25.10.2023
Kurt #Tatzel, Vorsitzender der Berliner #Eisenbahnfreunde e. V., weist mit großer Geste über das Gelände seines Vereins in #Basdorf: „Damals, vor 120 Jahren, da ging das noch ruckzuck. Innerhalb von nur eineinhalb Jahren wurde eine komplette #Eisenbahnlinie hier nördlich von Berlin gebaut, mitsamt allen Bahnhöfen und Brücken. Das muss man sich mal vorstellen!“
Der nächste Satz jedoch wird von einer abwertenden Handbewegung nach unten begleitet, denn Tatzel vergleicht diese historische preußische Effektivität mit den heutigen Berliner Zuständen im Bausektor. Anderthalb Jahre würden heute nicht mal ausreichen, um auch nur die Planung für solch ein Projekt fertigzustellen, nicht mal ansatzweise. Museumseisenbahner wie Tatzel schwärmen gerne von der alten Zeit, als man die Uhr noch nach der Bahn stellen konnte. Und nicht zuletzt deshalb finden sich Männer wie er zusammen in Eisenbahnvereinen.
Die Berliner Eisenbahnfreunde e. V. wurden 1978 in #Reinickendorf gegründet. Weit konnten die Eisenbahnfans damals nicht fahren, an der Mauer endete jede Fahrt. Genutzt wurde damals die #Siemens-Güterbahn und die Reinickendorfer #Industriebahn. Die ersten #Personenwagen und #Dieselloks wurden gekauft, unter anderem von der #Bundesbahn und der #polnischen Staatsbahn. Oft sind die alten Waggons als #Bauzugwagen für Bauarbeiter der Bahn umgebaut worden, und müssen dann nach historischem Vorbild mühevoll #aufgearbeitet und neu eingerichtet werden…