Auswirkungen der Bauarbeiten am Autobahndreieck Funkturm: Gefahr für U-Bahn-Tunnel?, aus Senat

18.06.2025

Frage 1:

Wie lautet der aktuelle #Zeitplan der Verkehrsverwaltung zum #Neubau der beiden #Autobahnbrücken am Dreieck Funkturm (#Ringbahnbrücke und #Westendbrücke)?

Antwort zu 1:

Das BMDV antwortet wie folgt:

„ Für die beiden Brücken im Zuge der #A100 und deren #Ersatzneubau ist die Autobahn GmbH des Bundes zuständig. Für die Ringbahnbrücke erfolgte die Veröffentlichung des Teilnahmewettbewerbes, dem ersten Schritt des Vergabeverfahrens, am 17. April 2025. Ziel ist es, für die Ringbahn- wie auch die Westendbrücke im Sommer 2025 den Zuschlag zu erteilen. Gemeinsam mit der Bauindustrie und den Ingenieurbüros sollen Lösungen für einen zeitnah beginnenden Ersatzneubau mit kurzer Bauzeit gefunden und umgesetzt werden. Dabei sollen auch die Belastungen für den #S-Bahn-Verkehr so gering wie möglich gehalten werden.“

Frage 2:

Welche Informationen (z.B. durch aktuelle #Verkehrszählungen, #Staumeldungen etc.) hat der Senat über die durch die Bauarbeiten entstehenden #Umleitungsverkehre?

Antwort zu 2:

Die #Verkehrsbelastungen im städtischen #Straßennetz um den betroffenen Teil der Bundesautobahnen (BAB) A 100 und der A 115 sind gestiegen und auf verschiedenen Strecken sind tageszeitabhängig regelmäßige Staus zu beobachten. Seit Einrichtung der ersten Sperrungen auf der BAB A 100 bis heute gab es verschiedene Zustände (ein Fahrstreifen in Fahrtrichtung Nord auf der BAB A 100, kein Fahrstreifen in Fahrtrichtung Nord, kein Fahrstreifen in Fahrtrichtung Nord und BVG-Streik, ein Fahrstreifen im Gegenverkehr auf der BAB A 100 mit Einschränkung der Fahrtrichtung Süd, zusätzliche Bahnsperrung im S-Bahn-Ring mit Schienenersatzverkehr), die unterschiedliche Auswirkungen auf das städtische Straßennetz hatten.

Nach einer Verkehrsumstellung dauert es erfahrungsgemäß eine Weile, bis sich eine stabile Verkehrssituation einstellt. Daher sind Verkehrszählungen nicht sofort sinnvoll. Ende Mai wurden Verkehrszählungen auf der Nahumfahrung West und den Vorbehaltsrouten durchgeführt, die sich derzeit in der Auswertung befinden.

Frage 3:

Wie stark sind die umliegenden #Wohnquartiere durch den #Ausweichverkehr belastet, bitte Messmethoden und Ergebnisse darlegen?

Antwort zu 3:

Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf antwortet wie folgt:

„ Vor allem die Wohngebiete nördlich und südlich der Königin-Elisabeth-Straße sind massiv vom Schleichverkehr betroffen. Messungen oder Zählungen liegen nach Kenntnisstand des Bezirks nicht vor.“

Frage 4:

Trifft es zu, dass der Kaiserdamm besonders davon betroffen ist?

Antwort zu 4:

Der #Kaiserdamm ist durch Verkehrszunahmen nicht besonders betroffen. Gleichwohl ist er durch Fahrstreifenreduzierungen aufgrund der BVG-Baustelle am Knoten Messedamm zusätzlich eingeschränkt.

Frage 1:

Welche Verkehrsmengen und -verteilung werden beobachtet und gemessen und welche Maßnahmen zur Entzerrung der Verkehrsbelastung sind geplant?

Antwort zu 1:

Die Zentrale Straßenverkehrsbehörde beobachtet seit Beginn der Sperrungen die Zunahme  der Verkehrsmengen und hat kontinuierlich mit aufeinander aufbauenden Maßnahmen reagiert.

Die als Hauptausweichstrecken identifizierten Straßen wurden als Vorbehaltsrouten von geplanten Baumaßnahmen möglichst freigehalten und vorhandene Baumaßnahmen wurden schnellstmöglich beendet. Auf der Nahumfahrung West (Messedamm, Königin-Elisabeth-Straße und Spandauer Damm) wurden Lichtsignalanlagen und die Fahrstreifenaufteilung angepasst, um die Durchlassfähigkeit zu verbessern.

Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf teilt dazu mit, dass unmittelbar nach der Sperrung der Ringbahnbrücke in den betroffenen Wohngebieten vereinzelt Durchfahrtssperren angeordnet wurden. Diese dienten dem Schutz der Anwohnenden und wurden teilweise auch im Gesamtkonzept der Senatsverwaltung übernommen.

Frage 5:

Kann der Senat zum gegenwärtigen Zeitpunkt einschätzen, welche neuen #Sanierungsbedarfe für die jetzt zusätzlich belasteten Straßen entstehen?

Antwort zu 5:

Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf antwortet wie folgt:

„ Aufgrund der erheblichen Mehrbelastung der Umfahrungsstrecken, vor allem durch Schwerlastverkehr, geht der Bezirk von einem erheblichen Sanierungsbedarf aus. Wie umfassend dieser sein wird, lässt sich aktuell nur schwer abschätzen. Es kann aber durchaus von einem Bedarf in zweistelliger Mio. Höhe ausgegangen werden. Hierzu sind Untersuchungen notwendig, die aufgrund der aktuellen Lage nicht durchgeführt werden können. Grundsätzlich gilt jedoch, dass Beanspruchung bzw. Belastung der Straßen durch einen LKW 5.000-10.000- mal höher ist als durch einen PKW.“

Frage 6:

Wie wirkt sich die zusätzliche Belastung insbesondere durch den #Schwerlastverkehr für den unter dem Kaiserdamm verlaufenden #U-Bahn-Tunnel aus?

Frage 2:

Wie wird der Gefahr einer #U-Bahnsperrung und Beeinträchtigung des öffentlichen Nahverkehrs vorgebeugt?

Antwort zu 6 und 2:

Frage 6 und 2 werden aufgrund ihres Sachzusammenhanges gemeinsam beantwortet. Die BVG antwortet wie folgt:

„ Ein erhöhtes Schwerverkehrsaufkommen stellt eine zusätzliche Belastung für die unter der Straße liegenden, mehr als 100 Jahre alten Tunnelanlagen der U-Bahn dar. Die Auswirkungen hängen maßgeblich mit der Dauer der Zusatzbelastung zusammen.

Zur Vorsorge gehört es, dass gemeinsam mit den zuständigen Stellen mögliche, praxistaugliche #Ausweichstrecken für den Schwerlastverkehr eruiert werden. Um die Risiken zu minimieren, plant die BVG in Abstimmung mit den zuständigen Behörden und der Autobahn GmbH des Bundes zudem die Einrichtung eines engmaschigen Bauwerks-Monitoringsystems. Ziel ist es, etwaige kritische Veränderungen an den U-Bahnbauwerken frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls geeignete Gegenmaßnahmen einleiten zu können.“

Frage 7:

Droht durch den verstärkten Verkehr auf dem Kaiserdamm eine Situation wie zuletzt am Alexanderplatz?

Antwort zu 7:

Die BVG antwortet wie folgt:

„ In der Annahme, dass die Frage auf die Bauarbeiten des Immobilienunternehmens Covivio abzielt, während derer es zu einer Setzung des benachbarten U-Bahn-Tunnels der U2 gekommen ist, können keine vergleichenden Aussagen getroffen werden, da es sich um grundlegend verschiedene Einwirkungen handelt.“

Frage 8:

Wie wird ein Monitoring von eventuellen Gefahren durch Mehrbelastungen für den genannten U-Bahntunnel umgesetzt?

Antwort zu 8:

Die BVG antwortet wie folgt:

„ Es sind #bautechnische und #geodätische #Überwachungen vorgesehen.“

Berlin, den 17.06.2025 In Vertretung

Arne Herz Senatsverwaltung für

Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

www.berlin.de