Radverkehr: Planungen für zusätzliche Fahrradstellplätze, aus Senat

Frage 1:
Die landeseigene GB #infraVelo GmbH hat von 2018 bis 2020 eine #Standort- und #Potenzialanalyse für
Stationen der S- und -Bahn sowie an einigen Standorten des #Regionalverkehrs durchgeführt. Dabei
wurde ein hoher Bedarf an zusätzlichen #Fahrradstellplätzen identifiziert, der an einigen Stationen mit
#Fahrradparkhäusern gedeckt werden könnte. Wie hat sich nach Kenntnis des Senats die Anzahl der
Stellplätze im Vergleich zum Ist-Zustand der Standort- und Potenzialanalyse an den 275 Stationen
entwickelt (Bitte tabellarische Übersicht nach Stationen getrennt)?


Antwort zu 1:
Die GB infraVelo GmbH teilt hierzu mit:
„Nach Abschluss der Standort- und Potenzialanalysen hat die GB infraVelo GmbH die
Ergebnisse ausgewertet und eine Vorschlagsliste mit den Stationen erstellt, die
priorisiert werden sollten.
Über die anschließende Umsetzung von Maßnahmen entscheiden die Bezirke. Für
diese wurde von der GB infraVelo GmbH ein Freigabeinstrument entwickelt, über das
die Zustimmung der Bezirke zur Planung der konkreten Fläche eingeholt wird, dieser
Prozess ist noch im Gange.
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In Abhängigkeit der Rückmeldungen erfolgt die Ausschreibung der Planung für
Erweiterung, Neubau und Umbau von Fahrradabstellanlagen.“
Nach Kenntnis des Senats sind bislang keine neuen Stellplätze im Vergleich zum IstZustand der Standort- und Potenzialanalyse an den 275 Stationen zu verzeichnen.
Frage 2:
Wie viele zusätzliche #Stellplätze befinden sich nach Kenntnis des Senats aktuell in Planung und bis
wann sollen diese realisiert werden (Bitte tabellarische Übersicht nach Stationen getrennt)?
Antwort zu 2:
Die GB infraVelo GmbH teilt hierzu mit:
„Eine genaue Auskunft zur Planung von Stellplätzen kann aktuell nicht getroffen
werden, da wie in Antwort zu Frage 1 erläutert, Abstimmungsprozesse mit den
Bezirken zur Erweiterung von Stellplätzen noch laufen.
An einigen Standorten wird gerade die Machbarkeit von Fahrradparkhäusern
untersucht. Für das Fahrradparkhaus Ostkreuz wurde die Machbarkeit für ein
Fahrradparkhaus mit bis zu 2.000 Stellplätzen auf einer definierten Fläche festgestellt.
Derzeit laufen Abstimmungen zur entwickelten Bedarfsplanung mit dem zuständigen
Bezirk.“
Frage 3:
Mit welchem zusätzlichen Bedarf an Stellplätzen für Fahrräder mit einem Gewicht über 18 kg und für
Lastenräder wurde an den 275 Stationen gerechnet (Bitte tabellarische Übersicht nach Stationen
getrennt)?
Antwort zu 3:
Die GB infraVelo GmbH teilt hierzu mit:
„In der konkreten Planung werden Stellplätze für Sonderräder entsprechend ihres
spezifischen Platzbedarfes berücksichtigt.
In der Erfassung der Bedarfe für das Fahrradparkhaus Ostkreuz sollen beispielsweise
vier Prozent der Stellplätze für Sonderfahrzeuge vorgehalten werden, die auf einem
Doppelstockparker nicht abstellbar sind. Erfahrungswerte von anderen
Fahrradparkhäusern gehen von einem niedrigeren Bedarf von zwei Prozent aus. Die
Auslastung dieser Flächen soll im Betrieb regelmäßig geprüft werden. Anpassungen
sollen und können bedarfsorientiert vorgenommen werden.“
Frage 4:
Wie schätzt der Senat den Zustand der #Fahrradwege und Zuwegungen für den #Radverkehr an 275
Stationen ein und reichen die Kapazitäten der Fahrradwege und Zuwegungen aus, um den erwarteten
Anstieg der Nutzung zu Hauptverkehrszeiten bewältigen zu können?
Der Zustand der Zuwegungen sowie die Kapazitäten der linearen
Radverkehrsinfrastrukur an den S- und U-Bahnstationen im Land Berlin wurden in den
Standort- und Potenzialanalysen zum Fahrradparken nicht erfasst.
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Bezüglich der Zuwegungen zwischen Fahrradabstellanlagen und den Zugängen zu
den S- und U-Bahnstationen wurden in den Standort- und Potenzialanalysen jedoch
Flächen für neue Fahrradstellplätze erfragt, die zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad zu
erreichen sind.
In den weiteren Planungen sind der Zustand und die Kapazitäten der linearen
#Radverkehrsinfrastrukur mit zu beachten. Hier sei angemerkt, dass das neue
Radverkehrsnetz des Landes Berlin auch darauf ausgerichtet ist, dass S- und U-Bahnstationen optimal mit dem Fahrrad zu erreichen sind und das Radvorrangnetz
und das Ergänzungsnetz entsprechend ausgebaut werden sollen.
Frage 5:
Wie ist der Stand der Planung für Fahrradparkhäuser an den 16 Stationen, an denen ein zusätzlicher
Bedarf von mehr als 500 Fahrradstellplätzen identifiziert wurde, und bis wann ist mit einer Fertigstellung
der Planungen, dem Baubeginn und der Eröffnung zu rechnen (Bitte für jeden Standort einzeln
ausweisen)?
Antwort zu 5:
Die GB infraVelo GmbH teilt hierzu mit:
Als nächster Schritt zur Realisierung eines Fahrradparkhauses ist die Durchführung
einer Machbarkeitsuntersuchung erforderlich. Diese kann nur an Stationen mit
verfügbaren Flächen durchgeführt werden.
· Untersuchungen an den Stationen Bahnhof Ostkreuz (abgeschlossene
Machbarkeitsuntersuchung), S-Bahnhof Mahlsdorf (Machbarkeitsuntersuchung
wird mit dem Bezirk und der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz
aktuell abgestimmt) und U-Bahnhof Haselhorst (Machbarkeitsuntersuchung wird
2021 finalisiert) sind erfolgt beziehungsweise werden aktuell finalisiert.
· Die Prognose für den Bauzeitraum des Fahrradparkhauses in Haselhorst lautet 2.
Quartal 2024 bis 4. Quartal 2024. Für das Fahrradparkhaus in Mahlsdorf wird als
Bauzeitraum das 2. Quartal 2025 bis 1. Quartal 2026 avisiert. Es folgen die
Abnahme und Inbetriebnahme.
· Am Bahnhof Ostkreuz ist der Bauzeitraum zwischen dem ersten Quartal 2026 und
dem dritten Quartal 2027 prognostiziert. Eine Fertigstellung könnte im dritten
Quartal 2027 erfolgen. Es ist das größte avisierte Fahrradparkhaus und besonders
anspruchsvoll hinsichtlich der erforderlichen Baugrube und der städtebaulichen
Einbindung in die Umgebung (Bahnhof mit nördlichem Vorplatz).
· Die Machbarkeitsuntersuchung für den Standort S- und Regionalbahnhof
Schöneweide im Bezirk Treptow-Köpenick wurde gestartet.
· Für den S-Bahnhof Landsberger Allee im Bezirk Pankow beginnt die
Untersuchung der Machbarkeit noch in diesem Jahr.
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Weitere Machbarkeitsuntersuchungen in Abhängigkeit von der Flächenverfügbarkeit
sind im nächsten Jahr vorgesehen.
Berlin, den 01.12.2021
In Vertretung
Ingmar Streese
Senatsverwaltung für
Umwelt, Verkehr und Klimaschutz

www.berlin.de