19.06.2025
Frage 1:
Wie viele #Zugausfälle auf der Linie #S75 wurden im Zeitraum vom 01.01.2024 bis 31.05.2025 registriert (bitte nach den einzelnen Monaten auflisten)?
Antwort zu 1:
Die DB AG teilt hierzu mit:
„ Anzahl der Zugausfälle auf dem gesamten Laufweg der S75:
Monat | Jan. 2024 | Feb. 2024 | März 2024 | April 2024 | Mai 2024 | Juni 2024 | Juli 2024 | Aug. 2024 | Sep. 2024 | Okt. 2024 | Nov. 2024 | Dez. 2024 |
Anz. Ausfälle | 1976 | 291 | 762 | 316 | 149 | 122 | 125 | 242 | 304 | 434 | 278 | 301 |
Monat | Jan. 2025 | Feb. 2025 | März 2025 | April 2025 | Mai 2025 |
Anz. Ausfälle | 122 | 132 | 319 | 555 | 311 |
Anzahl der #Teilausfälle der S75:
Monat | Jan. 2024 | Feb. 2024 | März 2024 | April 2024 | Mai 2024 | Juni 2024 | Juli 2024 | Aug. 2024 | Sep. 2024 | Okt. 2024 | Nov. 2024 | Dez. 2024 |
Anz. Ausfälle | 57 | 285 | 95 | 84 | 268 | 254 | 271 | 108 | 310 | 350 | 94 | 147 |
Monat | Jan. 2025 | Feb. 2025 | März 2025 | April 2025 | Mai 2025 |
Anz. Ausfälle | 88 | 95 | 429 | 714 | 244 |
Haupttreiber für die deutlich erhöhte Anzahl der Ausfälle im Januar 2024 und März 2024 waren #Streikaktionen der GDL. Haupttreiber für die deutlich erhöhte Anzahl der Ausfälle und Teilausfälle im April 2025 war die ungeplante Verlängerung einer #Baumaßnahme auf der #Stadtbahn.“
Frage 2:
Was waren die Hauptursachen für Zugausfälle im Zeitraum vom 01.01.2024 bis 31.05.2025?
Antwort zu 2:
Die DB AG teilt hierzu mit:
„ Bei den Teilausfällen sind externe Einflüsse mit Einsätzen von Behörden, Störungen der Infrastruktur sowie Triebfahrzeugstörungen die Hauptursachen.
Bei den Ausfällen im Januar 2024 wirkt sich der Streik der GDL aus. Im weiteren Verlauf ist erkennbar, dass die o.g. Gründe in 2024 um personalbedingte Ausfälle bei den Triebfahrzeugführern ergänzt wurden. Einsätze von Behörden sind für die Gesamtausfälle keine relevante Ursache.
Zusammenfassend lässt sich netzweit eine Dreiteilung in den primären Störungsursachen erkennen. Externe Ursachen, Infrastrukturstörungen und EVU-bedingte Störungen sind zu gleichen Teilen Ursache für Verspätungen und Zugausfälle.
Die #Infrastruktur im Laufweg der S75 und im weiteren Verlauf der Stadtbahn verfügt noch nicht über alle notwendigen #Fahrwege, die ein höheres #Verkehrsangebot im Störungsfall oder auch bei Bauarbeiten als bisher ermöglicht.
Die DB InfraGO hält mit hohem Aufwand die Technik aus den 1990er Jahren instand. Die Ablösung ist in Planung und wird priorisiert umgesetzt. Ein Schwerpunkt dabei ist die #Gleisfreimeldeanlage, u.a. auf der Stadtbahn, die im Zusammenwirken mit der festen Fahrbahn, auf dem historischen Stadtbahnviadukt eine der Störungsursachen seit Jahresbeginn ist.
Neben technischen Ursachen wirken sich externe Ursachen, wie Personen in den Gleisen oder Rettungswageneinsätze, aus. Schon eine kurze Behandlung eines Fahrgastes innerhalb weniger Minuten hat durch Staueffekte und damit verbundene (Teil-)Ausfälle/ veränderte Wenden Auswirkungen auch auf die Linie S75. Die Stadtbahn ist an ihrer Kapazitätsgrenze und es ist nur noch eine Trasse als Puffertrasse je Stunde vorhanden.“
Im Hinblick auf die netzweite Verteilung der Störungen auf die Verursacherkategorien ist ergänzend mitzuteilen, dass sich die Gesamtzahl der Störungen gemäß der Angaben im zuletzt übersandten Bericht1 zum aktuellen Stand der „ Qualitätsoffensive S-Bahn Plus“ im Jahr 2024 zu ca. 56 % auf das Verkehrsunternehmen S-Bahn Berlin GmbH, zu ca. 30 % auf die Eisenbahninfrastruktur und zu ca. 14 % auf externe Ursachen verteilt.
Frage 3:
Gibt es eine interne Definition oder Schwelle, ab wann ein verspäteter Zug als „ Ausfall“ gewertet wird, und wie transparent werden diese Daten veröffentlicht?
Antwort zu 3:
Laut Verkehrsvertrag gelten Züge mit Verspätungen größer als die Taktzeit (bei der S75 je nach Verkehrszeit, 10 min, 20 min oder 30 min) für die Zwecke der Vertragsabrechnung als ausgefallen.
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) veröffentlicht monatliche und liniengenaue Daten zur Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit für den S-Bahnverkehr. Die Daten können auf der VBB-Homepage unter vb b .d e/ q is abgerufen werden.
Frage 4:
Gibt es saisonale Häufungen von Ausfällen (z.B. im Winter), und welche Vorsorgemaßnahmen werden hier getroffen?
1 Es handelt sich um einen halbjährlichen Bericht an den Hauptausschuss. Der letzte Bericht wurde unter der roten Nummer 0054 I (http s:/ / www.p a rla ment-b erlin.d e/ a d osservice/ 19/ Ha up t/ vorg a ng/ h19 -0054.I-v.p d f) veröffentlicht.
Antwort zu 4:
Die DB AG teilt hierzu mit:
„ Statistische Differenzen zwischen Winter und dem übrigen Jahresverlauf ließen sich für den angefragten Zeitraum nicht ablesen, wurden u.U. aber von den Streikmaßnahmen überlagert. Die Anzahl der (Teil-)Ausfälle zeigt sich im Jahresverlauf ausgeglichen.
Die S-Bahn Berlin GmbH unterzieht im Rahmen eines Wintervorbereitungsprogramms grundsätzlich alle Fahrzeuge der Baureihe #481 einer speziellen Behandlung, um die Fahrzeuge weniger anfällig bzgl. der speziellen Anforderungen des Winters wie z.B. #Flugschnee zu machen.
Um Störungen im #Winter vorzubeugen, werden im Rahmen der Wintervorbereitung die #Weichenheizanlagen inspiziert und gewartet, die Dienstleister für den #Winterdiensteinsatz gebunden und die #Schneeräumtechnik für den Einsatz vorbereitet. Außerdem erfolgen regelmäßig #Winterübungen.“
Frage 5:
Welche Maßnahmen wurden von Seiten der DB AG und des Senats ergriffen, um die Zahl der Ausfälle auf der S75 zu reduzieren?
Antwort zu 5:
Die DB AG teilt hierzu mit:
„ Der Fokus der Maßnahmen, die durch die S-Bahn Berlin ergriffen wurden, liegt zum einen auf der technischen #Stabilisierung der #Fahrzeuge, um die Anzahl der Zugausfälle aufgrund von Störungen an den Fahrzeugen zu reduzieren und zum anderen auf der Absicherung der #Personalverfügbarkeit bei den Triebfahrzeugführern, um die Anzahl der personalbedingten Zugausfälle zu minimieren.
Auf der Linie S75 setzt die S-Bahn Berlin auf Basis des bestehen Verkehrsvertrages ausschließlich die Baureihe 481 ein. Diese Baureihe ist mit insgesamt 500 Viertelzügen (1.000 Wagen) das Herzstück der Fahrzeugflotte der S-Bahn Berlin. Allerdings befinden sich die Fahrzeuge mit einem Durchschnittsalter von rund 25 Jahren in der Phase des Lebenszyklusses, in der technische Störungen zunehmen und das Aufspüren von deren Ursachen sowie das Ableiten von Maßnahmen zur Beseitigung sehr aufwändig sind. Ein erheblicher Teil dieser „ altersbedingten” Störungsursachen wurde mit dem Projekt “ #Langlebigkeit BR481” begegnet, welches Ende 2025 abgeschlossen sein wird. Weitere Maßnahmen zur technischen Stabilisierung werden im Rahmen des täglichen Instandhaltungsgeschäfts erarbeitet, erprobt und umgesetzt. Dabei wird auch auf die Expertise von externen Fachleuten zurückgegriffen.
Zur Absicherung der Personalverfügbarkeit wurde bereits 2016 das Projekt “ Tf-Ausbildungsoffensive” gestartet, im Rahmen dessen unlängst der 1.000 Absolvent erfolgreich seine Ausbildung zum #Triebfahrzeugführer abgeschlossen hat. Hinweis: Zur Einordnung dieser Zahl sei erwähnt, dass die S-Bahn Berlin insgesamt 1.361 Triebfahrzeugführer beschäftigt (Stand 31.12.2024).
Wir verweisen in diesem Zusammenhang auch auf die Maßnahmen aus der #Qualitätsoffensive #S-Bahn PLUS, einem gemeinsamen Programm von DB AG, S-Bahn Berlin, DB InfraGO #Fahrwege, DB InfraGO #Personenbahnhöfe und DB Energie. Diese Maßnahmen sind im Programmbericht, der halbjährlich der Senatsverwaltung des Landes Berlin zur Verfügung gestellt wird (zuletzt Anfang Mai 2025), beschrieben.
Bezüglich Maßnahmen im Bereich Infrastruktur wird auch hier auf den Programmbericht der Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS hingewiesen.
Die störanfällige #FTGS2-Gleisfreimeldetechnik im Bereich der Stadtbahn, die zu (Teil-)Ausfällen auf der S75 führt, soll für einen zukunftsorientierten Betrieb auf moderne #Achszählertechnik umgerüstet werden.“
Ergänzend teilt der Senat mit, dass es sich bei dem in der Antwort der DB AG erwähnten Ertüchtigungsprogramm für die Fahrzeuge der Baureihen 481 („ Langlebigkeit“ ) um ein von den Ländern Berlin und Brandenburg finanziertes Programm handelt, deren Umsetzung einschließlich der Vorbereitung durch die S-Bahn Berlin GmbH erfolgt.
Berlin, den 19.06.2025 In Vertretung
Arne Herz Senatsverwaltung für
Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt
www.berlin.de