Zukunft der U3 – Kurzzugchaos oder Metropolverbindung, aus Senat

26.08.2024

Frage 1:

Wie bewerten SenMVKU und BVG den aktuellen #Takt, die #Stabilität des Fahrplans und den #Fahrzeugeinsatz auf der #U3? Bitte konkrete Daten und Bewertungskriterien angeben.

Antwort zu 1:

Das von der BVG erbrachte Verkehrsangebot entspricht nicht den Leistungspflichten und Qualitätsvorgaben des Verkehrsvertrags hinsichtlich #Zuverlässigkeit, #Pünktlichkeit und #Kapazität. Es wird hierzu auf die Beantwortung der Schriftlichen Anfrage Nr. 19/ 19433 verwiesen.

Frage 2:

Welche spezifischen Ursachen führen neben dem #Fahrzeugmangel zum derzeit unregelmäßigen und sehr variablen #Abfahrtsrhythmus der U3? Welche konkreten Maßnahmen werden bis wann ergriffen, um diese Probleme zu beheben?

Frage 3:

Warum werden in den #Spitzenzeiten der Hauptverkehrszeiten besonders häufig (übervolle) #Kurzzüge eingesetzt? Welche genauen Maßnahmen plant die BVG zur kurzfristigen und langfristigen Verbesserung dieser Situation? Was hat sie bereits getan?

Frage 6:

Wann erwarten Senat und BVG eine vollständige Normalisierung des Betriebs auf der U3? Bitte einen konkreten Zeitrahmen  angeben.

Antwort zu 2, 3 und 6:

Auf Grund des Sachzusammenhangs werden die Fragen gemeinsam beantwortet.  Hauptursache ist die angespannte Lage im -Bahn-Fuhrpark der BVG auf Grund des hohen #Durchschnittsalters der Flotte und der technischen #Abgängigkeit einzelner U-Bahn-Fahrzeuge. Darüber hinaus sind laut BVG die zunehmenden personalbedingten Ausfälle, die nicht mehr dispositiv ausgeglichen werden können, sowie #Vandalismusschäden und #Infrastrukturstörungen große Herausforderungen.

Eine strukturelle Verbesserung der Fahrzeugeinsatzsituation im U-Bahn-Kleinprofil (Linien U1 bis U4) kann nur mit der Inbetriebnahme der beauftragten #Neufahrzeuge der Baureihe #JK erfolgen. Diese soll ab dem Jahr 2025 beginnen und laut BVG für grundlegende Entlastung auch auf der U3 sorgen.

Zur Überbrückung der Situation bis zur Auslieferung der Neufahrzeuge führt die BVG vom 09.09.2024 bis zum 23.07.2025 einen #reduzierten #Ausnahmefahrplan nach § 13 Verkehrsvertrag auf der Linie U2 ein. Diese Linie wird montags-freitags in der Hauptverkehrszeit im 4,5 statt im 4-Minuten-Takt zwischen Pankow und Theodor-Heuss-Platz verkehren  sowie im 9- statt 8- Minuten-Takt zwischen Theodor-Heuss-Platz und Ruhleben. Die dadurch auf der U2 freigesetzten Wagen werden zur Stabilisierung des Fahrbetriebs auf den Linien U1 und U3 eingesetzt.

Frage 4:

Warum halten die Kurzzüge nicht an Positionen, die für mobilitätseingeschränkte Personen und Personen mit Kinderwagen günstig sind (etwa am Aufzug)? Warum wird im Fahrgastinformationsanzeiger nicht mehr angezeigt, ob ein Kurzzug vorne oder hinten hält? Welche konkreten Schritte unternehmen Senat und BVG, um die Barrierefreiheit und Fahrgastinformation auf der U3 zu verbessern?

Antwort zu 4:

Die #Haltepunkte für Kurzzüge richten sich laut BVG nach den baulichen Gegebenheiten der jeweiligen Bahnsteige. Berücksichtigt werden dabei Aspekte, wie bauliche Krümmungen der Bahnsteige und dadurch variierende Lückengröße zwischen Zug und Bahnsteigkante oder die Möglichkeiten zur Aufstellung von Abfertigungshilfen, ohne Flucht- und Laufwege zu blockieren.

Die #Halteposition von Kurzzügen wird auf den #Fahrgastinformationsanzeigern auf den Bahnsteigen grundsätzlich in Form von Piktogrammen (stilisierte Wagen in Relation zum Bahnsteig (vorne, mittig, hinten), analog zur Darstellung bei der S-Bahn) dargestellt. Die Länge der tatsächlich eingesetzten Züge wird aus dem Leitsystem der U-Bahn bezogen und steht in Echtzeit auf den Anzeigern zur Verfügung.

Frage 5:

Welche konkreten #Sanierungsmaßnahmen sind auf der U3-Kernstrecke erforderlich? Bitte detailliert den Aufwand und die voraussichtlichen Kosten angeben. Sind derzeit Sanierungen geplant? Wenn ja: Welche genau und bis wann sollen sie abgeschlossen sein?

Antwort zu 5:

Nach derzeitigem Stand sind nach Angaben der BVG in den nächsten Jahren (2025-2030) auf folgenden U-Bahnhöfen Instandsetzungen am jeweiligen Bauwerk geplant: U #Augsburger Straße, U #Spichernstraße, U #Fehrbelliner Platz, U #Heidelberger Platz, U #Dahlem-Dorf, U #Onkel-Toms- Hütte, U #Krumme Lanke. Die geplante Instandsetzung beinhaltet eine Sanierung der Wände, Decken und Bahnsteigplatten. Die Arbeiten erfolgen unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes. Derzeit laufen die vorbereitenden Planungen, die genauen Bauzeiten befinden sich noch in Abstimmung. Der U-Bahnbetrieb wird während der Baudurchführung weitgehend uneingeschränkt weiterlaufen.

Im Bereich der #Tunnelstrecke werden bedarfsorientierte #Betonsanierungen vorgenommen. Diese erfolgen weitgehend in den nächtlichen Betriebspausen.

Voraussichtlich im Jahr 2027 erfolgt eine #Gleiserneuerung im Bereich #Podbielskiallee bis #Breitenbachplatz. Auch hier finden die Arbeiten überwiegend in den Abend- bzw. Nachtstunden statt.

Zusätzlich werden im regulären Instandhaltungsmodus sukzessive elektrische Anlagen sowie Fahrtreppen erneuert.

Die voraussichtlichen Investitionen im Zeitraum 2025 – 2030 betragen ca. 150-200 Mio. EUR. Detaillierte Einzelkosten können aus Wettbewerbsgründen nicht zur Verfügung gestellt werden.

Frage 7:

Werden im Rahmen der Verlängerung der U3 bis S #Mexikoplatz zusätzliche #Aufstellanlagen für U-Bahn-Fahrzeuge geschaffen? Wenn ja: in welchem Umfang und bis wann? Wenn nein: Welche Stellflächen fallen weg und welche Alternativen werden geprüft?

Antwort zu 7:

Hinter  dem  Bhf.  Mexikoplatz  sollen  nach  Angaben  der  BVG   zusätzliche  unterirdische #Abstellkapazitäten geschaffen werden. Eine Fertigstellung ist bis Ende 2030 avisiert.

Frage 8:

Gibt es konkrete Überlegungen oder Vorplanungen für eine weitere Verlängerung der U3 bis zum künftigen #Regionalbahnhof #Düppel-Kleinmachnow? Welche Kapazitätserweiterungen der Aufstellanlagen sind dafür vorgesehen? Ist in den Planungen im Rahmen von #i2030 eine Vorleistung für diese Verlängerung enthalten? Bitte ausführlich  begründen.

Antwort zu 8: Nein.

Frage 9:

Welche konkreten Pläne verfolgt der Senat zusammen mit der BVG für die denkmalgeschützte, vernachlässigte #Wagenhalle Krumme Lanke? Welche Maßnahmen sind notwendig, um die Halle als Abstellanlage zu reaktivieren? Welche Rolle spielt diese Halle im Hinblick auf die Verlängerung der U3 und den zukünftigen Fahrzeugzuwachs im Kleinprofil?

Antwort zu 9:

Laut BVG läuft aktuell eine Ausschreibung für die #Sanierung der denkmalgeschützten Wagenhalle und des vorgelagerten Gleisfächers mit dem Ziel, diesen wieder als Abstellanlage für das -Bahn-Kleinprofil verwenden zu können. Die Bauleistungen hierzu sollen Ende 2024 beginnen.

Berlin, den 22.08.2024

In Vertretung Johannes Wieczorek Senatsverwaltung für

Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

www.berlin.de