Am 16. Dezember 2022 kam es bei zweistelligen Minusgraden zu einem außerplanmäßigen #Störfall am neuen #Hebewerk mit einer #Schiefstellung des Troges um 40 mm und einem heftigen Absetzen des Drehriegels in der #Mutterbackensäule des Pylons 1 (NW). Dabei handelt es sich um eine von vier #Sicherheitsvorrichtungen, die in diesem Störfall genauso reagiert und funktioniert hat wie geplant.
Nach der Störung wurde das Hebewerk für die Ursachen- und #Schadensermittlung sowie die #Störungsbeseitigung vorübergehend gesperrt. Die Sperrung wurde jetzt um eine Woche, bis einschließlich dem 22. Januar 2023, verlängert.
Zwar wurde bislang kein erheblicher Schaden am neuen Hebewerk festgestellt. Jedoch soll vorsorglich eine #Gelenkwelle ausgetauscht werden, die noch in dieser Woche geliefert werden soll. Nach deren Einbau müssen dann noch #Einstellarbeiten und #Testfahrten durchgeführt werden.
Obwohl am alten #Schiffshebewerk seit Anfang Januar die letzten 42 alten #Tragseile ausgewechselt und 82 bereits im letzten Winter ausgetauschte Tragseile nachgestellt werden müssen, bietet das für den Betrieb der beiden Hebewerke verantwortliche #Wasserstraßen- und #Schifffahrtsamt Oder-Havel bis dahin weiter stundenweise #Schleusungen am alten Hebewerk an: vom 12. bis 15. Januar täglich von 07:30 Uhr bis 16:30 Uhr und vom 16. bis 22. Januar 2023 täglich von 06:00 bis 07:00 Uhr und von 18:00 bis 22:00 Uhr.
„Es freut mich außerordentlich, dass die WSV hier schnell und pragmatisch helfen konnte. Das ist ein starkes Signal für die Branche!“, hatte sich Jens Schwanen als Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen #Binnenschifffahrt e.V. (#BDB) bei den Beschäftigten der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung und ihren Auftragnehmenden bedankt. Der BDB hatte um eine #Aufrechterhaltung des Hebewerksbetriebs gebeten, weil aufgrund der milden Witterung weiter nennenswerte #Güterschifffahrt auf der derzeit eisfreien #Havel-Oder-Wasserstraße stattfindet.
Im Zeitraum 01. bis 11. Januar 2023 wurden in #Niederfinow für die Jahreszeit beachtliche 62 Güterfahrzeuge, kein Fahrgastschiff und zwei Sportboote geschleust. Transportiert wurde überwiegend Getreide aber auch Kohle, Baustoffe und Roheisenmasseln. Zum Vergleich: im verkehrsreichen Monat Juli 2022 waren es 246 Güterfahrzeuge, 320 Fahrgastschiffe und 1.142 Sportboote.
„Störungen in der Anfangsphase des Betriebes sind bei solchen solitären Anlagen vollkommen normal und auch weiter nicht auszuschließen, zumal die Anlage erstmals unter Winterbedingungen betrieben wird. Der verantwortungsvolle Umgang mit der 500 Mio. € – Investition gebietet dabei auch weiter eine fachgerechte Ursachenermittlung und Störungsbeseitigung bevor die Anlage wieder in Betrieb geht“, sagt Rolf Dietrich als Leiter des Wasserstraßen-Neubauamtes Berlin, welches für die Errichtung des neuen Hebewerkes verantwortlich ist.