S-Bahn: S-Bahnlinie 75 wieder bis nach Westkreuz verlängern, aus Senat

Frage 1:
Wie sieht der Zeitplan des Berliner Senats aus, um die -Bahnlinie 75 wieder von #Wartenberg über die
#Stadtbahn bis nach #Westkreuz zu führen?
Frage 2:
Welche Gespräche hat der Berliner Senat mit der S-Bahn und dem VBB geführt, um die S-Bahnlinie 75 wieder
von Wartenberg bis nach Westkreuz im Sinne der Bürgerinnen und Bürger vor Ort zu verlängern (bitte einzeln
auflisten)?
Frage 3:
Welche Schritte sind von den beteiligten Akteuren (#VBB, -Bahn GmbH etc.) notwendig, um zu einer zeitnahen
Verlängerung der S-Bahnlinie zu kommen? Wie lässt sich das beschleunigen?


Antwort zu 1, 2 und 3:
Wegen des Sachzusammenhangs werden die Fragen 1, 2 und 3 gemeinsam beantwortet.
Alle für den #Linienbetrieb verfügbaren -Bahn-Fahrzeuge werden im bestehenden S-Bahn-Angebotskonzept eingesetzt. Eine zusätzliche Durchbindung der Linie #S75 auf die
Stadtbahn wäre fahrzeugseitig im Rahmen der begrenzten #Fahrzeugverfügbarkeit bei der
S-Bahn kurzfristig nur zu Lasten anderer bestehender Verkehrsangebote möglich, was
somit an anderer Stelle zu verkehrlichen bzw. kapazitativen Nachteilen führen würde und
daher nicht vorgesehen ist.
Die Führung zusätzlicher S-Bahn-Fahrten auf die Stadtbahn ist jedoch Bestandteil der
mittel- und langfristigen Angebotsplanungen des Aufgabenträgers. Diese Mehrleistungen
können aber erst mit dem entsprechenden Zulauf zusätzlicher S-Bahn-Fahrzeuge erbracht
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werden. Das Zielkonzept sieht während der Hauptverkehrszeit auf der Stadtbahn westlich
des Ostbahnhofs zusätzlich zu den sechs bestehenden Zuggruppen (verkehren jeweils im
20-Minuten-Takt) zwei weitere Zuggruppen, also insgesamt acht Zuggruppen vor. Hierbei
ist auch die Verlängerung einer Zuggruppe der Linie S75 auf die Stadtbahn geplant. Die
entsprechende mittel- und langfristige S-Bahn-Angebotskonzeption ist im aktuellen Berliner
#Nahverkehrsplan (NVP) dargestellt. Die Umsetzung der Verlängerung der S75 auf die
Stadtbahn ist im Rahmen der aktuellen S-Bahn-Vergabe mit Neufahrzeugen in den
Teilnetzen Stadtbahn und #Nord-Süd (SBSNS-II) nach gegenwärtigem Stand für August
2029 vorgesehen.
Die S-Bahn Berlin GmbH rüstet im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg die S-BahnBaureihe (BR) #480 mit dem neuen Zugbeeinflussungssystem für die Berliner S-Bahn (ZBS)
aus. Der Zulassungsprozess mit dem #Eisenbahnbundesamt (EBA) für den Einsatz von #ZBS
bei der BR 480 läuft derzeit und wird voraussichtlich im II. Quartal 2022 abgeschlossen sein.
Bei erfolgreichem Abschluss könnten Züge der BR 480 über das Jahr 2023 hinaus in Betrieb
bleiben und für Leistungserweiterungen zur Verfügung stehen. Ein Teil der geplanten
Mehrleistungen des S-Bahn-Zielkonzepts gemäß NVP, die sonst erst schrittweise
beginnend mit dem Zulauf von Neufahrzeugen in den Teilnetzen Stadtbahn und Nord-Süd
umgesetzt werden könnten, wäre dann bereits ab 2023 realisierbar.
Der Aufgabenträger wollte ein Angebotskonzept mit Verlängerung einer Zuggruppe der S75
mit Vollzügen (8-Wagen-Züge) auf die Stadtbahn im Rahmen des Weiterbetriebs der BR
480 ab 2023 realisieren und hat dies gegenüber der S-Bahn Berlin GmbH und der DB
#Energie GmbH entsprechend vorgebracht. In einem Termin am 29.04.2021 hatte die DB
Energie GmbH jedoch dargestellt, dass das Betriebsprogramm mit Führung der S75-
Stammzuggruppe mit Vollzügen auf die Stadtbahn im Ergebnis einer elektrischen
Netzberechnung im Streckenabschnitt Ostkreuz – Friedrichsfelde Ost als nicht umsetzbar
bewertet wird. Aufgrund der Mehrleistungen im untersuchten Betriebsprogramm ist mit einer
unzulässigen Überlastung des Gleichstromunterwerks Lichtenberg zu rechnen. Auch eine
elektrische Netzberechnung mit einer #Oberstrombegrenzung in dem genannten
Streckenabschnitt erbrachte keine signifikante Senkung der elektrischen Belastung.
Nach Angaben der DB Energie GmbH kann eine grundsätzliche Abhilfe infrastrukturseitig
durch das bereits geplante #Gleichstromunterwerk Nöldnerplatz (Inbetriebnahme
voraussichtlich 2025) geschaffen werden. Das ebenfalls geplante Gleichrichterunterwerklight (Gleichrichterunterwerk mit einem Traktionsgleichrichter) Friedrichsfelde Ost
(Inbetriebnahme voraussichtlich 2029) gewährleistet eine weitere Stabilisierung. Es ist
daher im Rahmen des Weiterbetriebs der BR 480 über 2023 hinaus zunächst noch keine
Verlängerung einer Zuggruppe der S75 mit Vollzügen (8-Wagen-Züge) auf die Stadtbahn
realisierbar.
Berlin, den 01.12.2021
In Vertretung
Ingmar Streese
Senatsverwaltung für
Umwelt, Verkehr und Klimaschutz

www.berlin.de