Bahnhöfe: Steht der noch nicht vollendete Regionalbahnhalt Mahlsdorf schon wieder zur Disposition?, aus Senat

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Frage 1:
Treffen die in der Presse veröffentlichten Äußerungen zu, wonach es der Wunsch des Landkreises
#Märkisch-Oderland ist, im Aufsichtsrat des #VBB zu diskutieren, ob die Linie #RB26 künftig vorerst nicht mehr
am #Regionalbahnhalt #Mahlsdorf halten soll? Wenn ja, steht bereits fest, wann Diskussionen geführt und
Entscheidungen dazu getroffen werden sollen?
Antwort zu 1:
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hat übermittelt, dass sich der Landrat des
Brandenburger Landkreises Märkisch-Oderland an ihn mit einem Schreiben mit Fragen
zur #Qualität der Linie RB 26 gewandt habe. Dabei sei der Berliner Bahnhof Mahlsdorf nicht
angesprochen worden.
Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) sind die Länder Berlin und
Brandenburg. Unbeschadet dieser Zuständigkeit steht der Berliner Senat jedoch zu
Fragen zum Regionalbahnhof Mahlsdorf im VBB-Aufsichtsrat gern zur Verfügung, falls
diese gewünscht sein sollte.
Frage 2:
Wie positioniert sich der Senat zu dieser Forderung?
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Antwort zu 2:
Der Senat hat sich erfolgreich für den Bau des Regionalbahnhofes Mahlsdorf eingesetzt.
Die Verkehrshalte an diesem Bahnhof werden daher weiterhin bestellt werden.
Frage 3:
Teilt der Senat die Einschätzung, dass der neue Fahrplan der Linie RB26 zu eng gestrickt ist und die NEB
an den Endstationen zu wenig Zeit zum Wenden hat, so dass Verspätungen zwangsläufig entstehen
müssen?
Frage 4:
Wie soll dem Problem der verspäteten Züge begegnet werden? Ist eine Änderung des Fahrplans geplant?
Antwort zu 3 und 4:
Die Fragen 3 und 4 werden wegen ihres Sachzusammenhanges gemeinsam beantwortet.
Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 ist die RB 26 von Berlin-Lichtenberg zu dem
wichtigen Umsteigebahnhof Berlin-Ostkreuz verlängert worden. In den ersten Wochen
führten technische Probleme an den Fahrzeugen und an der Infrastruktur zu
Verspätungen. Der Betrieb auf der neuen Strecke muss sich zudem einspielen. Durch
Optimierung der Betriebsabläufe und Stabilisierung des Fahrzeugeinsatzes werden hier
Verbesserungen erwartet.
Weiterhin wurde der Betrieb bis Mitte Februar 2019 durch Bauarbeiten im Bereich
Hoppegarten beeinträchtigt. Mit dem Wegfall der damit verbundenen Langsamfahrstelle
wird eine weitere Verspätungsursache entfallen.
Die derzeitige Verspätungsanfälligkeit der RB 26 hat also temporäre Gründe. Die derzeit
hohe Verspätungsanfälligkeit dieser Linie wird daher kurzfristig abnehmen.
Frage 5:
Wie werden die Fahrzeugkapazitäten auf der Linie aktuell eingeschätzt? Ist vorgesehen, weitere Kapazitäten
auf der Linie zu schaffen?
Antwort zu 5:
Es ist positiv, dass sich die Linie RB 26 mit ihrem internationalen Bezug einer steigenden
Nachfrage erfreut. Aus diesem Grunde wurden die Fahrzeugkapazitäten bei stark
nachgefragten Fahrten in den vergangenen Jahren bereits erhöht. Mit Erlangen der
polnischen Zulassung der vier zusätzlich beschafften Fahrzeuge der Baureihe Link des
polnischen Herstellers Pesa werden weitere Kapazitäten bei den Zügen der Linie RB 26
bereitgestellt werden. Konkret ist der Einsatz von Zügen in Dreifachtraktion zu den
Hauptverkehrszeiten zwischen Berlin und Müncheberg (Mark) vorgesehen.
Frage 6:
Teilt der Senat die Auffassung, dass nur ein Ausbau der Infrastruktur die Probleme auf der Strecke lösen
wird?
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Frage 7:
Wie positioniert sich der Senat vor diesem Hintergrund zu der bekannten Forderung vieler Akteure aus der
Region, die Ostbahn zweigleisig auszubauen und zu elektrifizieren?
Antwort zu 6 und 7:
Die Fragen 6 und 7 werden wegen ihres Sachzusammenhanges gemeinsam beantwortet.
Um die Voraussetzungen für die Verlängerung der RB 26 nach Berlin-Ostkreuz zu
schaffen, wurde die von dieser Linie befahrene Strecke in den vergangenen Jahren
zwischen Rehfelde und Strausberg zweigleisig ausgebaut. Die Strecke weist aber
weiterhin eingleisige Streckenabschnitte auf. Dies ist keine optimale Voraussetzung für
eine zuverlässige Betriebsabwicklung sowie für die Ausweitung der Verkehre auf der
Schiene und steht damit im Widerspruch zu den verkehrlichen Aufgaben dieser Strecke für
die Zukunft. Mittelfristig ist daher ein weiterer Ausbau der Strecke notwendig.
Seitens der Länder Berlin und Brandenburg wurden der zweigleisige Ausbau, die
Elektrifizierung und eine Erhöhung der Streckengeschwindigkeit für den
Bundesverkehrswegeplan angemeldet. Dies wurde vom Bundesverkehrsministerium als
dem für die Eisenbahninfrastruktur zuständigen Bereich leider abgelehnt.
Im Rahmen anderer Infrastrukturprogramme setzen sich die Länder daher weiter für einen
schrittweisen Ausbau der Ostbahn ein.
Beim Spitzentreffen der Oder-Partnerschaft am 13.01.2010 in Potsdam wurden der
zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung auf deutscher und polnischer Seite in den
Katalog der wichtigen großräumigen Verbindungen der Oder-Partnerschaft aufgenommen.
Auf Initiative der Wojewodschaft Lubuskie wird die Strecke auf polnischer Seite derzeit
modernisiert und die Höchstgeschwindigkeit auf 120 km/h angehoben. Auf polnischer
Seite ist sie bereits zweigleisig. Zudem haben Vorplanungen zu Elektrifizierung bereits
begonnen.
Berlin wird gemeinsam mit Brandenburg Initiativen starten, mit dem Ziel weitere
Bundesprogramme außerhalb der Bundesverkehrswegeplanung (z.B. das
„Sonderprogramm Elektrifizierung“) zur Finanzierung heranzuziehen.
Berlin, den 25.02.2019
In Vertretung
Ingmar Streese
Senatsverwaltung für
Umwelt, Verkehr und Klimaschutz