S-Bahn-Ausschreibung umgehend abschließen oder abbrechen!, aus IGEB

06.02.2025

Der Berliner #Fahrgastverband #IGEB sieht die Diskussion um die richtige #Spannung für die neuen #S-Bahn-Fahrzeuge als Versuch, das #Ausschreibungsverfahren erneut zu verlängern. Infolgedessen können weiterhin keine neuen Fahrzeuge #bestellt und #gebaut werden. Damit wird die nächste große #Fahrzeugkrise der Berliner #S-Bahn von den Ländern Berlin und Brandenburg fahrlässig in Kauf genommen.

Im #Vergabeverfahren für die Anschaffung und das Fahren von neuen S-Bahn-Zügen auf den Teilnetzen #Nordsüd und #Stadtbahn der Berliner S-Bahn ist die Abgabefrist zum wiederholten Mal verlängert worden. Und eine weitere Verlängerung um viele Monate, möglicherweise sogar Jahre, ist nicht auszuschließen, falls die neuen Fahrzeuge von 750 Volt auf 1500 Volt umrüstbar sein müssen.

Die Diskussion um die Vor- und Nachteile der niedrigen und der höheren Spannung wird seit Jahren geführt. Sie schien längst vertagt auf die nächste Generation der S-Bahn-Fahrzeuge. Dass das Thema nun erneut diskutiert wird und ernsthaft überlegt wird, es in das aktuelle Ausschreibungsverfahren zu integrieren, verstärkt den Verdacht, dass die Länder Berlin und Brandenburg mit dem beispiellosen Ausschreibungsverfahren überfordert sind und über immer neue „Sachargumente“ die Ausschreibung bewusst verzögern.

Damit wird das #Scheitern der Ausschreibung nicht verhindert, aber #verzögert – zum Beispiel bis nach der nächsten Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus.

Aber mit jeder Verzögerung wird der schon jetzt angerichtete #Scherbenhaufen nur noch größer. Alter und Zustand des derzeitigen Fahrzeugparks der S-Bahn Berlin GmbH lassen ohne zügigen Ersatz durch neue Fahrzeuge eine dramatische Entwicklung befürchten – wie 2009.

Die #S-Bahn-Fahrzeugkrise von 2009 hatte die Deutsche Bahn zu verantworten. Die bald nicht mehr abzuwendende Fahrzeugkrise ab 2030 werden die Länder Berlin und Brandenburg zu verantworten haben.

Die wiederholten Verlängerungen des Vergabeverfahrens sind aber auch gegenüber den Bietern als Unternehmen und gegenüber den Menschen, die an den Ausschreibungen und bei den Bietern arbeiten, eine Zumutung. Frust und Zukunftsängste sind schon heute spürbar.

Der Berliner Fahrgastverband IGEB fordert deshalb von den Ländern Berlin und Brandenburg, auf die 1500-Volt-Option zu verzichten und das Vergabeverfahren kein weiteres Mal zu verlängern – oder das Vergabeverfahren abzubrechen und eine Verhandlungslösung zu suchen. Andernfalls droht bei der Berliner S-Bahn schon bald die nächste ganz große Fahrzeugkrise.

Christfried Tschepe, Vorsitzender
Matthias Gibtner, stv. Vorsitzender      

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