von der Sperrung der U-Bahnlinie #U6 zwischen den Bahnhöfen #Kurt-Schumacher-Platz und #Alt-Tegel betroffen?

Antwort zu 1:

Die BVG teilt hierzu mit:

„Die höchste Verkehrsleistung tritt regulär auf der U-Bahnlinie 6 zwischen 7 bis 8 Uhr morgens in Richtung Alt-Mariendorf im Abschnitt #Scharnweberstraße bis Kurt-Schumacher-Platz auf, bei der ca. 2.400 Fahrgäste in den Fahrzeugen unterwegs sind. Anhand dieses maximalen Fahrgastaufkommens wurde der zugehörige #Schienenersatzverkehr (#SEV) in seiner #Taktung #skaliert.“

Frage 2:

Warum kam es zu Verzögerungen bei der Einrichtung des Bussonderfahrstreifens zwischen #Eichborndamm und An der Mühle?

Antwort zu 2:

Durch die nicht angekündigte, parallele Bautätigkeit der Autobahn des Bundes GmbH (#AdB) auf der B#undesautobahn (BAB) #A111, kam es zu Verzögerungen beim Einrichten des Bussonderfahrstreifens (#BSF). Die Unterbrechungen wurden notwendig, um einer Verschärfung der Stausituation während der halbseitigen Vollsperrungen der BAB A111 entgegen zu wirken.

Die BVG teilt hierzu mit:

„Ursache für die Verzögerung war die zwischenzeitliche Sperrung der BAB in Tegel mit Verlängerung in beiden Richtungen und Ableitung des Autoverkehrs von Waidmannsluster Damm bis Scharnweberstraße über die Stadtstraßen.“

Frage 2a):

Sind die #Bussonderfahrstreifen inzwischen auf beiden Richtungen eingerichtet?

Antwort zu 2a:

Die Bussonderfahrstreifen sind in Teilen eingerichtet, da die Restarbeiten bei laufenden Verkehr durchgeführt werden und noch andauern. Die Fertigstellung ist bis spätestens 12.12.2022 vorgesehen.

Frage 2b):

Wie viele Busse verkehren in der Stunde mit der höchsten Verkehrsleistung auf beiden Strecken?

Antwort zu 2b):

Die BVG teilt hierzu mit:

„29 Schubgelenkbusse fahren in der Spitze mit 36 Fahrten je Stunde in jede Richtung.“

Frage 3:

In welchem Takt verkehren die Busse für den Schienenersatz werktags und an den Wochenenden bzw. Feiertagen?

Antwort zu 3:

Die BVG teilt hierzu mit:

„Die Taktung ist bedarfsgerecht an der über den Tag schwankenden Fahrgastnachfrage ausgerichtet: Montag bis Freitag zur Hauptverkehrszeit [06:00 bis 09:30 sowie 15:00 bis

18.30 Uhr] verkehren die Busse in der dichtesten Taktung alle 1,7 Minuten und in den Nebenverkehrszeiten [09:30 bis 15:00 sowie 18:30 bis 21:00 Uhr] alle 2,5 Minuten.

In den Zeiten vor 6 Uhr und nach 21 Uhr, sobald die U-Bahn im 10-Minuten-Takt verkehrt, sind alle 10 Minuten ein bis drei Busse je U-Bahn-Zug nachfrageabhängig eingeplant.

Auch an Wochenenden [Samstag 10:00 bis 20:00 und Sonntag 12:30 bis 19:00 Uhr] verkehren die Busse während der 5-Minuten-Taktung der U-Bahn im Abstand alle 2,5 Minuten. Im durchgehenden Nachtverkehr werden die SEV-Busse passend zur Taktung der U-Bahn alle

15 Minuten gefahren.

Die dabei auftretenden Auslastungen werden stetig erfasst und beobachtet. Takt-Anpassungen sind bei mittelfristig deutlich abweichender Nutzungsnachfrage prüfbar.“

Frage 3a):

Werden – so wie vom Senat geplant – ausschließlich barrierefreie Busse auf der Strecke eingesetzt, falls nein, warum nicht?

Antwort zu 3a): Ja.

Frage 3b):

Wie hoch ist die Pünktlichkeit- respektive Verspätungsquote der eingesetzten Busse auf der Strecke?

Antwort zu 3b):

Dem Aufgabenträger liegen dazu noch keine Daten vor. Gemäß Verkehrsvertrag erfolgt die Lieferung der Daten jeweils zum 20. Kalendertag im Folgemonat, d. h. in Bezug auf die einschlägigen Novemberdaten am 20.12.2022. Abgesehen davon hat sich der Aufgabenträger durch eigene Beobachtungen von einer vergleichsweise hohen Pünktlichkeit der Busse des Schienenersatzverkehrs überzeugt. Die BVG teilt auf Nachfrage mit, dass es zum Stand 05.12.2022 bislang keine nennenswerten Verspätungen gab.

Frage 3c):

Sind inzwischen alle Ersatzhaltestellen barrierefrei zugänglich, falls nicht, warum nicht und welche Ersatzhaltestellen betrifft dies?

Antwort zu 3c):

Die Streckenführung des Ersatzverkehrs erfolgt über Straßen und überwiegend entlang von Haltestellen, die auch von den normalen Tagesbuslinien sowie von der Nachtbuslinie N6 angefahren werden. Darüber hinaus gibt es für den Schienenersatzverkehr auch provisorisch hergestellte Ersatzhaltestellen (Ankunftshaltestelle Alt-Tegel, Abfahrtshaltestelle Alt-Tegel, Abfahrtshaltestelle Kurt-Schumacher-Platz). Für alle Haltestellen gilt, dass sie derzeit i. d. R. noch nicht über eine barrierefreie Ausstattung verfügen, jedoch verfügen alle eingesetzten Busse über automatisches Kneeling an jeder Haltestelle und im Bedarfsfall über durch das Fahrpersonal zu bedienende Klapprampen, mit denen eine etwaige Restlücke oder –stufe zwischen Fahrzeugboden und Haltestelle überbrückt werden kann. Die Wartebereiche der Haltestellen sind vom Gehweg aus stufenlos zugänglich, sind jedoch nicht mit taktilen Elementen ausgestattet.

Frage 4:

Werden bzw. wurden auf den S-Bahn-Linien S25 und S1, die viele Pendler als Ausweichroute nutzen, zusätzliche Verkehre bzw. Kapazitäten bspw. in Form von längeren Zügen zur Verfügung gestellt?

Antwort zu 4:

Wie in der Beantwortung der Schriftlichen Anfrage Nr. 19/13774 (Frage 3 und Frage 4) dargestellt, ist eine Taktverdichtung bzw. ein Einsatz längerer Züge im nördlichen Abschnitt der Linie S25 aus infrastrukturseitigen Gründen kurzfristig nicht möglich.

Eine Ausweitung der Kapazitäten auf der Linie S1 ist im Rahmen der bestehenden Fahrzeugverfügbarkeit ebenfalls nicht möglich. Alle für den Linienbetrieb verfügbaren S-Bahn- Fahrzeuge werden im bestehenden S-Bahn-Angebotskonzept bereits eingesetzt.

Infolge des geplanten Weiterbetriebs von entsprechend ertüchtigten Fahrzeugen der Baureihe 480 über das Jahr 2023 hinaus ergibt sich ab Ende des Jahres 2023 eine Verbesserung der Fahrzeugverfügbarkeit bei der S-Bahn. In diesem Rahmen ist u. a. geplant auch auf der Tageszuggruppe der Linie S1 (Fahrten zwischen Wannsee und Frohnau) 8-Wagen-Züge statt heute 6-Wagen-Züge einzusetzen.

Die DB AG teilt hierzu mit:

„Auf den Linien S1 und S25 werden keine zusätzlichen Kapazitäten angeboten. Im Bereich der Linie S25 ist dies bereits aus infrastrukturellen Gründen (eingleisige Strecke mit begrenzter Streckenkapazität und Bahnsteiglängen für Züge mit maximal sechs Wagen) nicht möglich.

Überdies stehen keine Fahrzeuge für eine Ausweitung der angebotenen Kapazitäten der Linie

S1 zur Verfügung.

Stichprobenhafte Beobachtungen im November haben ergeben, dass die Nachfrage in den Zügen der Linien S1 und S25 gestiegen ist, die vorhandenen Kapazitäten jedoch hierfür jeweils ausreichend waren.“

Frage 5:

Warum werden die geschlossenen U-Bahnhöfe auf der Strecke weiterhin nachts beleuchtet, wie der Presseberichterstattung vom 22.11.2022 zu entnehmen war?

Antwort zu 5:

Die BVG teilt hierzu mit:

„Wird an U-Bahn Anlagen gearbeitet, so werden aus Sicherheitsgründen alle Beleuchtungsanlagen eingeschaltet. Im Moment finden Arbeiten auf der U-Bahnlinie 6 statt.  Die Bestreifung durch Sicherheitsmitarbeiter der BVG benötigt ebenfalls Licht, um Ihrer Arbeit entsprechend nachkommen zu können. Darüber hinaus hat die BVG festgestellt, dass Probleme mit Diebstahl und Graffiti durch die eingeschaltete Beleuchtung nachts minimiert werden können. Wir sind bemüht die Beleuchtung während der Bauzeit zu reduzieren. Das Notlicht ist bereits ausgeschaltet.“

Frage 6:

Wie viele „Jelbi Punkte“ entlang der gesperrten U6-Teilstrecke konnten inzwischen eingerichtet werden?

Antwort zu 6:

Die BVG teilt hierzu mit:

„Wir haben an acht S+U-Bahnhöfen die Jelbi-Punkte beantragt, so dass die Zweiräder dort gebündelt bereitstehen – als zusätzliches Mobilitätsangebot unserer Jelbi-Sharing-Partner zum Schienenersatzverkehr im dichten Takt.“

Frage 6a):

Falls noch keine „Jelbi-Punkte“ ausgewiesen worden sind, warum ist dies bislang nicht erfolgt?

Antwort zu 6a):

Die BVG teilt hierzu mit:

„Die Anträge werden im SGA Reinickendorf bearbeitet, die notwendigen Genehmigungen liegen noch nicht vor.

Die Jelbi-Punkte sind geplant an den Bahnhöfen U Kurt-Schumacher-Platz,

U Scharnweberstraße, U Holzhauser Straße, U Borsigwerke, U Alt-Tegel, S Tegel, S Eichborndamm, S+U Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik.“

Frage 6b):

Welche U- bzw. S-Bahnhöfe sollen wann eine „Jelbi-Station“ erhalten?

Antwort zu 6b):

Die BVG teilt hierzu mit:

„Eine Jelbi-Station ist in Reinickendorf derzeit nicht beantragt.“

Frage 7:

Welche weiteren Informationen gibt es ggf., die für das Verständnis der in dieser Anfrage erörterten Sachverhalte relevant sind?

Antwort zu 7:

Keine.

Berlin, den 09.12.2022 In Vertretung

Dr. Meike Niedbal Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz

www.berlin.de