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Vorbemerkung der Verwaltung:
Die Schriftliche Anfrage betrifft Sachverhalte, die der Senat nicht vollständig aus eigener
Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl bemüht, Ihnen eine
Antwort auf Ihre Anfrage zukommen zu lassen und hat daher das Bezirksamt Steglitz-
Zehlendorf um Stellungnahme gebeten, die von dort in eigener Verantwortung erstellt und
dem Senat übermittelt wurde. Sie ist in die Antwort eingeflossen.
Frage 1:
- Welche konkreten Planungen verfolgt der Senat für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf in Bezug auf
a) #Radverkehr, #Radrouten, #Radwege, Fahrradangebotsstreifen?
b) #Bus-Anbindungen, #Bus-Spuren, Umbau von Bushaltestellen?
c) #Tempo-30 Zonen, verkehrsbeeinflussende Maßnahmen wie #Ampelschaltungen?
d) #Schulwegsicherung?
Antwort zu 1a:
Der Senat verfolgt für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf zusammen mit dem Bezirksamt (BA
St-Z) im Rahmen des Radverkehrsinfrastrukturprogramms zurzeit folgende Planungen:
Umsetzung des Radfernwegs Berlin-Leipzig (Umbau Knotenpunkt Kaiser-Wilhelm-
Straße / Alt-Lankwitz einschließlich Lückenschluss Radverkehrsanlagen Kaiser-
Wilhelm-Straße zwischen Alt-Lankwitz und Zufahrt Tanklager, Ausbau
Zweirichtungsradweg Gallwitzallee einschließlich Radweganbindung Mühlenstraße,
Asphaltierung Weg in der Grünanlage zur Sondershauser Straße sowie eines Teils
der Sondershauser Straße selbst)
Planung von Radschnellwegen (Teltowkanal-Korridor, Avus-Korridor)
Ausbau von Ergänzungsrouten des übergeordneten Fahrradroutennetzes
(Asphaltierung Jungfernstieg, Asphaltierung Brauerstraße, Umbau Knotenpunkt
Königsberger Straße / Morgensternstraße / Jungfernstieg, Umbau Knotenpunkt
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Brauerstraße / Oberhofer Weg / Lankwitzer Straße, Asphaltierung Königsweg
zwischen Hohentwielsteig und S-Bahnbrücke, Umgestaltung Radverkehrsanlagen
Malteserstraße Westseite, Asphaltierung Fischerhüttenweg, Asphaltierung
Markelstraße mit Radweganbindung und Querungshilfe Lepsiusstraße)
Sanierung, Ausbau oder Umgestaltung vorhandener Radverkehrsanlagen
(Teilbereiche Königstraße in Wannsee, Potsdamer Chaussee, Clayallee, Radweg
Nordumfahrung Hahn-Meitner-Institut in Wannsee, Zweirichtungsradweg
Gallwitzallee nördlich Mühlenstraße)
Pedelec-Korridor (Errichtung vom Kfz-Verkehr getrennter Radfahrstreifen und
Radwege im Straßenzug Lindenthaler Allee – Argentinische Allee sowie eines
Zweirichtungsradweges in der Grünanlage Krummes Fenn als schnelle Pedelec-
Verbindung für Pendelnde zwischen Kleinmachnow und Zehlendorf)
Fahrradparkhaus Zehlendorf (Errichtung eines vollautomatischen
Fahrradparkhauses in der Hampsteadstraße am S-Bahnhof-Zehlendorf und
Neuordnung sowie Aufstockung der bereits vorhandenen Radverkehrsanlagen mit
weiteren Bügeln, Doppelstockparkern und Boxen einschließlich Neugestaltung des
Bahnhofsvorplatzes)
Zusätzlich ist mit dem BA St-Z vereinbart, dass demnächst Planungen für die Umsetzung
der Hauptroute Südring (vormals Tangentenroute 8 des übergeordneten
Fahrradroutennetzes) durch Asphaltierung von zwei Pflasterstraßen in Lichterfelde West
(Teilbereiche von Tietzenweg und Stockweg, möglicherweise ergänzt um Lukas-Cranach-
Straße) zur Herstellung einer fahrradfreundlichen Radverkehrsverbindung über
Nebenstraßen begonnen werden sollen. Der Ausbau des Teltower Damms zwischen
Beeskowdamm und Landesgrenze zur Herstellung von Radverkehrsanlagen wird
angestrebt, wird aber voraussichtlich über eine reine Radverkehrsinfrastrukturmaßnahme
hinausgehen.
Antwort zu 1b:
Bus-Anbindungen
Für die kommenden Jahre sind im Rahmen der Maßnahmen des voraussichtlich im ersten
Quartal verabschiedeten #Nahverkehrsplans (NVP) für die Jahre 2019 bis 2023 beim
#Busverkehr auch im Bezirk Steglitz-Zehlendorf einige Verbesserungen geplant. Dazu
zählen sowohl Verdichtungen im bestehenden Angebot gemäß dem im NVP entwickelten
Ansatz des #10-Minuten-Netzes (Steigerung des Anteils der im Tagesverkehr an
Werktagen mindestens alle 10 Minuten bedienten ÖPNV-Strecken) als auch neue
Direktverbindungen, um für neue Stadtquartiere attraktive Anschlüsse zu gewährleisten.
Ein weiterer Schwerpunkt des NVP ist die Bedienung von Neubaugebieten und
nachverdichteten Wohnstandorten. In Steglitz-Zehlendorf betrifft dies u.a. die vorgesehene
Bebauung des ehemaligen Truppenübungsplatzes Parks Range in Lichterfelde Süd mit
über 2.500 Wohneinheiten. Hier ist (neben der Schaffung günstiger Zugänge zur S-Bahn)
eine Verdichtung des vorhandenen Busangebotes vorgesehen. Dies bedeutet unter
anderem eine Ausdehnung der dichten Takte im Verlauf der Buslinie 186 (S Lichterfelde
Süd <> S+U Rathaus Steglitz) sowie eine Verdichtung der Buslinie 284 (S Lichterfelde
Süd <> S Lankwitz) in den Hauptverkehrszeiten. Darüber hinaus ist im Tagesverkehr eine
neue Direktverbindung zwischen dem neuen Wohnquartier und dem S-Bahnhof
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Zehlendorf angedacht, die auf den gemeinsamen Abschnitten die derzeitige Linie 112
verdichten wird.
Die in den letzten Jahren umgesetzte Wohnbebauung im Bereich Goerzallee/Billy-Wilder-
Promenade hat zu einer steigenden Nachfrage in diesem Bereich geführt. Gemäß dem
Ansatz einer Ausweitung der Buslinien, die tagsüber im attraktiven 10-Minuten-Takt
verkehren, soll auch die Linie 285 in der Laufzeit des NVP im Abschnitt Andréezeile <>
Rathaus Steglitz an Samstagen im Tagesverkehr auf einen 10-Minuten-Takt verdichtet
werden. Dies bedeutet für diesen Zeitraum auch eine Verdichtung des Angebots entlang
des Hindenburgdamms auf einen glatten 5-Minuten-Takt gemeinsam mit der Linie M85.
Mit der Inbetriebnahme des Flughafens BER erhält der Bezirk Steglitz-Zehlendorf mit der
Express-Buslinie X71 vom U-Bahnhof Dahlem Dorf über Lichterfelde, Gropiusstadt und
Rudow eine umsteigefreie, direkte Anbindung zum neuen Flughafen im 20-Minuten-Takt.
Weitere Linien(abschnitte), die im Sinne des 10-Minuten-Netzes zukünftig verdichtet
werden sollen, sind unter anderem:
X10: im Verlauf der Clayallee im Abschnitt S Zehlendorf <> Roseneck (samstags
bereits ab 10 Uhr),
114: auf der gesamten Linie Ausweitung des 10-Minutentaktes auch an Samstagen im
Winterhalbjahr,
184: Im Abschnitt Tempelhof <> Lichterfelde Ost Ausdehnung des 10-Minuten-Taktes
am Abend.
Zudem ist in enger Zusammenarbeit mit dem VBB und den benachbarten Brandenburger
Aufgabenträgern und Umlandgemeinden zukünftig eine Verbesserung der Stadt-Umland-
Verkehre mit dem Raum Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf angestrebt. Dies betrifft neben
der S-Bahn und den laufenden Arbeiten zur Stammbahn auch die Buslinien über die
Berliner Stadtgrenze. Hier ist vorbehaltlich der noch laufenden Abstimmungen mit den
Umlandgemeinden eine Einführung bzw. deutliche Ausweitung des Anteils der mindestens
alle 10 Minuten bedienten Verkehre vorgesehen.
Busspuren
Bei der Verkehrslenkung Berlin (VLB) liegen keine konkreten Planungen für
Bussonderfahrstreifen im Bezirk Steglitz-Zehlendorf vor.
Umbau von Bushaltestellen
Bushaltestellen gehören zum öffentlichen Straßenland, dessen Baulastträger die
bezirklichen Tiefbauämter sind.
Das Abgeordnetenhaus von Berlin hat für den barrierefreien Umbau von Haltestellen
zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt, die zum einen auf dem
Kommunalinvestitionsförderungsprogramm des Bundes, zum anderen aus
Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfonds des
Landes Berlin (SIWANA) stammen. Der Senat reicht diese Mittel jedoch nur aus bzw. stellt
sie den Bezirken nach Vorlage einer geprüften Bauplanungsunterlage zur Bewirtschaftung
zur Verfügung. Auch bei Projekten der Taskforce Beschleunigung gilt die alleinige
Zuständigkeit der bezirklichen Baulastträger, auch wenn die Initiative in diesem Fall häufig
von Senat und BVG ausgehen.
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Antwort zu 1c:
Für Tempo-30-Zonen ist das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf zuständig, welches mitteilte,
dass zurzeit keine Planungen diesbezüglich verfolgt werden.
Bei der VLB als Anordnungsbehörde für Lichtsignalanlagen gibt es derzeit außerhalb von
anderen Projekten (z.B. aus der Radverkehrsplanung) keine verkehrsbeeinflussenden
Maßnahmen wie Anpassungen von Ampelschaltungen im Bezirk Steglitz-Zehlendorf.
Antwort zu 1d:
In der Morgensternstraße in Höhe der Hausnummer 13 ist der Bau einer Mittelinsel als
Schulwegsicherung zur Gießensdorfer Grundschule vorgesehen. Die Maßnahme soll in
diesem Jahr umgesetzt werden.
Darüber hinaus gibt es noch eine Anordnung für einen Fußgängerüberweg (FGÜ) in der
Grunewaldstraße 44 in Höhe der derzeit sich dort befindenden Mittelinsel als
Schulwegsicherung für die Kant-Grundschule. Wann diese Maßnahme finanziert werden
kann, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden.
Das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf hat mitgeteilt, dass „…ein Arbeitskreis Sichere
Schulwege eingerichtet wurde, in dem u.a. Vertretende der Schulverwaltung, der
Straßenbaubehörde, der Straßenverkehrsbehörde, des Ordnungsamtes und der Polizei
Probleme auch bei der Sicherheit von Schulwegen besprechen und Lösungsvorschläge
erarbeiten, deren Umsetzung geprüft wird. Ein Thema ist z. B. die Einrichtung von
Laufbus- oder Elterntaxi-Haltestellen im Umkreis von Grundschulen.“
Berlin, den 23.01.2019
In Vertretung
Ingmar Streese
Senatsverwaltung für
Umwelt, Verkehr und Klimaschutz