Bahnindustrie + Elektromobilität: Von Magnetbahn bis fahrerloser Bus: Berlin als Teststrecke Berlins Verkehrswesen setzte bei der Mobilität schon vor 120 Jahren auf Elektrizität., aus Berliner Morgenpost

https://www.morgenpost.de/berlin-history/120jahre/article215371071/Berlin-als-Teststrecke.html

Die Zukunft des Nahverkehrs kommt gelb, knuffig und fast lautlos daher. Seit dem Frühjahr kurven auf dem Gelände der altehrwürdigen Berliner #Charité vier #Kleinbusse der besonderen Art umher: jeder mit einer Menge Sensoren, aber ohne Fahrer an Bord. Nur zur Sicherheit fährt noch eine „Begleitperson“ mit. Noch wollen sich die Berliner Verkehrsbetriebe (#BVG) nicht ganz allein auf die neue Wundertechnik verlassen.

Ein Startpunkt ist am Hufelandweg im Charité-Campus Mitte. Dort haben die beiden vom französischen Start-up #EasyMile konstruierten Gefährte ihre Park-Position bezogen. Von dort aus rollen die Kleinbusse mit Platz für bis zu elf Passagiere mit Tempo 15 über das weitläufige Charité-Areal und bringen Ärzte, Patienten und Studenten zu den verschiedenen Kliniken und Lehrgebäuden. Wenn man ihn ließe, könnte der EasyMile auch mit fast 50 Kilometer pro Stunde fahren.

Doch auf dem Gelände müssen sich Fußgänger, Rad- und Autofahrer die Wege teilen. Da ist gegenseitige Rücksicht gefordert. Auf diesem Gebiet ist der Bus geradezu vorbildlich. Er lässt den anderen Verkehrsteilnehmern brav den Vortritt, weicht allen Hindernissen geschickt aus und blinkert dazu freundlich. Und das alles ganz #umweltschonend: Die Busse fahren ohne Verbrennungsmotoren und somit ohne klimaschädliche Abgase. „Wir wollen die Mobilität unserer Stadt mitgestalten und maßgeblich prägen“, sagte BVG-Vorstandschefin Sigrid Nikutta beim Start des Projekts im März 2018.
Das Projekt mit dem Namen „#Stimulate“ steht in einer großen Berliner Tradition. Denn wie in kaum einer anderen Stadt in der Welt wurden hier in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten auch verkehrstechnische Neuerungen auf den Weg gebracht. In den vergangenen 120 Jahren war die Berliner Morgenpost stets ein wichtiger Dokumentarist und kritischer Begleiter …

autonomes Fahren + Elektromobilität + Bus: Wir lassen keinen fahren Gelb, leise, fahrerlos. Das im Sommer 2017 erstmals vorgestellte Projekt „Stimulate“ kommt jetzt buchstäblich in Fahrt., aus BVG

http://unternehmen.bvg.de/de/index.php?section=downloads&cmd=266&download=3076

Gelb, leise, #fahrerlos. Das im Sommer 2017 erstmals vorgestellte Projekt „#Stimulate
kommt jetzt buchstäblich in Fahrt. Nach ausgiebigen Techniktests fahren die
#elektrisch angetriebenen #Kleinbusse seit heute im #Fahrgastbetrieb auf dem Campus
Charité Mitte. Die drei Projektpartner BVG, Charité – Universitätsmedizin Berlin und
das Land Berlin schickten am Morgen das erste Hightech-Fahrzeug auf seine Route.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kliniken, Studierende, Patienten sowie Besucher
und natürlich alle Neugierigen und Technikfans können kostenlos einsteigen und das
fahrerlose Fahrgefühl erleben. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.
Insgesamt vier Minibusse wurden für das Pilotprojekt angeschafft. Sie sind im täglichen
Fahrgastbetrieb auf festgelegten Routen unterwegs. Auf dem Campus Virchow-Klinikum und
auf dem Campus Charité Mitte sind jeweils zwei Fahrzeuge stationiert. Sie bieten Sitzplätze
für elf bzw. sechs Fahrgäste und sind mit der einer Höchstgeschwindigkeit von maximal
zwölf Stundenkilometern unterwegs. Mitte April soll auch der Betrieb auf dem Charité
Campus Virchow-Klinikum starten.
Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin, sagte zum Start des
Fahrgastbetriebes: „Wir haben uns das Ziel gesetzt, Berlin zu einer der führenden Smart
Cities zu machen. Dabei spielen unsere Landesunternehmen und Forschungseinrichtungen
eine wichtige Rolle. Das Projekt von BVG und Charité ist dafür ein perfektes
Vorzeigebeispiel: Mit innovativer Technologie gestalten wir gemeinsam ein
zukunftsträchtiges Mobilitätsangebot, das den Menschen in unserer Stadt zugute kommen
wird.“
Das Land Berlin wird gemeinsam mit der Charité und ihrem Institut für Medizinische
Soziologie und Rehabilitationswissenschaften die Akzeptanz und weitere praktische Aspekte
des fahrerlosen Betriebs untersuchen. Das Forschungsprojekt läuft bis zum Frühjahr 2020.
Das Projektbudget liegt bei ca. 4,1 Millionen Euro. Das Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz und nukleare Sicherheit fördert „Stimulate“ mit rund 3,2 Millionen Euro.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Wir wollen erforschen, ob man mit diesem Ansatz
mehr Menschen zum Umstieg auf den ÖPNV bewegen und so die Umwelt entlasten kann.
Dabei geht es auch um die Frage, inwieweit Fahrgäste autonomes Fahren akzeptieren, um
daraus für den weiteren Einsatz solcher Fahrzeuge zu lernen. Digital vernetzte,
emissionsfreie Mobilität bietet eine große Chance, Umwelt- und Lebensqualität in Stadt und
Land mit flexibler Mobilität zu verbinden.“
Für die Charité als Gesundheitscampus geht es neben wissenschaftlichen Erkenntnissen
auch um den ganz praktischen Nutzen der fahrerlosen Gefährten: „Sowohl unser Campus
Charité Mitte als auch unser Campus Virchow-Klinikum verhalten sich wie kleine
Mikrokosmen, in denen sich Patienten, Besucher, Mitarbeiter und Studierende bewegen“,
sagte Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité. „Wir erhoffen uns
durch das Projekt, das bereits bestehende Transportangebot für sie in Zukunft erweitern und
ihren Alltag dadurch erleichtern zu können.“
Scheu vor der neuen Technik müssen die Fahrgäste nicht haben. In der Anfangsphase ist
immer eine sogenannte „Begleitperson“ mit an Bord, die eingreifen kann, wenn die
hochsensible Technik mit einer Verkehrssituation nicht zurechtkommt. Voraussichtlich ab
Frühjahr 2019 wollen die Projektpartner dann auch das unbegleitete Fahren testen.
Die zwei Charité-Standorte eignen sich dafür besonders gut, da sie über eine ausreichend
große Testfläche verfügen und vom öffentlichen Straßenland abgegrenzt sind. Mit ihren
Gehwegen, Kreuzungen und Verkehrsteilnehmern wie Fußgängern, Radfahrern sowie Pkw,
Lkw und Bussen bilden sie den Berliner Verkehrsalltag nahezu vollständig im Kleinen ab.
Die BVG erwartet von dem Pilotprojekt wichtige Erkenntnisse über Potenziale der noch
jungen Technik, etwa als mögliche Ergänzung zum Hochleistungs-ÖPNV oder auf schwach
ausgelasteten Strecken. „Für uns ist klar, dass wir die Mobilität der Zukunft in unserer Stadt
mitgestalten und maßgeblich prägen werden“, sagte Dr. Sigrid Nikutta, Vorstandsvorsitzende
und Vorstand Betrieb der BVG. Und ihr Vorstandskollege Dr. Henrik Haenecke, unter
anderem zuständig für die Digitalisierung ergänzte: „Mit Projekten wie Stimulate bauen wir
unsere Kompetenzen weiter aus, um mit neuen Techniken einen noch attraktiveren
Nahverkehr anzubieten.“
Für den jetzt begonnenen Pilotbetrieb gibt es auf dem Campus Charité Mitte eine circa 1,2
Kilometer lange Strecke mit neun Haltestellen. Auf dem Campus Virchow-Klinikum gibt es
zwei Routen, eine mit circa 0,8 Kilometern Länge und acht Haltestellen, eine mit rund 1,5
Kilometern und neun Haltestellen. Alle Routen sind Ringlinien, haben also keine Anfangsund
Endhaltestellen. Unterwegs sind die kleinen Hightech-Busse der Hersteller Navya und
EasyMile zu Beginn montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr.
Pressekontakte:
Petra Reetz
Pressesprecherin
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)
t: +49 30 256 27901
pressestelle@bvg.de
www.BVG.de
Manuela Zingl
Stellvertretende Pressesprecherin
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 450 570 400
presse@charite.de
www.charite.de

Straßenverkehr: Teststrecken und Förderung der Technologie für automatisiertes Fahren in Berlin, aus Senat

www.berlin.de

Wie viele #Teststrecken für #automatisiertes, bzw. #autonomes Fahren gibt es in Berlin aktuell und von wie
vielen autonom fahrenden Autos werden diese derzeit genutzt (bitte nach Straße und Länge aufschlüsseln)?
Antwort zu Frage 1:
In Berlin existieren zzt. fünf #Testfelder. Im öffentlichen Raum fahren aktuell keine
autonomen Fahrzeuge.
Frage 2:
Ist die Einrichtung weiterer Teststrecken und/oder die Anschaffung weiterer Testfahrzeuge geplant?
Antwort zu Frage 2:
Es ist geplant, im Rahmen des Projektes #STIMULATE ab dem ersten Quartal 2018
automatisierte Fahrzeuge auf den #Charité Campi Mitte und #Virchow Klinikum zu testen
(http://fahrenzukunft.charite.de). Dies erfolgt in mehreren Schritten, wobei erst im letzten
Schritt (nach wissenschaftlich und operativ begleiteten Testphasen) ein automatisierter
Betrieb angestrebt wird.
Das Land Berlin besitzt zzt. keine eigenen Testfahrzeuge.
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Frage 3:
Welche besonderen baulichen Anforderungen muss eine solche Teststrecke erfüllen und wer trägt eventuell
entstehende Kosten für Umbaumaßnahmen?
Antwort zu Frage 3:
Automatisierte bzw. autonome Fahrzeuge müssen sich den Gegebenheiten der existierenden
Straßeninfrastruktur in urbanen Räumen anpassen. Es ist nicht geplant, hierfür
Umbaumaßnahmen vorzunehmen.
Frage 4:
Welche besonderen juristischen Anforderungen sind bei der Einrichtung von solchen Teststrecken zu
erfüllen?
Antwort zu Frage 4:
Für die Teststrecken gelten keine juristischen Anforderungen. Sollen Kraftfahrzeuge mit
automatisierten Fahrfunktionen bis hin zum teilweise autonomen Fahrbetrieb im öffentlichen
Straßenverkehr eingesetzt werden, benötigen diese eine Zulassung, die durch
Erteilung einer fahrzeugspezifischen – ggf. auch streckenbezogenen – Ausnahmegenehmigung
erreicht werden kann.
Frage 5:
Liegen dem Senat Informationen darüber vor, ob eine solche Teststrecke Einfluss auf den sonstigen Verkehr
hat?
Antwort zu Frage 5:
Teststrecken haben keinen Einfluss auf den sonstigen Verkehr.
Frage 6:
Welche Einrichtungen forschen derzeit in Berlin an der (Weiter-)Entwicklung der Technologie im Bereich
automatisiertes Fahren (bitte nach Einrichtung, ggf. Projekt mit Dauer und jeweiligem Forschungsetat
aufschlüsseln)?
Antwort zu Frage 6:
Berlin ist Zentrum der Verkehrstechnologie-Forschung. Eine Vielzahl hiesiger Forschungsinstitutionen
befasst sich mit der Thematik des vernetzten und automatisierten Fahrens.
An den im Folgenden genannten aktuellen Projekten wirkt die Senatsverwaltung für
Umwelt, Verkehr und Klimaschutz mit:
 SAFARI (Konsortialführer: Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz),
01.07.2017 – 30.06.2019, Forschungsetat rund 5,5 Mio. €
 STIMULATE (Konsortialführer: Berliner Verkehrsbetriebe), 01.05.2017 –
30.04.2020, Forschungsetat rund 4 Mio. €
 RAMONA (Konsortialführer: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt),
01.07.2017 – 30.06.2020, Forschungsetat rund 1,9 Mio. €
 DIGINET-PS (Konsortialführer: Distributed Artificial Intelligence Laboratory (DAILabor)),
01.04.2017 – 30.06.2019, Forschungsetat rund 5,5 Mio. €
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Frage 7:
Plant der Senat diese Einrichtungen bzw. Projekte in Zukunft verstärkt zu fördern, bzw. stehen weitere
Forschungsprojekte in diesem Bereich in Aussicht?
Antwort zu Frage 7:
Der Senat plant, das Thema "Automatisiertes und Vernetztes Fahren" (AVF) intensiv zu
begleiten und zu unterstützen.
Aktuell befinden sich verschiedene Forschungsprojekte in der nationalen bzw.
internationalen Beantragungsphase. Wie viele hiervon eine Förderung erhalten ist derzeit
nicht abschätzbar.
Berlin, den 08.11.17
In Vertretung
Kirchner
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Senatsverwaltung für
Umwelt, Verkehr und Klimaschutz