U-Bahn: Wer braucht die U 55? Stummellinie zum Hauptbahnhof unnötig, aus Signal

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Bei der #Nahverkehrs-Erschließung des neuen Berliner #Hauptbahnhofs spielt in den offiziellen Planungen die #Verlängerung der #U5 vom #Alexanderplatz eine zentrale Rolle. Der Berliner #Fahrgastverband #IGEB hatte das wiederholt kritisiert und gefordert, die neue #Nord-Süd-S-Bahn (#S21) vor der parallel zur Stadtbahn in Ost-West-Richtung verkehrenden U 5 zu bauen. Die politischen Weichenstellungen erfolgten jedoch anders.

Trotz Fertigstellung der #Planfeststellung für die U 5-Verlängerung landete nach der S 21 aber auch das -Bahn-Projekt auf dem #Abstellgleis. Im Zusammenhang mit dem Bau der #Tiergartentunnel wurde allerdings der westliche U 5-Abschnitt zwischen Stadtbahn und Pariser Platz mit den U-Bahnhöfen Hauptbahnhof und #Reichstag und einem Teil des U-Bahnhofs #Brandenburger Tor bereits im #Rohbau erstellt.

Drohende #Rückzahlungsforderung
Da dieser Abschnitt mit #Bundesmitteln gebaut worden war, wurde dem Land Berlin eine Rückzahlung der Gelder angedroht, wenn der Tunnel ungenutzt liegen bleibt. Ein schneller Weiterbau der U 5 scheiterte aber an den finanziellen Möglichkeiten Berlins. Deshalb wurde die kuriose Idee entwickelt, einen #Inselbetrieb getrennt vom übrigen -Bahnnetz durchzuführen. Voraussetzung dafür war der Ausbau der Rohbauten. In diesem Zusammenhang wurde beschlossen, den Rohbau des U-Bahnhofs Brandenburger Tor nicht nur auszubauen, sondern auf die volle Länge zu verlängern. Mit dieser durchaus sinnvollen Entscheidung war allerdings vorprogrammiert, dass das ebenso ehrgeizige wie unbegründete Vorhaben einer #Inbetriebnahme der #Stummellinie, genannt U 55, rechtzeitig zur #Fußball-Weltmeisterschaft …