allg. + App: (Echtzeit-)Mobilitätsdaten und Open Data im Berliner Datenportal aus Senat

www.berlin.de

Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt:
1. Welche #Datensätze mit #Mobilitätsbezug werden aktuell auf #daten.berlin.de zur Verfügung gestellt?
Zu 1.: In der Kategorie Verkehr werden derzeit auf dem #Datenportal 8 Datensätze
bereitgestellt. Im Themenbereich des öffentlichen #Personennahverkehres handelt es
sich hierbei um Datensätze zu den #Fahrplandaten (im *GTFS-Format sowie via
**API) des VBB (Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg), die VBB-Linienfarben und
die Koordinaten der #Zugangsmöglichkeiten zu den Stationen. Im Bereich der
allgemeinen Mobilität gibt es einen Überblick über alle e-mobility-Ladestationen in
Berlin, einen Datensatz zum Verkehrsaufkommen am Ernst-Reuter-Platz sowie eine
Auflistung der allgemeinen Kfz-Kennzeichen in Deutschland und einen Überblick
über die Diplomatenkennzeichen.
2. Welche Strategie verfolgt der Senat bei dem zukünftigen Ausbau von Datenbeständen mit
Mobilitätsbezug auf daten.berlin.de?
Zu 2.: Der Senat verfolgt das Ziel, zukünftig alle öffentlich kommunizierbaren Daten
mit Mobilitätsbezug auch auf der Open Data Plattform des Landes Berlin zur Verfügung
zu stellen
3. Können verfügbare Daten von privaten Mobilitätsdienstleistern (z.B. UBER Movement, Google,
Apple, etc.) auf daten.berlin.de eingetragen oder automatisch und in Echtzeit übermittelt werden bzw.
werden sie in das Datenportal in eigener Verantwortung übernommen? Falls nein, warum nicht?
Zu 3.: Das Berliner Open Data Portal ist ein Metadatenportal und von der Zielrichtung
her ein Open Government Data Metadatenportal. Dies bedeutet, dass darüber fast
ausschließlich Government Data (Daten des öffentlichen Sektors) veröffentlicht
werden. Da es sich um ein Metadatenportal handelt, können (Echtzeit-) Daten externer
Anbieter nicht gespeichert/abgelegt werden, daher erhalten externe Datenbereitsteller
auch keinen Zugriff zur (Meta-)Datenbereitstellung auf daten.berlin.de. Der
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Senat arbeitet im Projekt Data Hub Berlin derzeit an der Vereinheitlichung der
Dateninfrastruktur.
4. Welche Echtzeitdaten im Mobilitätsbereich werden durch die folgenden Institutionen aktuell in
offenen Schnittstellen zur Verfügung gestellt? Inwieweit setzen diese Institutionen, sofern anwendbar,
den § 5 Nr. 5 des MobG ein?
a) BVG
b) S-Bahn Berlin
c) Deutsche Bahn
d) Nextbike
e) VBB
f) Verkehrslenkung Berlin
g) Verkehrsinformationszentrale Berlin
h) Senatsverwaltung für Umwelt und Verkehr
i) CityLab Berlin
5. Ist dem Senat bekannt, wann die nach § 5 Nr. 5 MobG verpflichtende Datenbereitstellung – so sie
bisher nicht erfolgt ist – bei den geeigneten Institutionen aus Frage 5 erfolgen wird?
Zu 4. und 5.:
a) – c) und e): Die Daten aller Verkehrsunternehmen (VU) im Verkehrsverbund
Berlin-Brandenburg (VBB) werden über die VBB-Datendrehscheibe (DDS)
zusammengeführt und ausgetauscht. Zwischen VBB und Unternehmen und den
Unternehmen untereinander, z.B. für die Anschlusssicherung oder die Versorgung
von Dynamischen Fahrgastinformationen (DFI). Bei der Nutzung durch weitere
Partner muss man unterscheiden zwischen
• der Nutzung der Echtzeitdaten über die VBB-DDS (z. B. DB AG)
• und als Auskunft, also als Dienst über die entsprechende Schnittstelle (die sog.
„VBB-API“), die für die Partner Routingergebnisse mit Echtzeitinformationen bereit
stellt. Ebenfalls ist es möglich über diese API Abfahrtsinformationen für Haltestellen
abzurufen. Das ist der Regelfall bei der Zusammenarbeit mit Dritten. Ausnahme ist
Google, die auf eigene Kosten die VBB-Echt- und Sollzeitdaten in ein eigenes
Format überführt.
• Echtzeitdaten sind dabei bisher Prognosedaten über Fahrplanabweichungen,
dazu zählen aber auch Störungsinformationen aus den Meldesystemen der VU bzw.
über den „HFAS Informations-Manager“ (HIM) des VBB. Diese Textinformationen
über Störungen ohne konkret bekannte Fahrplanabweichung bzw. zur
Vorankündigung für angekündigte Unterbrechungen (z.B. bei Demonstrationen,
Bombenentschärfungen o.a.) spielen eine zunehmend größere Rolle.
Die Operationalisierung der Vorgaben des Nahverkehrsplanes zum § 5 Nr. 5 MobG
BE (Mobilitätsgesetz) ist Bestandteil der aktuellen Verhandlungen mit der BVG zum
Verkehrsvertrag und künftiger Verträge mit anderen Verkehrsunternehmen.
d): Das Unternehmen nextbike GmbH stellt über eine frei zugängliche Schnittstelle
Echtzeitinformationen bzgl. verfügbarer Räder und der Stationen (inklusive
Auslastungsgrad) bereit und erfüllt damit die Anforderungen des Paragraphen 5 Nr. 5
des MobG BE. Dabei werden die marktängigen Standards umgesetzt. Eine
Darstellung der Daten erfolgt beispielweise über die Verkehrsinformationszentrale
des Landes Berlin (VIZ).
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f): Derzeit werden keine Echtzeitdaten in offenen Schnittstellen durch die
Verkehrslenkung Berlin (VLB) zur Verfügung gestellt.
Auf der Homepage der Verkehrslenkung Berlin
https://www.berlin.de/senuvk/verkehr/lenkung/vlb/de/karte.shtml werden die Daten
der Dauerzählstellen für den Radverkehr täglich aktualisiert veröffentlicht.
§ 5 Abs. 5 MobG BE ist darauf nicht anwendbar, da es sich um infrastrukturelle
Zähleinrichtungen (Induktionsschleifen) handelt und somit keine Verfügbarkeit von
Verkehrsmitteln erfasst wird.
g): Aufbereitete Echtzeit-Verkehrsdaten werden als aktuelle Verkehrsinformationen
durch die VIZ über deren Kommunikationskanäle der Öffentlichkeit zur Verfügung
gestellt, z.B. auf deren Homepage (viz.berlin.de) oder deren Twitter-Dienst
(twitter.com/viz_berlin) sowie über die 33 elektronischen Verkehrsinformationstafeln
(Stauinformationen sowie Reisezeiten auf ausgewählten Achsen) im gesamten
Stadtgebiet.
Darüber hinaus ist vorgesehen, auf der Website der VIZ Informationen auch über
Sperrungen und Behinderungen auf den Wasserstraßen sowie Schleusen in einer
interaktiven Stadtkarte zu veröffentlichen. Ein konkreter Zeitpunkt kann noch nicht
benannt werden, gegenwärtig läuft die Testphase.
Echtzeitdaten werden jedoch nicht an offenen Schnittstellen zur Verfügung gestellt.
§ 5 Nr. 5 des MobG BE kommt nicht zur Anwendung, da die VIZ keine
Verfügbarkeitsdaten öffentlich zugänglicher Verkehrsmittel erfasst.
h): Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz beteiligt sich an dem
Mobilitätsdaten-Marktplatz (MDM, www.mdm-portal.de) der Bundesanstalt für
Straßenwesen (BASt) im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale
Infrastruktur. Die Schnittstelle zwischen den Daten der VIZ und dem MDM steht kurz
vor der Implementierung. Dann können über den MDM ebenfalls Verkehrsdaten
abgerufen werden.
§ 5 Nr. 5 des MobG BE kommt nicht zur Anwendung, da die hier keine
Verfügbarkeitsdaten öffentlich zugänglicher Verkehrsmittel erfasst werden.
i): Das City Lab Berlin veröffentlicht keine Daten nach § 5 Nr.5 MobG BE. Dieser
Paragraf ist für das City Lab auch nicht anwendbar.
6. Werden diese Echtzeitdaten auf einer zentralen Plattform zusammengeführt und dort als
einheitlicher und offener Datensatz zur Verfügung gestellt? Falls nein, warum nicht?
Zu 6.: Es ist perspektivisch das Ziel, alle öffentlich kommunizierbaren Daten als einheitliche
und offene Datensätze zentral zur Verfügung zu stellen.
Berlin, den 14. November 2019
In Vertretung
Christian R i c k e r t s
………………………………………………..
Senatsverwaltung für Wirtschaft,
Energie und Betriebe

VBB: „VBB imPuls“ mit Senatorin Regine Günther, aus VBB

http://www.vbb.de/de/article/ueber-uns/presse/vbb-presseinfo-vbb-impuls-mit-senatorin-guenther-resch-knie-papst/1833190.html

Neue #Zahlen, #Daten, #Fakten vom #VBBLand: Verkehrsunternehmen befördern über vier Millionen Fahrgäste pro Tag, Zuwachs von 1,9 Prozent – Zahl der Pendler steigt auf 300.000 (Jahr 2000: 188.000),  3.400 Kilometer legt ein Fahrgast statistisch mit Bus und Bahn zurück – Standards bei Abgasnormen steigen (VBB.de/zahlen) Fishbowl-Diskussion zur Zukunft der Mobilität in der Hauptstadtregion mit Senatorin Regine #Günther, VBB-Chefin Susanne #Henckel, #Umwelthilfe-Chef Jürgen Resch, #InnoZ-Chef Prof. Knie und Stefan Papst vom Think Tank W.I.R.E auf dem #EUREF-Campus in Schönberg. Gestern hat der VBB zur ersten „VBB imPuls“-Veranstaltung eingeladen. Das neue Fishbowl-Format interessierte rund 100 Gäste.

Die neuen Wachstums-Kennzahlen wurden in einer Broschüre zusammengestellt (VBB.de/zahlen) und anschließend in einem neuen Format mit Fachleuten diskutiert. Weiterhin ging es um den Umgang mit den Fahrgast- und Pendlerzahlen, Chancen und Grenzen von Sharingmodellen, das Credo „Nutzen statt besitzen“ sowie um Dieselfahrverbote und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz. Vorangegangen war ein Impulsvortrag von Stefan Papst, es moderierte Nikolaus Doll von der Zeitung „Die Welt“ (siehe auch: Videoaufzeichnung). In einem Graphic Recording wurden die wesentlichen Schwerpunkte der Diskussion zusammengefasst (siehe Grafik anbei).

Senatorin Regine Günther, Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz: „Das Mobilitätsgesetz schafft das Fundament für eine neue Mobilitätspolitik, um Berlin sicherer, sauberer, leiser und klimafreundlicher zu machen. Vorrang hat der Umweltverbund mit öffentlichem Nahverkehr, Rad- und Fußverkehr, um die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu steigern.“ 

Susanne Henckel, Geschäftsführerin VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH: „Die Vier-Millionen-Zahl bei den täglichen Fahrgästen ist durchbrochen. Die Menschen werden immer mobiler. Das ist gut. Wir müssen dafür sorgen, dass sie dafür auch künftig Bus und Bahn wählen. Gleichzeitig wollen wir die hundertprozentige Elektrifizierung auf der Schiene. Die Umweltwende gibt es nicht ohne die Verkehrswende.“

Stefan Pabst, Think Tank W.I.R.E., Zürich: „Welchen Wert hat der ÖPNV? Ich denke, es ist der grösste Hebel, den wir haben, um eine Verkehrswende nachhaltig in Gang zu bringen. Denn es ist ein Verkehrssystem, in dem, wenn es zuverlässig funktioniert, weniger Stress fürs Individuum entsteht. Es ist verbunden mit freier Zeit, die wir individuell nutzen können. Und es ist aufgebaut aus den effizientesten Fortbewegungsmitteln, die wir kennen. Zudem sind Züge und Busse die selten gewordenen Orte, an denen sich Menschen aus unterschiedlichen Milieus noch physisch begegnen.“

Weitere Fishbowl-Teilnehmer:

Prof. Dr. Andreas Knie, Geschäftsführer des Innovationszentrums für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) GmbH, Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V., Dr. Jan Schilling, Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, Dr. Lutz Kaden, IHK Berlin, Björn Siebert, door2door GmbH, Ulrike Kessler gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg, Prof. Dr. Stephan A. Jansen, „Gesellschaft für urbane Mobilität“ BICICLI, Martin Randelhoff, Blog „Zukunft Mobilität“.

Die erste VBB-Konferenz in diesem Format stellt sich den aktuellen Fragen rund um die Zukunft der Mobilität bzw. den sich verändernden Rahmenbedingungen in der Metropolregion Berlin-Brandenburg und sucht gemeinsam mit Fachleuten nach Antworten. „Fishbowl“, auch Innen-Außenkreis-Methode genannt, ist ein Format der Diskussionsführung in großen Gruppen. Die Methode hat ihren Namen nach der Sitzordnung: Sie gleicht einem Goldfischglas, um das die Teilnehmer im Kreis herumsitzen.