Bahnverkehr: Räder, Straßenbahn oder Züge: Das Ringen um die Goerzbahn Nach Zickzack-Radweg und Ärger im Dahlemer Weg gibt es Vorschläge für die Trasse. Aber die Loks rollen zunächst weiter., aus Berliner Morgenpost

https://www.morgenpost.de/bezirke/steglitz-zehlendorf/article215442811/Raeder-Strassenbahn-oder-Zuege-Das-Ringen-um-die-Goerzbahn.html

Steglitz-Zehlendorf.  Die #Holzschwellen sind verwittert, die Gleise stumpf: Viel ist nicht mehr los auf der alten #Goerzbahn, die den Bahnhof #Lichterfelde West entlang des Dahlemer Wegs mit dem Bahnhof #Schönow an der #Goerzallee verbindet. Vor mehr als einhundert Jahren fuhren die ersten Züge über die drei Kilometer lange Strecke – sie transportierten vor allem Baustoffe für den Ausbau des Schönower Industriegebietes.

Der Verkehr wurde im Juli 2018 eingestellt. „Mangels auszuliefernder Versandmenge“, sagt Gisbert Gahler aus dem Berliner Regionalbüro der Deutschen Bahn AG. Ideen für die stillgelegten Gleise gibt es schon: Die einen schlagen den Ausbau der Trasse als Fahrradweg vor. Die anderen die „Wiedergeburt der Straßenbahn in Lichterfelde“. Eine dritte Variante ist von Senat, Bezirk und Bahn nach einem gemeinsamen Gespräch die favorisierte: Die Gleise bleiben erhalten und werden von der #AG #Märkische #Kleinbahn weiterbetrieben.
Ein Fahrradweg auf der alten Gleisstrecke bringt Karl-Georg Wellmann, bis 2017 Mitglied im Bundestag und heute Ehrenvorsitzender des CDU-Ortsverbandes Dahlem, ins Spiel. „Das Gleisbett könnte zugeschüttet und zu einem breiten Radweg ausgebaut werden“, sagt Wellmann. Die Idee, alte Eisenbahnstrecken zu Fahrradwegen umzubauen, ist nicht neu. Vor etwa drei Jahren kam die Diskussion über einen 8,5 Kilometer langen Radschnellweg zwischen dem Gleisdreieck und Lichterfelde West auf der Trasse der Potsdamer Stammbahn auf. Eine Umsetzung ist eher unwahrscheinlich. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) geht davon aus, dass in einigen Jahren wieder Züge über die Stammbahnstrecke rollen.

Neue Straßenbahn zwischen Lichterfelde West und Goerzallee
Doch der Vorstoß von Karl-Georg Wellmann hat noch einen anderen Hintergrund. Er ist vor allem die Antwort auf „die merkwürdige Radwegegestaltung in Steglitz-Zehlendorf“, sagt der CDU-Politiker. Erst hat der Zickzack-Radweg an der Leo-Baeck-Straße dem Bezirk zu deutschlandweiter Bekanntheit verholfen. Dann kam von allen Seiten Protest wegen des neuen gefährlichen Radwegs am Dahlemer Weg. Dort ruhen die Arbeiten mittlerweile, ein Parkverbot …

Museum: ZUKUNFT DES LOKSCHUPPENS IN SCHÖNOW UNGEWISS Freunde der Märkischen Kleinbahn wollen bleiben, aus Berliner Woche

https://www.berliner-woche.de/steglitz-zehlendorf/c-verkehr/freunde-der-maerkischen-kleinbahn-wollen-bleiben_a177086

Seit 1. Juli fährt die #Goerzbahn nicht mehr. Der Betrieb wurde eingestellt, da der letzte Nutzer, der an der Goerzallee ansässige Kunststoffteilehersteller #APCB, seine Materialtransporte auf die Straße verlegt hat. Wie es weitergeht ist derzeit noch unklar. Interesse hat die #AG Märkische Kleinbahn (#MKB) angemeldet, die in einem ehemaligen #Lokschuppen ein #Museum betreibt.

Die Strecke der Goerzbahn, die entlang des Dahlemer Wegs vom Bahnhof Lichterfelde West bis zur Endstation Schönow führt, ist öffentliches Straßenland und gehört dem Land Berlin. Der Name geht auf Carl Paul Goerz zurück, einer der Präsidenten der 1904 gegründeten #Zehlendorfer Eisenbahn- und Hafen-GmbH (#Zeuhag), die seit 1995 zum #DB-Konzern gehört. Der Lokschuppen und das gesamte Gelände des Bahnhofs Schönow ist Eigentum der Betreiberin der Strecke, der #RBH Logistics GmbH, eine Tochter der Deutsche Bahn Cargo AG.

Sie hatte das Gebäude an den #Kleinbahnverein vermietet, jetzt aber zum Jahresende gekündigt. Diese Kündigung sei vorsorglich, sagt ein Sprecher des Unternehmens, denn falls die Trasse entwidmet werden sollte, habe man keine Verpflichtungen und es gebe keine lange Kündigungsfrist. „Wir wollen natürlich das Museum erhalten und können uns auch vorstellen, die Pflege der Strecke zu übernehmen“, sagt Martin von der Veer von der MKB. Trotz der Kündigung sehe man noch keine Felle davon schwimmen.

Aus unserer Sicht ist es für keinen der Beteiligten, die Bahn AG, den Senat oder das Bezirksamt, die richtige Perspektive, das Museum und den Betrieb der MKB …

U-Bahn + Museum: Ausgezeichnete Arbeit Der älteste noch erhaltene U-Bahnwagen Deutschlands soll zurück auf die Schienen., aus BVG

http://unternehmen.bvg.de/de/index.php?section=downloads&cmd=264&download=2762

Seit Jahren #restaurieren die Mitglieder der #AG Berliner -Bahn in liebevoller und ehrenamtlicher Arbeit den 109 Jahre alten #Oldie der Baureihe #AI (sprich A eins). Jetzt steht #Triebwagen #86 wieder im authentischen Innen- und Außendesign in der Betriebswerkstatt Friedrichsfelde und soll nach Ende der Restaurierung auch für Sonderfahrten einsatzbereit sein.
Schon jetzt ist die Arbeit der ehrenamtlichen U-Bahnfans aber preiswürdig. Erst vor wenigen Tagen wurde die Arbeitsgemeinschaft für die vorbildliche Restaurierung von Wagen 86 mit dem diesjährigen GAG-Preis für Industriekul-tur der Georg-Agricola-Gesellschaft für Technikgeschichte und Industriekultur ausgezeichnet. Im kommenden Jahr sollen alle Arbeiten abgeschlossen und das Jugendstil-Juwel wieder fahrbereit sein.
Am 15. August 1908, nur sechs Jahre nach Eröffnung der Berliner U-Bahn, wurde Triebwagen 86 in Dienst gestellt. 1936 war er zum vorerst letzten Mal im regulären Linienbetrieb unterwegs, landete zunächst in der Betriebsreserve und überstand die Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs fast unbeschadet.
1949 begann sein zweites Leben. Der Triebwagen wechselte in den Bestand der Verkehrsbetriebe im Ostteil der Stadt (BVB), bekam 1953 eine völlig ande-re Innengestaltung und war 1967 bereits zur Zerlegung bestimmt, als ein rei-ner Zufall ihn vor der Schrottpresse rettete. Es wurde dringend ein Aufent-haltsraum für die Arbeiter gebraucht, und so schleppte man Wagen 86 kurzer-hand zurück in die Werkstatthalle.
Dort entdeckten ihn damals noch unorganisierte, spätere Mitgliedern der AG Berliner U-Bahn und erreichten, dass der Wagen, der zu Kaisers Zeiten als Dritte-Klasse-Wagen ausgeliefert worden war, 1975 auf der Denkmalliste der DDR landete. Nach Mauerfall und Jahrtausendwende reifte allmählich die Idee, dem ältesten noch erhaltenen Wagen der deutschen U-Bahngeschichte sein ursprüngliches Aussehen zurückzugeben und ihn für U-Bahnfans auf den Berliner Strecken erlebbar zu machen. Historische Spuren, oft durch das wechselnde politische Umfeld der Jahrzehnte bedingt, sollten dabei aber nicht getilgt oder verwischt werden. Entstanden ist ein einzigartiges Stück erlebbare Geschichte auf Stahlrädern.