www.berlin.de Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Die Schriftliche Anfrage betrifft Sachverhalte, die der Senat nicht vollständig aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl bemüht, Ihnen eine Antwort auf Ihre Frage zukommen zu lassen und hat daher die Berliner Verkehrsbetriebe AöR (BVG) und die Deutsche Bahn AG um Stellungnahme gebeten, die von dort in eigener Verantwortung erstellt und dem Senat übermittelt wurde. Sie wird nachfolgend gekenn-zeichnet wiedergegeben. Frage 1: Wie viele #Fahrgäste beförderten #Busse und #Bahnen der #BVG A.ö.R. und der #S-Bahn Berlin GmbH sowie #Regionalzüge der #DB AG im Land Berlin jeweils in den Jahren seit 2010? (Bitte nach Jahr und Verkehrs-mittel aufschlüsseln.) Frage 2: Wie hoch war das jährliche #Verkehrsaufkommen im Berliner öffentlichen Personennahverkehr (#ÖPNV) in den Jahren seit 2010, gemessen in ÖPNV-Wegen? Antwort zu 1.und 2.: Die BVG teilt hierzu mit (Angaben in Mio.): „ Jahr UBF (Unternehmensbeförderungs¬ fälle) Bus/Fähre Straßenbahn U-Bahn 2010 922,0 386,7 166,5 495,9 2011 936,5 386,0 174,3 505,2 2012 937,4 384,9 174,4 507,3 2013 947,3 392,4 175,4 501,2 2014 977,8 405,0 181,1 517,4“ Die DB teilt hierzu mit: „Die S-Bahn Berlin beförderte folgende Fahrgäste: 2010: 376 Mio. 2011: 383 Mio. 2012: 395 Mio. 2013: 402 Mio. Die Zahl für 2014 liegt noch nicht vor. Reisende DB Regio Berlin 2010: 19,1 Mio. 2011: 20,3 Mio. 2012: 18,5 Mio. 2013: 19,5 Mio. 2014: Daten werden erst nach der Bilanz Pressekonferenz veröffentlicht “ Frage 3: Wie viele Personenkilometer wurden in Bus-sen und Bahnen der BVG A.ö.R. und der S-Bahn Berlin GmbH in den Jahren seit 2010 zurückgelegt? (Bitte nach Jahr und Verkehrsmittel aufschlüsseln.) Antwort zu 3.: Die BVG teilt hierzu mit: „ Jahr Gesamt Bus/Fähre Straßenbahn U-Bahn 2010 4.120.750.468 1.265.685.974 519.333.577 2.335.757.918 2011 4.133.315.118 1.258.317.846 536.888.362 2.338.108.911 2012 4.139.562.246 1.254.759.599 537.216.831 2.347.585.816 2013 4.129.100.513 1.309.492.045 539.707.488 2.279.900.980 2014 4.262.229.951 1.351.712.363 557.108.603 2.353.408.984 “ „Die DB teilt hierzu mit: Bei der S-Bahn Berlin wurden folgende Verkehrsleis-tungen in Pkm erbracht: 2010: 3.558 Mio. 2011: 3.618 Mio. 2012: 4.101 Mio. 2013: 4.142 Mio. Die Zahl für 2014 liegt noch nicht vor.“ Frage 4: Wie hoch war der durchschnittliche Auslas-tungsgrad in Bussen und Bahnen der BVG A.ö.R. und der S-Bahn Berlin GmbH in den Jahren seit 2010, gemessen am Standard des Nahverkehrsplans? Bitte differenzieren nach: a. Jahr und Verkehrsmittel, b. Jahr und Verkehrszeiten (Haupt-, Früh-, Spät- so-wie Wochenendverkehrszeiten), c. Jahr und Tarifgebieten A, B und C. Antwort zu 4.: Die BVG teilt hierzu mit: „ 2010 2011 2012 2013 2014 U-Bahn 18,4 % 18,1 % 18,5 % 18,5 % 18,7 % Straßenbahn 16,6 % 17,3 % 17,4 % 17,6 % 17,9 % Omnibus 15,9 % 15,6 % 15,7 % 16,4 % 16,5 % Für 4 b) und 4c) liegen der BVG keine Daten vor.“ Die DB teilt hierzu mit: „Bei der S-Bahn Berlin wurden folgende Werte zur Sitzplatzauslastung ermittelt: 2010: 45,0% 2011: 41,7% 2012: 42,2% 2013: 41,0% “ Frage 5: Auf wie vielen Fahrten wurde in Bussen und Bahnen der BVG A.ö.R. und der S-Bahn Berlin GmbH in den Jahren seit 2010 eine Kapazitätsauslastung von 100 % oder mehr, gemessen am Standard des Nahverkehrsplans, erreicht? (Bitte nach Jahr und Verkehrsmittel aufschlüs-seln.) Frage 6: Auf welchen Streckenabschnitten wurde in den Jahren seit 2010 regelmäßig eine Kapazitätsauslas-tung von 100 % oder mehr, gemessen am Standard des Nahverkehrsplans, erreicht? Antwort zu 5. und 6.: Der Nahverkehrsplan enthält keine Vorgaben für linienspezifische Kapazitätsstandards. Vielmehr ist dort für alle Linien und Verkehrsmittel for-muliert, dass im Regelfall keine Fahrgäste an Haltestellen zurückbleiben und Überfüllung auch während der Haupt-verkehrszeit nur vereinzelt vorkommen dürfen. Die BVG teilt hierzu mit: „Es kommt nur in Ausnahmefällen vor, dass in einem Streckabschnitt das Fahrgastaufkommen in einem 20-Minuten-Intervall 100 Prozent der angebotenen Gesamt-kapazität überschreitet.“ Genaue Angaben wurden bereits mit den Antworten auf die Kleine Anfrage 17/12928 und die Schriftliche Anfrage 17/13449 übermittelt. Die DB gibt hierzu keine Informationen. Frage 7: Auf welchen Strecken sind in den kommen-den Jahren Angebotsausweitungen oder Angebotskürzun-gen geplant? Antwort zu 7.: Der Aufgabenträger prüft gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen im Rahmen der jährlichen Bestellung der Verkehrsleistungen regelmäßig nachfrage-gerechte Angebotsanpassungen. Hierbei sind neben den Veränderungen der Verkehrs-nachfrage in der wachsenden Stadt Berlin aber auch die nur begrenzt verfügbaren öffentlichen finanziellen Mittel zur Bestellung von ÖPNV1-Leistungen sowie die Fahr-zeugverfügbarkeit der jeweiligen Verkehrsmittel zu be-rücksichtigen. Der Umfang des Verkehrsangebotes im Schienenper-sonennahverkehr und S-Bahnverkehr (SPNV) wird in den kommenden Jahren maßgeblich von der Entwicklung der Regionalisierungsmittel bestimmt. Die Regionalisie-rungsmittel stellen die finanzielle Grundlage für die Be-stellung von Verkehrsleistungen dar und werden den Ländern durch den Bund zur Verfügung gestellt. Ob und inwieweit aus dieser Entwicklung Angebotskürzungen erforderlich oder Angebotsausweitungen möglich werden, kann derzeit nicht bewertet werden, da die Verhandlungen zwischen Bund und Ländern noch nicht abgeschlossen sind. 1 Öffentlicher Personennahverkehr Mittelfristig sind auch in Zusammenhang mit Erweiterungen der Infrastruktur Angebotsausweitungen im SBahnverkehr geplant. Dazu zählen insbesondere die Anbindung des neuen Flughafens Berlin Brandenburg (BER) und des Hauptbahnhofes in Nord-Süd-Richtung. Darüber hinaus soll mit dem Streckenausbau der nördlichen S25 ein 10-min-Takt bis Tegel ermöglicht werden. Mit Inbetriebnahme der Streckeninfrastruktur für den Regionalverkehr ist vorgesehen, die Strecke Grünauer Kreuz – Berlin-Schöneweide – Ostkreuz – Berlin- Lichtenberg zusätzlich auch im Regionalverkehr zu bedienen. Einhergehend mit dem Infrastrukturausbau im Bereich Ostkreuz sind auch Verlängerungen von bisher in Berlin-Lichtenberg endenden Regionalbahnlinien vorgesehen. Die BVG teilt hierzu mit: „Die BVG stellt sich in den kommenden Jahren auf einen Zuwachs an Fahrgästen ein, bedingt durch die strukturelle Entwicklung der Stadt (Einwohner- und Arbeitsplatzzunahme, Touristen, mehr ÖPNV-Verkehr durch attraktivere Angebote). In 2015 sind folgende Angebotsverdichtungen geplant: – Ausdehnung des 5-Minuten-Taktes auf der U1 freitags bis ca. 23:00 Uhr – Taktverdichtung MetroBus M41 – Straßenbahnstrecke Hauptbahnhof mit den Linien M5, M8, M10 – Verdichtung der U6 auf 4,3-Minuten-Takt im Dezember 2015 Weitere Angebotsveränderungen in den Jahren 2016 und 2017 (Verdichtung von Takten bei U-Bahn und Straßenbahn bzw. zur Schaffung weiterer neuer Angebote) werden derzeit untersucht und mit dem Aufgabenträger abgestimmt. Weitere Schwerpunkte der Angebotsentwicklung ergeben sich aus dem Nahverkehrsplan.“ Frage 8: Wie hoch waren die Fahrgeldeinnahmen, die BVG A.ö.R. und S-Bahn Berlin GmbH in den Jahren seit 2010 erzielt haben? (Bitte nach Jahr und Verkehrsunternehmen aufschlüsseln.) Antwort zu 8.: Die BVG teilt hierzu mit: „Im Folgenden sind die Fahrgelderträge inkl. Einnahmenaufteilung in Mio. EUR für die Jahre 2010 bis 2014 dargestellt: 2010 2011 2012 2013 2014 529,3 547,9 570,1 603,0 636,3 Die DB teilt hierzu mit: „S-Bahn Berlin Mio. € 2010 2011 2012 2013 2014 Fahrgelderlöse 311,72 € 326,96 € 339,41 € 374,57 € 393,66 € “ Frage 9: Wie hoch war der absolute und relative Anteil der Fahrgeldeinnahmen in den Jahren seit 2010 am jeweiligen Umsatz der BVG A.ö.R. und der S-Bahn Berlin GmbH? (Bitte nach Jahr und Verkehrsunternehmen aufschlüsseln.) Antwort zu 9.: Die BVG teilt hierzu mit: „Der Anteil der vorgenannten Fahrgelderträge an den gesamten Umsatzerlösen beträgt: 2010 2011 2012 2013 2014 80,1 % 81,5 % 82,2 % 82,2 % 80,3 % “ Die DB teilt hierzu mit: „S-Bahn Berlin Mio. € 2010 2011 2012 2013 2014 Umsatzerlöse 511,12 € 541,09 € 568,44 € 638,23 € 651,16 € Fahrgelderlöse 311,72 € 326,96 € 339,41 € 374,57 € 393,66 € relativer Anteil FG am Umsatz 61% 60% 60% 59% 60% “ Frage 10: Wie hoch war der absolute und relative Anteil der Fahrgeldeinnahmen in den Jahren seit 2010 an den ÖPNV-Gesamtkosten im Land Berlin? Antwort zu 10.: Zu dieser Frage können keine Angaben gemacht werden. Die Gesamtkosten der Verkehrsunternehmen sind dem Land Berlin nicht bekannt. Die Eisenbahnunternehmen sind als Privatunternehmen nicht verpflichtet, ihre Kosten dem Land Berlin offen zu legen. Die BVG und die DB gaben hierzu keine Auskünfte. Frage 11: Wie hoch war der Kostendeckungsgrad der BVG A.ö.R. und der S-Bahn Berlin GmbH in den Jahren seit 2010 einschließlich der Bestellerentgelte für erbrachte Verkehrsleistungen? (Bitte nach Jahr und Verkehrsunternehmen aufschlüsseln.) Antwort zu 11.: Die BVG teilt hierzu mit: „Der Kostendeckungsgrad (inkl. Ausgleichszahlungen für Verkehrsleistungen, ohne Berücksichtigung Verkehrsinfrastruktur, Ruhegeld, Finanzergebnis aus Zinseffekten aus BilMoG, neutrales und außerordentliches Ergebnis, Rückstellungen für Personalmaßnahmen, Beteiligungserträge) beträgt: 2010 2011 2012 2013 2014 91,6 % 93,5 % 96,6 % 98,6 % 102,3 % “ Die DB gibt hierzu keine Informationen. Berlin, den 18. März 2015 In Vertretung C h r i s t i a n G a e b l e r ………………………….. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 19. Mrz. 2015)