Bahnverkehr: DEUTSCHE BAHN, Stresstest gleich zu Winterbeginn verpatzt, aus Berliner Zeitung

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/
archiv/.bin/dump.fcgi/2010/1218/
vermischtes/0078/index.html

BERLIN. „Alle reden vom Wetter, wir nicht“, heißt es auf dem Plakat.
Darunter fährt ein Zug scheinbar mühelos durch den Schnee. Das ist
Bundesbahnwerbung aus den 60er-Jahren. 50Jahre später käme beim Nachfolger
Deutsche Bahn (DB) wohl niemand auf die Idee, einen solchen Werbespot zu
schalten. Frühling, Sommer, Herbst und Winter sind schon lange nicht mehr
die Freunde der Bahn. „Die Deutsche Bahn ist organisatorisch, technisch und
personell auf den Winter vorbereitet“, verkündete das Unternehmen Ende …

S-Bahn tut alles um Fahrzeugverfügbarkeit zu erhöhen, Zusätzliche Werkstatt- und Personalkapazitäten wurden geschaffen

http://www.deutschebahn.com/site/bahn/de/presse/presseinformationen/bbmv/bbmv20101217.html

(Berlin, 17. Dezember 2010) Gegen die derzeitigen Betriebseinschränkungen

bei der S-Bahn Berlin wird mit massiver Unterstützung des DB Konzerns –

sowohl in personeller, wie in materieller Hinsicht – angegangen.

Auch für die Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter sowie die Geschäftsführung

der S-Bahn Berlin bedeutet dies vollen Einsatz rund um die Uhr!

Im Einzelnen wurden aktuell zusätzliche Werkstattkapazitäten in der

Hauptwerkstatt Schöneweide und im Werkstandort Erkner geschaffen. Rund 40

Mitarbeiter stehen zusätzlich als Servicepersonal in den Bahnhöfen bereit.

Mobile Enteisungsteams sind darüber hinaus an den verschiedensten S

-Bahnhöfen zur Beseitigung von Türstörungen eingesetzt.

Peter Buchner, Sprecher der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin: „Wir

bedauern ausdrücklich die nicht zufriedenstellende Situation für unsere

Kunden und entschuldigen uns dafür! Wir tun alles, um den Fahrplan wieder

zu stabilisieren und zu verbessern. Leider müssen wir feststellen, dass uns

die derzeitige Witterung immer wieder Antriebsstörungen beschert. So sind

seit dem 1. Dezember bisher rund 440 Antriebsstörungen an Elektronik und

Fahrmotoren aufgetreten, von denen wir bisher 353 abarbeiten konnten. Rund

100 Fahrmotoren wurden in diesem Zeitraum getauscht.

Eine Riesenherausforderung, die unsere Kolleginnen und Kollegen bisher mit

vollem Einsatz gemeistert haben!“

Auch alle anderen Verkehrsmittel sind von den derzeitigen

Winterverhältnissen betroffen, ohne jedoch die zahlreichen zusätzlichen

Prüf-, Wartungs- und Instandhaltungsfristen wie bei der S-Bahn ausführen zu

müssen.

Herausgeber: DB Mobility Logistics AG

S-Bahn-Krise hausgemacht im integrierten Bahnkonzern

http://www.lok-report.de/

Hunderttausende Fahrgäste der S- und Regionalbahnen in Berlin und
Brandenburg haben täglich unter überfüllten Zügen, teils massiven
Verspätungen und vor allem Zugausfällen zu leiden. Mängel an der
Infrastruktur und zahlreiche technische Probleme bei den S-Bahnfahrzeugen
führen zum dritten Mal in Folge bei normalen winterlichen Verhältnissen
anhaltend zu Belastungen. Aus dem erneuten Winterchaos wären weitere
Entschädigungen für die Fahrgäste folgerichtig.
Die Pünktlichkeit bei der Berliner S-Bahn GmbH erreicht 2010 einen
einmaligen Tiefstand von voraus-sichtlich rund 79 Prozent. In den 14 Tagen
nach dem ersten Schneefall am 2. Dezember kamen insgesamt rund 8.400 Züge
verspätet, 5.900 Züge fielen aus. Täglich stehen seitdem den Fahrgästen nur
zwischen 56 und 72 Prozent der vertraglich vereinbarten Fahrzeuge zur
Verfügung. Die S-Bahn arbeitet aktuell ohne ausreichende Reserven, sei es
mit dem vorhandenen Fahrzeugpark, dem eingesetzten Personal oder den
Werkstattkapazitäten. Jede Störung, wie sie im Eisenbahnbetrieb regelmäßig
auftritt, kann deshalb nicht mehr ausgeglichen werden und führt fast
zwangsläufig zu Angebotseinschränkungen und Verschlechterung der Qualität.
Der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg, Hans-Werner
Franz, fordert die S-Bahn Berlin GmbH deshalb auf, kurzfristig sowohl das
Werkstattpersonal als auch die Werkstattkapazität aufzustocken, um das
notwendige Angebotsniveau so schnell wie möglich wiederherzustellen. „Der
rigorose Sparkurs hat das Unternehmen in die Sackgasse fahren lassen. Einen
Ausweg aus der hausgemachten Krise findet es seit fast zwei Jahren nicht.
Der integrierte Bahnkonzern mit seinen Töchtern S-Bahn Berlin GmbH und DB
Netz AG ist offenbar nicht mehr in der Lage, das S-Bahn-System in Berlin
zufriedenstellend zu betreiben. Die immer noch wirkende Börsenstory der DB
AG muss durch die Politik endgültig gestoppt werden. Klasse statt Kasse
muss es wieder bei der S-Bahn heißen!“
Auch im Regionalverkehr nehmen die Pünktlichkeitsprobleme drastisch zu. Die
Pünktlichkeitsquote aller Eisenbahnverkehrsunternehmen der Region lag von
Januar bis Oktober 2010 bei 90 Prozent. Verspätungen durch Herbst- und
Winterprobleme sind dabei noch nicht erfasst. Insbesondere die
Pünktlichkeitswerte der Regionalexpress-Linien der DB Regio AG sind auf 87
Prozent gefallen. Das ist einer der schlechtesten Werte bundesweit. Auch
hier sind mangelnde Planung und zu wenig Personal die ursächlichen
Faktoren. Offensichtlich ist auch der Fernverkehr von den gleichen
negativen Folgen der DB-Konzernpolitik betroffen. Viele Fahrgäste können
sich nicht mehr auf das gewohnte Angebot verlassen. Auch die Abhängigkeiten
vom Fern- und Güterverkehr auf stark ausgelasteten Strecken und regionale
und bundesweite Baumaßnahmen im Schienennetz wirken sich nachteilig auf den
Nahverkehr in der Region aus. Dringenden Handlungsbedarf sieht der VBB
deshalb bei einer besseren Vorausplanung der Baumaßnahmen, die die
Verspätungsanfälligkeit verringern kann. Erforderlich ist eine
Stabilisierung der Fernverkehrsfahrpläne. Darüber hinaus ist es wichtig,
den geplanten Bau und die Inbetriebnahme des Berliner Abschnittes der
Dresdner Bahn voranzutreiben, um Zugfahrten aus Richtung Leipzig und
Dresden unabhängig voneinander zum Berliner Hauptbahnhof führen zu können.
Dringend verbessert werden muss die fallbezogene Disposition von Zugfahrten
im Verspätungsfall. Angesichts der vielen Beeinträchtigungen im Bahnverkehr
fordert der VBB-Geschäftsführer Hans-Werner Franz weitere
Entschädigungsmaßnahmen für die Fahrgäste: „Wir gehen davon aus, dass der
Bahnkonzern sich für das erneute Winterchaos entsprechend entschuldigen
wird.“ (Pressemeldung VBB, 18.12.10).

Bahnverkehr + Regionalverkehr + S-Bahn: DBV fordert Spitzengespräch zum Bahnverkehr in der Region

http://www.lok-report.de/

Es schneit nicht und sibirisch kann die derzeitige Kälte auch nicht genannt
werden. Dennoch fährt die S-Bahn wieder völlig fahrplanlos und auch im
Regionalverkehr werden Linien für Wochen komplett eingestellt. Zehn-
(womöglich auch hunderttausende) von Fahrgästen werden völlig alleine
gelassen. Besserung wird die Abmahnung nicht bringen, die gestern Berlin
und Brandenburg der S-Bahn Berlin GmbH geschickt haben.
Es fehlt, wie vor eineinhalb Jahren, an Personal und Wagen. Alle Apelle der
Vergangenheit, das anerkennenswerte Bemühen der jetzigen
GmbH-Geschäftsleitung und der Mitarbeiter haben keine nennenswerte
Besserung bei Pünktlichkeit, Qualität und Sauberkeit gebracht. Der
DB-Konzern als Eigentümer der S-Bahn Berlin GmbH scheint weiterhin auf
„stur“ zu schalten.
Wie anders ist es zu erklären, wenn beim ersten Schnee zahllose Weichen
ausfallen, das Schneeräumen auf den Bahnsteigen häufig erst Stunden nach
Beginn des Berufsverkehrs beginnt und die Fahrgastinformation kläglich
versagt?
Im Regionalverkehr sieht es nicht besser aus. „Verspätung aus vorheriger
Fahrt“, „Warten auf Anschluss-fahrgäste“, „Technische Störung an einem
Wagen“, „Zug fällt aus“, „Hohe Streckenauslastung“, „Weichenstörung“,
„Änderung im Zuglauf, fährt heute nur bis …“, „Bauarbeiten an der
Strecke“, „Warten auf Gegenzug“ so lauten aktuell die ständig wiederholten
Verspätungsgründe.
Es muss deshalb ein Spitzengespräch zwischen Bundesverkehrsminister
Ramsauer, Bahnchef Grube und den Regierungschefs von Berlin und Brandenburg
stattfinden, um Schritte für Verbesserungen und eine schrittweise Rückkehr
zum Normalbetrieb festzulegen. Das Ergebnis muss einen konkreten Zeitplan
und Maßnahmen enthalten, wie der Bahnverkehr stabilisiert werden soll.
Alles andere wäre nur ein Herumlawieren und Schlittern von einer
Katastrophe in die nächste (Pressemeldung Deutscher Bahnkunden-Verband,
17.12.10).

S-Bahn + Bahnhöfe: Baubedingte Einschränkungen im S-Bahn Verkehr

http://www.deutschebahn.com/site/bahn/
de/presse/verkehrsmeldungen/bbmv/
bbmv20101216a.html

(Berlin, 16. Dezember 2010) Wegen umfangreicher Gleisbauarbeiten und des
Brückenneubaus in Ostkreuz kommt es zu Einschränkungen für
S-Bahn-Fahrgäste.
Vom 17. Dezember, 22 Uhr, durchgehend bis 20. Dezember, 1.30 Uhr, werden
für die Züge der S1 zwischen Oranienburg und Birkenwerder Busse eingesetzt.
Zwischen Birkenwerder und Waidmannslust besteht S-Bahn Pendelverkehr im 20
Minuten-Takt. Weiterhin werden die Züge der S41, S42, S8, S9 zwischen
Schönhauser Allee und Storkower Straße durch Busse ersetzt. Zwischen
Storkower Straße und Treptower Park besteht ein S-Bahn-Pendelverkehr im 20
Minuten-Takt. Auf der Linie S9 fahren zwischen Adlershof und Flughafen
Schönefeld keine S-Bahnen. Reisende fahren mit der S-Bahn bis Grünau und
weiter mit Bussen zum Flughafen Schönefeld. Fahrgäste mit direktem
Fahrtziel Flughafen Schönefeld können die Expressbusse ab Schöneweide
benutzen.
Vom 19. Dezember, 4 Uhr, durchgehend bis 20. Dezember, 1.30 Uhr, fahren auf
der Linie S75 keine Züge zwischen Springpfuhl und Wartenberg. Reisende
fahren mit der S7 bis Marzahn und steigen dort in die Busse nach Wartenberg
um.
Reisenden wird empfohlen, sich vor Antritt der Fahrt rechtzeitig zu
informieren.
Informationen gibt es unter www.s-bahn-berlin.de und am
S-Bahn-Kundentelefon unter 030 29 74 33 33.

Herausgeber: DB Mobility Logistics AG

Potsdam + Straßenbahn: STADTENTWICKLUNG: Verkehrsumbau ist abgeschlossen, Arbeiten rund ums künftige Schloss blieben im Kostenrahmen / Jakobs lobt alle Beteiligten, aus MAZ

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/

beitrag/11965495/60709/

Arbeiten-rund-ums-kuenftige-Schloss-blieben-im-Kostenrahmen.html

POTSDAM / INNENSTADT – Es hat 33 Monate gedauert, 32,5 Millionen Euro

gekostet und an den Nerven von unzähligen Planern, Bauarbeitern und

Autofahrern gezehrt – nun ist der aufwändige Verkehrsumbau in Potsdams

Mitte abgeschlossen. Vom obersten Stock des Mercure-Hotels aus freuten sich

gestern Nachmittag Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und Erich Jesse,

Chef des mit den Arbeiten beauftragten Sanierungsträgers, gemeinsam über

den flüssigen Verkehr zur Hauptstoßzeit. Lediglich ein Detail, die

Linksabbiegerspur von der Langen Brücke in die Breite Straße fehlt noch.

Sie darf bislang nicht freigegeben werden, weil die

Verkehrsunfallkommission einen Vorwegweiser fordert, damit es beim

Spurwechsel nicht zu Unfällen kommt. Im Januar soll diese letzte Lücke

geschlossen werden.

Mit dem ersten Spatenstich für die neue Trambrücke neben der Langen Brücke

begann im …

Flughäfen: Schrille Töne um BBI, Anwohner des Großflughafens beklagen Verzögerungen bei Schallschutzmaßnahmen – Flughafensprecher: Das sind Berufsnörgler, aus Berliner Zeitung

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/
archiv/.bin/dump.fcgi/2010/1217/berlin/
0019/index.html

Falsch vermessene Hauswände, fehlerhafte Gutachten, jahrelang unbearbeitete
Anträge – Anwohner des Flughafens Schönefeld werfen dem Airport-Betreiber
vor, beim Schallschutzprogramm für den Großflughafen BBI zu schlampen.
Eigentlich sollen alle Lärmbetroffenen bis Juni 2012 mit
Schallschutzfenstern und dickeren Wänden vor Flugzeugkrach geschützt sein.
Denn dann soll der neue Flughafen eröffnet werden. Doch an diesen Zeitplan
glauben viele Anwohner nicht mehr. „Die Ingenieurbüros sind überlastet und
kommen gar nicht hinterher“, sagt Christine Dorn, Chefin des Vereins zur
Förderung der Umweltverträglichkeit des Verkehrs. Die vom Flughafen
beauftragten Gutachten seien immer wieder …

Bus + BVG: Vorwärts in die Vergangenheit, Damit die Busse zuverlässiger werden, stellt die BVG Techniker ein und kontrolliert ihre Fahrzeuge öfter, aus Berliner Zeitung

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/
archiv/.bin/dump.fcgi/2010/1217/berlin/
0025/index.html

Eine Frau räumt auf. Mit beträchtlicher Energie bemüht sich Sigrid Nikutta
darum, dass der Busverkehr in Berlin wieder zuverlässiger und sicherer
wird. Dabei schreckt die neue Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)
nicht davor zurück, Sparmaßnahmen rückgängig zu machen – wenigstens zum
Teil. Nachdem in den Buswerkstätten viele Arbeitsplätze wegrationalisiert
worden waren, lässt sie nun wieder Techniker einstellen. Wartungsintervalle
werden verkürzt. „Sicherheit und Verlässlichkeit haben für mich Priorität.
Die Kosten sind derzeit nicht mein erster Fokus“, sagte die 41-Jährige
gestern. Noch bis zum Frühjahr 2011 müssten die Busfahrgäste mit Ausfällen
leben – dann soll sich der Betrieb normalisiert haben, versprach sie.
Die promovierte Psychologin weiß, dass der Ruf des BVG-Busverkehrs seit
längerem nicht …

S-Bahn: Abmahnung der S-Bahn für nicht erfüllten Verkehrsvertrag

http://www.lok-report.de/

Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer hat sich bei einem Treffen

am 15.12.10 von den Vorständen von DB-Netz und DB-Personenverkehr und dem

S-Bahn Geschäftsführer über den aktuellen Sachstand und die konkreten

Schritte der Unternehmen zur Bewältigung der aktuellen S-Bahn-Krise

informieren lassen.

Im Rahmen dieses Gesprächs hat die Senatorin gegenüber der S-Bahn eine

Abmahnung Berlins und Brandenburgs wegen der Nichteinhaltung des

Verkehrsvertrags angekündigt. Senatorin Junge-Reyer: „Die Beseitigung der

aktuellen Probleme muss im Vordergrund des Handelns der S-Bahn stehen.

Darüber hinaus muss jetzt endlich ein koordiniertes und abgestimmtes

Handeln der Deutschen Bahn und ihrer Töchter S-Bahn und DB-Netz zu stabilem

und verlässlichem Verkehr führen. Darüber hinaus habe ich nochmals

nachdrücklich eine bessere Kundeninformation eingefordert.“

Die Unternehmen haben deutlich gemacht, dass es über einen langen Zeitraum

erhebliche Störungen beim Fahrzeugpark geben wird. Senatorin Junge-Reyer

stellte fest, dass die Komplexität des Gesamtsystems von Infrastruktur und

Verkehr offensichtlich von den Unternehmen DB-Netz, DB-Personenverkehr und

S-Bahn unterschätzt worden ist.

Deshalb hat die Senatorin die deutsche Bahn, als Muttergesellschaft der

S-Bahn, aufgefordert, bis zum 5. Januar darzulegen, welche Maßnahmen

ergriffen werden, um einen Leistungseinbruch, wie er aktuell besteht,

zukünftig wirksam zu vermeiden.

Im Abmahnschreiben wird die S-Bahn aufgefordert: „schnellstmöglich

mindestens wieder das Leistungs-niveau anzubieten, das bis Ende November

2010 gefahren wurde, und die im Änderungsvertrag zugesagten Maßnahmen der

Winterfestmachung umgehend so umzusetzen, dass sie noch in diesem Winter

wirksam werden.“ (Pressemeldung Senatsverwaltung für Stadtentwicklung,

16.12.10).

S-Bahn + BVG: S-Bahn zur BVG — ist die Lösung so einfach?

http://www.lok-report.de/

Für jeden S-Bahn-Zug der in Berlin und Brandenburg fährt, zahlen die Länder
als Besteller ein Entgelt über den Verkehrsverbund an die S-Bahn Berlin
GmbH. Fährt der Zug nicht, ist er verspätet oder kürzer, gibt es Abzüge,
die in einem streng geheimen Vertrag festgelegt sind. 2010 wären es gut 265
Millionen Euro, die die GmbH bekommen würde. Nach Zeitungsmeldungen sind es
etwa 45 Millionen, die ihr wegen sogenannter Schlechtleistung in diesem
Jahr voraussichtlich vorenthalten werden.
Die Forderung ist in den vergangenen Tagen vermehrt zu hören: das Land
Berlin solle die S-Bahn zurückkaufen und mit der BVG fusionieren, dann gäbe
es die jetzigen Probleme nicht. Quasi eine Re-Kommunalisierung.
Der DBV-Landesverband hält diesen Vorschlag für interessant, aber nicht
zielführend. Eine Zusammenführung mit der BVG würde die S-Bahn zwar aus dem
finanziellen Würgegriff des DB-Konzerns befreien. Was aber wäre damit
gewonnen, wenn sie in die ebenfalls chronisch unterfinanzierte BVG-Familie
eingegliedert wird, die auch mit großen Problemen zu kämpfen hat?
Vielleicht wären die Fahrzeugprobleme nicht so groß. Damit wäre die Liste
der möglichen Vorteile auch schon zu Ende. Die anderen Probleme und
Abhängigkeiten von der DB AG wären genau die gleichen wie vorher. Auf
Netzzustand (DB Netz: Langsamfahrstellen, Weichenheizungen,
Gleisverfügbarkeit) und Qualität der Stationen (DB Station & Service:
Sauberkeit, Fahrgastinformation, Aufzüge) hätte auch eine BVG-S-Bahn keinen
Einfluss.
Es ist gut, wenn die Landespolitik über bestehende Probleme diskutiert.
Eine BVG-S-Bahn würde wenig anders machen können. Alle DB-Töchter gehören
irgendwie der Bundesrepublik Deutschland. Bundesverkehrsminister Ramsauer
als zuständiger Fachminister muss endlich seine Aufsichtspflicht
wahrnehmen. DB Netz und DB Station & Service müssen in erster Linie für
ihre Kunden arbeiten — und nicht für die ständig steigenden Renditewünsche
des Konzernvorstandes. Zu den Kunden von DB Netz und DB Station & Service
gehört auch die S-Bahn Berlin GmbH – egal ob als DB- oder BVG-S-Bahn
(Pressemeldung Deutscher Bahnkunden-Verband, 14.12.10).