Straßenverkehr: Zahl der Autobahn-Baustellen wächst weiter COTTBUS Im Schleichtempo auf der A 15 und der A 13 – zwischen Forst und Berlin müssen sich Fahrer in den nächsten Jahren in Geduld üben., aus Lausitzer Rundschau

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Bessere Werbung kann sich die Bahn kaum wünschen: Auf der #Autobahn zwischen der polnischen Grenze, Cottbus und Berlin wird die Zahl der #Baustellen noch weiter zunehmen. Von August bis Oktober bleibt die Auffahrt bei Gallinchen in Cottbus gesperrt – und mit ähnlichen Einschränkungen geht es in den nächsten Jahren weiter.

Ein Lastkraftwagen brettert über die rosafarbene Markierung. Auf dem Seitenstreifen steigt Gerald Jahn von der Autobahnmeisterei aus seinem Fahrzeug. Er betrachtet die weißen Schlieren, die sich aus dem Beton über die Fahrbahn ziehen, auf dem gesamten Abschnitt zwischen Auffahrt Ost und Auffahrt West in Cottbus.

Auf diese Schlieren weisen die Markierungen hin. Der dünne weiße Film ist ein Indiz für eine chemische Reaktion, die den Beton sprengt, nach und nach, unaufhaltsam, ohne Gnade. Deshalb bezeichnen ihn Fachleute gern als "#Betonkrebs".

Dieser Betonkrebs führt neben weiteren Problemen dazu, dass sich die Autobahn von der polnischen Grenze bis nach Berlin immer wieder in eine Baustelle verwandelt. Auf 14 solcher Punkte weist derzeit die Baustelleninformation des Bundes und der Länder hin.

Auch eine Landtagskonferenz in Potsdam befasste sich zu Jahresbeginn mit dem Problem. Der CDU-Abgeordnete Rainer Genilke beklagte sich über die vielen Tempolimits und Staus, "unter denen zahlreiche Autofahrer täglich zu leiden haben".

Der Beton mag sich in Luft auflösen – der Ärger der Autofahrer jedoch nicht. Denn der Betonkrebs, eine #Alkali-Kieselsäure-Reaktion, könnte ungefähr ein Drittel aller Autobahnstrecken im Land Brandenburg betreffen. Infrastrukturministerin Kathrin Schneider (SPD) spricht von einer Aufgabe, "die uns noch viele Jahre beschäftigt".

Ein früherer Leiter des Cottbuser Straßenbauamtes, inzwischen Rentner, wehrt sich gegen den "Betonkrebs"-Begriff. Dr. Falk Eisermann sagt: "Das ist ein medizinischer Ausdruck, der im Straßenbau nichts zu suchen hat." Er hält es für angemessener, sich lediglich auf den rein chemischen Prozess zu beziehen: Wenn Alkali auf kieselsäurereichen Kies fällt, kommt es demnach zu der befürchteten Reaktion. Das Volumen des Betons nimmt zu, Innendruck entsteht, das Material platzt auf. Das notdürftige Flicken der betroffenen Fahrbahn hilft zwar für den Moment. Doch auf lange Sicht muss sie ausgetauscht werden.

Falk Eisermann erinnert sich: "Wegen dieser Reaktion sind einst die #Bahnschwellen von Cottbus nach …