Straßenbahn + Radverkehr: Gute Radwege gerne, aber nicht auf Kosten der Straßenbahnfahrgäste, aus IGEB

Gute #Radwege gerne, aber nicht auf Kosten der #Straßenbahnfahrgäste
Berliner #Fahrgastverband #IGEB fordert Korrektur der Planung in der #Schönhauser Allee

Die Schönhauser Allee wird #fahrradfreundlich umgebaut. Bis 2023 sollen zwischen Eberswalder/Danziger Straße und Gleimstraße/Stargarder Straße in beiden Richtungen auf 720 m Länge 2,50 m breite geschützte #Radfahrstreifen entstehen, wo heute noch geparkt wird. Verständlich, weil mit 10.000 Radfahrenden die Strecke zu einer der am besten genutzten zählt. Verständlich auch, dass das zulasten des Autos geht, indem man eine von bisher drei Spuren dem Velo überlässt und der alte Hochbordradweg dem Gehweg zugeschlagen wird. Verständlich ebenso, den Radstreifen durch Betonelemente vor Wildparkenden zu schützen.
Aber für die Fahrgäste der #Straßenbahn wird dieser Umbau zwei gravierende Verschlechterungen bringen.

1.
Die Straßenbahn wird vermehrt im Stau stehen, weil das Parken auf der zweiten Fahrspur zu Lieferzwecken legalisiert wird und die Autos auf die #Straßenbahngleise ausweichen werden.
Die IGEB fordert daher auf dem relevanten Abschnitt entweder einen abmarkierten besonderen Bahnkörper oder eine dynamische Straßenraumfreigabe, wodurch der Straßenbahn als Pulkführer grundsätzlich #Vorrang vor dem #Autoverkehr einräumt wird.

2.
An der #Straßenbahnhaltestelle #Milastraße müssen die Fahrgäste künftig den Radfahrstreifen queren und dabei auf eine Lücke im #Pedalstrom hoffen, um zu ihrer Straßenbahn zu gelangen.
Die IGEB fordert daher den barrierefreien Ausbau der Haltestelle Milastraße. Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten: Es könnten eine sogenannte überfahrbare #Kaphaltestelle oder eine #Haltestelleninsel gebaut werden. Alternativ bietet es sich an, die Haltestellen unter das Viadukt der Hochbahn zu verlegen. Dann würden die Fahrgäste, wie bereits am Frankfurter Tor praktiziert, auf der linken Seite aus- und einsteigen. Vorteil: Ein Planfeststellungsverfahren dürfte – wie für den Radweg – entbehrlich sein.
Bis zum Ausbau der Haltestelle kann eine für Fahrgäste und Radfahrende einvernehmliche Lösung darin bestehen, den Radverkehr in diesem Bereich über die Bestandsstrecken zu führen, weil die Verkehrssicherheit Priorität haben muss.

Christfried Tschepe, Vorsitzender
Jens Wieseke, stv. Vorsitzender

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