Regionalverkehr: Schienenersatzverkehr des Grauens: Fahrgäste stranden nachts bei Berlin, aus Berliner Zeitung

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Bus statt Bahn: Das bedeutet Stress. Aber diese #SEV-Fahrten im Berliner Umland waren richtig schlimm. Eine Reise dauerte sechs Stunden – für 59 Kilometer.

Fahrgäste stranden mitten in der Nacht weit außerhalb von Berlin. Busse fahren nicht, obwohl sie im #Fahrplan stehen. Oder sie sind so klein, dass Reisende zurückbleiben müssen. #Schienenersatzverkehr, kurz #SEV, bedeutet schon im funktionierenden Zustand viel Stress. Doch nun wurden Fälle aus dem Berliner Umland bekannt, in denen er massiv #schiefging. Zu nachtschlafender Zeit wurden Fahrgäste mit Problemen konfrontiert, mit denen sie nicht gerechnet hatten. „Da vergeht einem total die Lust auf öffentlichen #Nahverkehr“, sagt Reinhart Lutz, einer der Betroffenen.

Lutz war am 26. August zu später Stunde vom Berliner Bahnhof #Südkreuz nach #Jüterbog unterwegs. Normalerweise ist das ein Kurztrip, der mit dem #Regionalexpress rund 40 Minuten dauert. Doch wer nach 22 Uhr aufbricht, weil er in Berlin noch bis spät arbeiten muss, Freunde oder Kulturveranstaltungen besucht hat, muss deutlich mehr Zeit investieren. Dann fahren keine Züge, weil an der Strecke gearbeitet wird, und die Fahrgäste werden auf Busse verwiesen. Schon laut Fahrplan nimmt die Reise bis zu zweieinhalb Stunden in Anspruch, also fast die vierfache Zeitspanne. Das ist schlimm genug. Doch die Reise durch die Nacht kann auch länger dauern – sehr viel länger…