05.10.2023
Am 4. Oktober 2022 hatte Bundesminister Volker Wissing den #Neubau des Schiffshebewerkes #Niederfinow für den Verkehr frei gegeben. Zeit für eine kurze Bilanz für die ersten 12 Betriebsmonate.
„100% Verfügbarkeit – mehr geht nicht! Nach einem Jahr Betrieb sind wir mit dem neuen #Schiffshebewerk sehr zufrieden. Durch den redundanten Betrieb beider Hebewerke, und die milde Witterung im vergangenen Winter, konnten wir den Betrieb der #Kanalstufe Niederfinow an allen Tagen des ersten Betriebsjahres gewährleisten,“ fasst Rolf Dietrich als Leiter des Wasserstraßen-Neubauamtes Berlin seine Erfahrungen mit dem ersten Betriebsjahr zusammen.
Von Oktober 2022 – September 2023 wurden insgesamt 8.945 Wasserfahrzeuge geschleust, davon 5.448 durch das neue und 3.497 durch das alte Schiffshebewerk. Dabei wurden 2.712 Güterschiffe, 2.169 Fahrgastschiffe und 3.746 Sportboote geschleust. Mit 2.076 Fahrzeugen von insgesamt 2.712 nutze die Güterschifffahrt überwiegend die neue Anlage.
Im Zeitraum 06. – 17.11.2023 wird das neue Schiffshebewerk nun noch einmal planmäßig für zwei Wochen außer Betrieb genommen um kleinere Nach- und #Umbauarbeiten auszuführen, die sich aus den ersten #Betriebserfahrungen mit der neuen Anlage ergeben haben. Dann steht das alte Schiffshebewerk wieder von 06:00 – 22:00 Uhr zur Nutzung zur Verfügung. Im #Parallelbetrieb beider Hebewerke wird die alte Anlage nur noch von 09:00 – 16:00 Uhr bedient.
Nachdem im vergangenen Jahr rund 30.000 Besucher das dreitägige Volksfest zur Eröffnung des neuen Hebewerkes besucht hatten, berichtet die SHW Tourismus- und Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Niederfinow mbH über ein weiter nachhaltiges Interesse und eine anhaltende Begeisterung der Touristen, die sich die Gelegenheit des Parallelbetriebs beider Anlagen nicht entgehen lassen wollen.
Das alte Schiffshebewerk soll mindestens noch bis zum Auslaufen der #Gewährleistung für die neue Anlage im Jahr 2027 in Betrieb bleiben.
Einzigartig in Europa können in Niederfinow vier Generationen von #Abstiegsbauwerken im #Verkehrswasserbau besichtigt werden. Neben den beiden Schiffshebewerken auch noch der weiter in Betrieb befindliche historische #Finowkanal mit der nahe gelegenen Schleuse #Liepe und die vor über 40 Jahren stillgelegte, vierstufige alte #Schleusentreppe von 1914.
Aus Anlass der Umwidmung einer für den Ausbau des Kraftwerkes Dolna Odra errichteten #Schwerlastverladegutstelle in eine dauerhafte #Umschlagstelle in Podjuchy an der Oder, hatte zuletzt auch noch einmal der für die #Binnenschifffahrt in Polen zuständige Staatssekretär Marek Gróbarczyk die hohe Bedeutung der Havel-Oder-Wasserstraße auch für die polnische Wirtschaft hervorgehoben.
Über die #Hohensaaten-Friedrichthaler-Wasserstraße, einen rd. 40 km langen Parallelkanal zur Oder, ist der #Seehafenstandort #Szczecin / #Swinoujście auch bei extremen Niedrigwasserereignissen auf der Oder mit stabilen Fahrwasserverhältnissen an die #Havel-Oder-Wasserstraße angebunden. Parallel zur Engpassbeseitigung mit dem neuen Schiffshebewerk Niederfinow, hatte die polnische #Wasserstraßenverwaltung auch einen Ersatzneubau für die #Eisenbahnbrücke #Podjuchy bei Od km 733,4 (mit Anhebung der Durchfahrtshöhe unter den festen Brückenfeldern auf 6,20 m über dem Höchsten Schiffbaren Wasserstand) veranlasst. Mit dem #Rückbau des alten Brückenüberbaus im März 2023 wurden daher nun fast zeitgleich zwei maßgebliche #Infrastrukturengpässe auf der einzigen #Wasserstraßenhinterlandanbindung eines Ostseehafens an das 22.000 km lange westeuropäische Binnenwasserstraßennetz beseitigt.
Die oben stehende Presseinfo wird auf der Homepage des WNA Berlin unter www.wna-berlin.de veröffentlicht.
Die angehängte Bild können Sie unter Angabe der Quelle „Wasserstraßen-Neubauamt Berlin“ gerne frei nutzen. Sie zeigen den ersten Schwerlasttransport durch das neue Hebewerk am 10. Oktober 2022 mit einer 390 t schwere Turbine mit 5,60 m Höhe. Die in Belfort (FR) hergestellte Turbine wurde am Oberrhein in Neuf Brisach geladen und zum Einbau in einen der beiden neuen Kraftwerksblöcke im Kraftwerk Dolna Odra in Podjuchy (PL) transportiert.