Mit dem Ziel, die Angebote im Öffentlichen Personennahverkehr (#ÖPNV) deutlich zu erweitern, hat der #Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (#VBB) gemeinsam mit dem #Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg (#MIL) die Potenziale zur #Reaktivierung von derzeit stillgelegten Bahnstrecken untersuchen lassen. Das Land Brandenburg will die Angebote im Öffentlichen Personennahverkehr deutlich erweitern! Dieser Ankündigung müssen nun auch konkrete Taten folgen!
Von 32 möglichen Bahnstrecken plus vier Verbindungskurven plus 35 Halten an bestehenden Strecken haben es gerade einmal vier Strecken in die reaktivierungswürdige Kategorie A (Gesamtlänge 28 km) und sieben Strecken in die Kategorie B (Gesamtlänge 133 km) geschafft. Darüber hinaus wurden gemäß Analyse nur vier Halte als reaktivierungswürdig (Haltekategorie A) eingestuft. Ist dieses magere Ergebnis in der Konsequenz am Ende politisch sogar gewollt?
Die Untersuchung enthält nach Meinung des DBV entscheidende strukturelle und formale Mängel.
1. Es gab keine öffentliche #Beteiligung, nur eine verwaltungsinterne Abfrage. Planungen von Wirtschaftsunternehmen sind offenbar in die Betrachtungen nicht eingeflossen.
2. Das #Basismaterial ist veraltet und als Quelle größenteils nicht genannt.
3. Wichtige Kriterien und wesentliche Faktoren sind willkürlich gewählt, nicht nachvollziehbar, realitätsfern.
4. Bei der #Wirtschaftlichkeit wird nur der Schienenpersonennahverkehr betrachtet.
5. Positive #Netzwirkungen, Transportbedarfe im #Schienengüterverkehr, Resilienz des gesamten Netzes durch mögliche Umleitungsstrecken, vorhandene Nachfragen im Bahnverkehr in die Nachbar-Bundesländer und auch europäische Verkehre bleiben vollständig unberücksichtigt.
6. Bundespolitische Bestrebungen zur Verdoppelung der Fahrgäste im Personenverkehr oder die Steigerung des Transportaufkommens im Güterverkehr scheinen unbekannt – sie werden jedenfalls nicht berücksichtigt.
Das #Reaktivierungspotenzial ist nach Auffassung des DBV somit deutlich höher. Eine Überarbeitung der Potenzialanalyse ist daher gerade vor dem Hintergrund der verkehrspolitischen Zielsetzungen dringend geboten. Insbesondere muss hierbei der Schienengüterverkehr (SGV) berücksichtigt werden, um auch in diesem Segment die notwendige Verkehrswende bis zum Jahr 2045 zu erreichen.
Eine ausführliche Stellungnahme finden Sie auf der Webseite des Deutschen Bahnkunden-Verbandes, Stichwort „#Potenzialuntersuchung Brandenburg“
Für Rückfragen stehen Ihnen
der Vorsitzende des DBV-Landesverbandes Nordostdeutschland, Herr Michael Wedel (Telefon-Nr. 0162 1643342) oder
der DBV-Bundesvorsitzende für Personenverkehr, Herr Christian Schultz (Telefon-Nr. 0152 04057621) gern zur Verfügung.