Infrastruktur: Mehr Bahn für die Region Berlin: Was sich jetzt endlich ändern muss, Das Investitionsprogramm i2030 ist ein Glücksfall für Berlin und Brandenburg. Doch immer deutlicher zeigt sich, wo die Probleme liegen. Zeit für eine Bilanz., aus Berliner Zeitung

08.09.2023

https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/investitionsprogramm-i2030-mehr-bahn-fuer-die-region-berlin-und-brandenburg-was-sich-jetzt-endlich-aendern-muss-li.386726

Über den Namen kann man streiten. Der Buchstabe I klingt ein bisschen nach „Igitt“. Und die Jahreszahl 2030 ist geeignet, falsche Erwartungen zu wecken. Denn in sieben Jahren wird ein großer Teil der Projekte, die das #Investitionsprogramm #i2030 umfasst, sicherlich noch nicht realisiert worden sein. So schnell wie kurz nach dem Mauerfall, als es nur wenige Monate und manchmal sogar nur einige Tage dauerte, bis stillgelegte #Infrastruktur wieder ans Netz ging, ist das heute nicht mehr möglich.

Doch richtig ist natürlich auch, dass es ohne i2030 noch länger dauern würde, bis alte Strecken #reaktiviert und Neubauprojekte verwirklicht werden. Es war gut und richtig, dass sich Berlin, Brandenburg, die Deutsche Bahn und die #Niederbarnimer Eisenbahn 2017 zusammentaten, um neue #Arbeitsstrukturen zu etablieren. Fast noch wichtiger war das gemeinsame Commitment: Es muss endlich vorangehen!

Weitblickende Akteurinnen wie Kathrin #Schneider (SPD), damals #Infrastrukturministerin in Brandenburg, und Susanne #Henckel, die den #Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg leitete, sahen keine Alternative zu einer Neuorganisation. In der Tat: So konnte es nicht weitergehen. Während die #teilungsbedingten Lücken im Straßennetz rasch geschlossen wurden, war Jahrzehnte nach der #Wiedervereinigung nicht absehbar, ob jemals wieder S-Bahnen nach #Falkensee, #Velten und #Stahnsdorf fahren, jemals wieder Züge auf der #Stammbahn nach Potsdam rollen. Entscheidungen wurden verschleppt, Meinungen häufig geändert. Mal lehnte es Brandenburg ab, die #Stammstrecke der #Heidekrautbahn wiederzubeleben, dann mauerte Berlin. Peinlich…