S-Bahn: Zweijährige S-Bahn-Sperrung – Unerträgliche Unannehmlichkeiten oder notwendiges Übel?, aus Senat

27.06.2023

Vorbemerkung des Abgeordneten:
Die geplante #Instandsetzung und #Erweiterung des Berliner -Bahn-Netzes – insbesondere im Bereich #Potsdamer Platz – wirft immer mehr Fragen auf. Es droht eine avisierte baubedingte #Sperrung der #Nord-Süd-S-Bahn
für geschätzte 22 Monate, was erhebliche Konsequenzen für #Pendler und den innerstädtischen #Verkehr in Berlin mit sich bringt.1 Ob die Sperrung in vollem Umfang wirklich notwendig ist, bleibt bislang unklar und ruft umso mehr zur
Klärung auf.
Fragen 1:
Ist eine komplette Sperrung des #viergleisigen S-Bahnhofs Potsdamer Platz unumgänglich, oder könnten die Arbeiten unter teilweisem Betrieb durchgeführt werden?
Frage 2:
Welche genauen baulichen Maßnahmen machen eine mögliche #Vollsperrung notwendig und warum werden diese als unerlässlich erachtet?

Frage 3:
Wird der Senat prüfen, ob alternative Maßnahmen zur Vollsperrung existieren und wenn ja, welche sind diese?
Frage 4:
Wie wird der Senat sicherstellen, dass eine effiziente und ausreichende #Mobilität für Pendler und Anwohner während der geplanten Sperrung sichergestellt wird?
Frage 5:
Welche Pläne bestehen für mögliche #Schienenersatzverkehre und wie wird deren Effizienz gewährleistet?
Frage 6:
Können die Linien #S1, #S2 und #S25 während der Sperrzeit noch von oder bis zum S-Bahnhof #Anhalter Bahnhof verkehren und wenn nicht, warum nicht?
Frage 7:
Beabsichtigt der Senat, #zusätzliche Verkehrsleistungen im #Regionalverkehr auf der Relation Südkreuz – Hauptbahnhof – Gesundbrunnen zu beauftragen, um einen schienengebundenen, getakteten #Ausweichverkehr
bereitzustellen?
Frage 8:
Plant der Senat bzw. die DB Netz AG, im Falle einer Vollsperrung des S-Bahnhofs Potsdamer Platz gleichzeitig bauliche Vorleistungen durchzuführen, die für die dritte Phase des Nord-Süd-Tunnelprojektes (Weiterführung
Richtung Gleisdreieck-Yorckstraße) erforderlich werden?
Frage 9:
Wenn ja, welche spezifischen Maßnahmen sind dies und wie wird dies die Dauer der Sperrung beeinflussen?
Frage 10:
Kann durch die Durchführung von baulichen Vorleistungen für die dritte Ausbauphase (Verlängerung in Richtung Yorckstr.) eine erneute mehrjährige Sperrung des Nord-Süd-Tunnels in einigen Jahren vermieden?
Frage 11:
Kann der Senat einen detaillierten Gleisplan des S-Bahnhofs Potsdamer Platz inklusive der nördlich und südlich
angrenzenden Weichenbereiche bereitstellen?
Frage 12:
Welche Auswirkungen wird die Vollsperrung auf den Verkehr im Bereich Potsdamer Platz, Ebertstraße sowie Straße
des 17. Juni haben und welche Maßnahmen werden getroffen, um diese zu minimieren?
3
Frage 13:
Wie werden Bürger, Pendler und Anwohner rechtzeitig und umfassend über die bevorstehenden Veränderungen und
den Ablauf der geplanten Arbeiten informiert?
Abschließend bitte ich um eine tabellarische Übersicht der geplanten Baumaßnahmen mit entsprechenden
Zeitplänen, einschließlich der geplanten Sperrzeiten und Schienenersatzverkehre.
Antwort zu 1 bis 13:
Die Antwort zu den Fragen 1 bis 13 erfolgt aufgrund des Sachzusammenhangs
zusammengefasst:
Die S21 S-Bahn ist eine wichtige Maßnahme zum Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs und für eine klimafreundliche Stadt, die mit Fördermitteln aus dem Bundesprogramm des
Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes und des Landes Berlin von der DB Netz AG geplant und gebaut wird. Die S21 ist in drei Bauabschnitte unterteilt.
Der 1. Bauabschnitt vom Nordring zum Hauptbahnhof befindet sich bereits im Bau.
Die DB teilt hierzu mit:
„Der 2. Bauabschnitt (Hauptbahnhof bis Potsdamer Platz) und der 3. Bauabschnitt (Potsdamer
Platz bis zu den S-Bahn-Stationen Yorckstraße und Yorckstraße (Großgörschenstraße)) befinden
sich noch in der Planung. Nach jetzigem Planungsstand bestehen keine Erkenntnisse, dass der 2.
Bauabschnitt länger andauernde Sperrungen am Potsdamer Platz notwendig machen würde.
Der 3. Bauabschnitt befindet sich noch in einer sehr frühen Planungsphase.
Über Art und Umfang von verkehrlichen Beeinträchtigungen und ggf. erforderlichen Sperrungen
am Potsdamer Platz sowie ggf. notwendiger Schienenersatzverkehre kann zum jetzigen Zeitpunkt
noch keine Aussage getroffen werden.
Über den Planungsfortschritt informiert die DB Netz AG Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit
sowie die Anwohnerinnen und Anwohner im Rahmen der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung.“
Im Übrigen liegt dem Senat ein Gleisplan nicht vor.

Berlin, den 26.06.2023
In Vertretung
Dr. Claudia Elif Stutz
Senatsverwaltung für
Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

www.berlin.de