Flughäfen: Die Grenzen des Wachstums – Kapazitätsfragen zum BER, aus Senat

www.berlin.de

Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre
Schriftliche Anfrage wie folgt:
Die Antworten beruhen auf Angaben der Flughafen
Berlin Brandenburg GmbH (FBB).
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die
Richtigkeit der Angaben im ausschließlichen Verantwortungsbereich
der Geschäftsführung der FBB liegt.
Frage 1: Wie groß ist die jährliche #Passagierkapazität
des Flughafens #BER zum Eröffnungstermin, unterstellt
#2018?
Antwort zu Frage 1: Die Jahreskapazität des BER im
Jahre 2018 wird ca. 35 Mio. Passagiere (PAX) betragen
unter Berücksichtigung des #BER und des alten Flughafens
#SXF (in Zukunft benannt als BER Terminal 2).
Frage 2: Wie setzt sich diese Kapazität zusammen?
Bitte hier darstellen das neue BER-Gebäude selbst und
eventuelle Provisorien mit den jeweiligen Kapazitäten.
Antwort zu Frage 2: Die im Jahr 2018 benötigte Gesamtkapazität
wird durch die Umsetzung des sogenannten
Double-Roof-Konzepts sichergestellt, die eine parallele
Nutzung des neuen Flughafenterminals am BER (Terminal
1) und der bereits bestehenden Terminalstruktur des in
Schönefeld/SXF Nord (Terminal 2) vorsieht.
BER – Terminal 1: ca. 22-23 Mio. PAX/a
BER – Terminal 2: ca. 12 Mio. PAX/a
Frage 3: Wie verändert sich die Passagierkapazität,
wenn die Flugbereitschaft des Bundes mit den Vorbereitungen
für den Bau des endgültigen Terminals beginnt?
Für wann wird mit dem Beginn dieses Vorhabens gerechnet?
Antwort zu Frage 3: Es wird davon ausgegangen, dass
sich die Abfertigungskapazitäten des Flughafens BER
durch die Maßnahmen zur Vorbereitung für den Bau des
endgültigen Terminals nicht ändern. Mit dem Beginn der
Maßnahme auf dem südlichen Teil der Ramp 2 wird im
vierten Quartal 2019 gerechnet.
Frage 4: Wie verändert sich die Passagierkapazität,
wenn die Flugbereitschaft des Bundes mit dem Bau des
endgültigen Terminals beginnt? Welche Teile der Kapazität
in SXF-Nord werden der Nutzung für Passagiere entzogen?
Welcher Termin ist hierfür vorgesehen?
Antwort zu Frage 4: Mit der voraussichtlichen Übergabe
der nördlichen Teilfläche der Ramp 2 an den Bund
zur Errichtung des endgültigen Regierungsterminals im
vierten Quartal 2020 reduziert sich die Anzahl der Abstellpositionen
am Terminal 2 (SXF Nord). Dadurch wird
die Abfertigungskapazität dieses Terminals geringer.
Ersatzkapazität wird mit dem neuen Terminal T1-E bereitgestellt.
Frage 5: Welche Teile des BER-Vorfeldes in SXFNord
werden wegen der Flugbereitschaft dem zivilen
Verkehr entzogen und ggf. an anderer Stelle ersetzt? Wohin
werden sie ggf. verlagert, in welchen Schritten soll
das geschehen, und wird dies durch die gültige Planfeststellung
abgedeckt?
Antwort zu Frage 5: Durch die Übergabe des Baufeldes
der Flugbereitschaft entfällt ein Teil des Vorfelds auf
der Ramp 2. Aus diesem Grund soll eine Ersatzfläche im
östlichen Teil von SXF Nord geschaffen werden. Dazu
wird gegenwärtig ein entsprechender Planänderungsantrag
erarbeitet.
Frage 6: Wie und an welcher Stelle werden die unter
Punkt 4 genannten Teile der Terminal-Kapazitäten ersetzt?
Wann werden diese Ersatzbauten in Betrieb gehen?
Welche Kapazität werden sie haben? Welche Kosten
entstehen durch diese Ersatzbauten? Wie wird deren Verbindung
mit dem Hauptterminal geplant? Wie sind diese
Ersatzbauten an den BER-Bahnhof angebunden?
Antwort zu Frage 6: Die mit der Übergabe des Baufeldes
(Ramp 2) für den Bau des endgültigen Regierungsflughafens
entfallende Kapazität wird nach Inbetriebnahme
durch das neue Terminals T1-E (Midfield des BER)
ersetzt:
 Kapazität ca. 8 Mio. PAX/a
 die Kosten für die Errichtung des Terminals T1-E
unterliegen dem Geschäfts- und Betriebsgeheimnis
der FBB
 Errichtung in der Verlängerung von Terminal
1/Pier Nord
 das T1-E wird von den Ausgängen des Flughafenbahnhofs
auf dem Willy-Brandt-Platz zu Fuß gut
erreichbar sein.
Frage 7: Wann ist vorgesehen, den Gedanken eines
„Single-Roof-Airports“ zu verwirklichen? Gibt es hierfür
Pläne?
Antwort zu Frage 7: Die mittelfristige Planung der
FBB sieht einen Parallelbetrieb von Terminal 1 und Terminal
2 des BER zunächst bis zum Jahr 2023 vor (Double-
Roof-Konzept). Bis Ende 2017 wird in einem Masterplan
die langfristige Entwicklung des Flughafens BER
dargestellt. Die Weiterentwicklung der Flughafeninfrastruktur
und die Konzentration des kommerziellen Luftverkehrs
im Midfield des BER werden Teil dieser Planung
sein.
Berlin, den 16. Dezember 2016
In Vertretung
Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup
Staatssekretär, Flughafenkoordinator
(Eingang beim Abgeordnetenhaus am 20. Dez. 2016)

Flughäfen: Kapazitäten am BER, aus Senat

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Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt:

Die Antworten beruhen auf Angaben der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB).

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Richtigkeit der Angaben im ausschließlichen Verantwor- tungsbereich der Geschäftsführung der FBB liegt.

Frage 1: Laut den Wortprotokollen der Sitzungen des Ausschusses für Bauen, Wohnen und Verkehr des Berli- ner Abgeordnetenhauses vom 18.05.2012, 05.06.2013 und 02.04.2014 gibt es teils widersprüchliche Aussagen der damaligen Vorstandsvorsitzenden der FBB, Rainer Schwarz und Hartmut Mehdorn zum Thema #Passagierkapazitäten des #BER. Zunächst hieß es, dass der BER aus- reichende #Kapazitäten habe und für die nächsten 5 – 10 Jahre keine Erweiterungen nötig seien. Später wurde die Kapazität des Flughafens von Herrn Mehdorn mit 27 Mio. Passagieren pro Jahr angegeben und auf notwendige Er- weiterungen verwiesen, da bereits 2016 30 Mio. Passagie- re zu erwarten seien. Aktuell heißt es, dass das neue Ter- minal nur 22 Mio. Passagiere abfertigen kann.

 

  1. Von welcher jährlichen Gesamt-Passagierkapazität des Flughafens BER geht die FBB derzeit zum Zeitpunkt der Eröffnung (2017?) aus?

 

  1. Welchem Servicelevel gemäß IATA-Standard ent- spricht diese Passagierkapazität?

 

  1. Wie hoch ist die zu erwartende, jährliche Kapazität des Flughafens BER, wenn das Servicelevel C des IATA- Standards zum Zeitpunkt der Eröffnung erfüllt werden soll?

 

  1. Welcher Anteil an der Kapazität wird vom Haupt- terminal des BER gedeckt und welcher Anteil vom Schö- nefeld Alt? Bitte Zahlen getrennt für den jeweiligen Be- reich angeben.

 

Antwort zu Frage 1: Im BER-Terminal werden mit Eröffnung ca. 22 Mio. Passagiere im Jahr abgefertigt werden können. Durch betriebliche Optimierung und partielle technische Ergänzungsmaßnahmen, wie etwa den Einbau zusätzlicher Gepäckausgabebänder in dafür vor- gesehenen Flächen wird in den Folgejahren das Volumen auf ca. 27 Mio. Passagiere im Jahr erhöht. Dabei wird der IATA-Service-Level „Optimum“ (vormals „C“) ange- strebt. Die Passagierverteilung bei Betriebsaufnahme des Flughafens BER erfolgt auf ca. 22 Mio. im Süden (BER) und ca. 11 Mio. im Norden (SXF).

 

 

Frage 2: Wie hoch ist die jährliche Passagierkapazität des alten Flughafens Schönefeld heute und auf welche Kapazität soll das Terminal Schönefeld Alt erweitert werden? Welche Kosten sind dafür veranschlagt?

 

Antwort zu Frage 2: Der Flughafen Schönefeld kann heute ca. 8,5 Mio. Passagiere/a abfertigen. Es ist geplant, seine Kapazität um mindestens 2 Mio. Passagiere/a zu erweitern. Dafür sind zunächst ca. 17 Mio. € vorgesehen.

 

 

Frage 3: Wie viele Check-In-Schalter wird es am Flughafen BER zum Zeitpunkt der Eröffnung geben (bitte getrennt nach Terminal angeben) und wie viele Passagiere können damit nach den Planungen der FBB abgefertigt werden?

Antwort zu Frage 3:

 

 

Check-in- Schalter

Kapazität in Mio. Passagieren/a

BER-

Nord (SXF)

45

>10

BER

Süd

118

ca. 27

 

 

Frage 4: Wie viele Sicherheitskontrolllinien wird es am Flughafen BER zum Zeitpunkt der Eröffnung geben (bitte getrennt nach Terminal angeben) und wie viele Passagiere können damit nach den Planungen der FBB abgefertigt werden?

 

Antwort zu Frage 4:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anzahl Sicher- heitskontrolllinien

Kapazität in Mio. Passagieren/a

BER-

Nord (SXF)

15

>10

BER

36*

ca. 22-27**

 

*nur für lokales Aufkommen. Für umsteigende Passagiere stehen weitere Kontrolllinien zur Verfügung

 

** abhängig von der Durchlassrate je Linie bzw. dem prak- tizierten Kontrollprozess

 

 

Frage 5: Wie viele Gepäckausgabebänder wird es am Flughafen BER zum Zeitpunkt der Eröffnung geben (bitte getrennt nach Terminal angeben) und wie viele Passagiere können damit nach den Planungen der FBB abgefertigt werden?

 

Antwort zu Frage 5:

 

 

 

Anzahl Gepäckausgabebänder

Ausgabelänge in m

Kapazität in Mio. Passagieren/a

BER-Nord (SXF)

6

285

>10

BER

8

580

ca. 22

 

 

 

Frage 6: Wie viele Gepäckverladebänder wird es am Flughafen BER zum Zeitpunkt der Eröffnung geben (bitte getrennt nach Terminal angeben) und wie viele Passagiere

 

können damit nach den Planungen der FBB abgefertigt werden?

 

Antwort zu Frage 6:

 

 

Anzahl Gepäckverladebänder

Verladebandlänge

in m

Kapazität in Mio. Passagieren/a

BER-Nord (SXF)

3

190

>10

BER

24

850

>27

 

 

 

Frage 7: Gemäß Sachstandsbericht der FBB vom 12.10.2015 wird der Pier Nord um ein Low-Cost- Terminal erweitert.

  1. In welchem Jahr soll diese Erweiterung in Betrieb gehen?
  2. Welche Passagierkapazität soll dieses geplante Terminal zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme haben?
  3. Wie viele Check-In-Schalter, Gepäckausgabebän- der, Gepäckverladebänder und Sicherheitskontrolllinien wird es in diesem neuen Terminal geben?
  4. Mit welchen Gesamtkosten rechnet die FBB für Planung und Bau dieses neuen Terminals?
  5. Welches Qualitätslevel gemäß IATA-Standard soll mit diesem Terminal erreicht werden?
  6. Wie groß wird die Grund- bzw. Gesamtfläche des Erweiterungsbaus sein?

 

Antwort zu Frage 7: Das Terminal wird 2019 benötigt und muss eine Jahreskapazität von 6-8 Mio. Passagieren abfertigen können, um den Kapazitätsverlust in BER- Nord (SXF) durch das Erstellen des Regierungsterminals zu kompensieren. Die genaue Konfiguration, Flächen, Qualitäten und die  daraus resultierenden Kosten sind Gegenstand der gegenwärtig stattfindenden Vorplanung.

 

 

Frage 8:

  1. Wie lange soll der Flughafen Schönefeld-Alt in Betrieb bleiben?
  2. Was geschieht mit den Flächen bzw. dem Terminal Schönefeld Alt nach der Fertigstellung des Regierungs- flughafens?
  3. Wann soll der neu zu errichtende Regierungsflug- hafen nach jetzigem Planungsstand in Betrieb gehen?

 

Antwort zu Frage 8:  Das Terminal des  Flughafens BER im Nordbereich soll bis mindestens 2023 betrieben werden.

 

Auch nach Fertigstellung des Regierungsflughafens steht das Terminal  im Nordbereich der FBB zur wirt- schaftlichen Nutzung zur Verfügung. Die Untersuchung der Nutzungsmöglichkeit ist Gegenstand der Fortschrei- bung der Masterplanung, die im kommenden Jahr vorge- nommen wird.

 

Der Protokollbetrieb der Bundesregierung soll mit der Inbetriebnahme des BER, spätestens jedoch mit der Schließung des Flughafens Tegel zum BER verlagert werden; anfänglich in einer Interimslösung und später in einer endgültigen Lösung auf dem westlichen Vorfeld von SXF.

Frage 9:

  1. Welche zusätzlichen, über das angekündigte Low- Cost-Terminal hinausgehenden Erweiterungen plant die FBB?
  2. Bis wann sollten diese Planungen baulich fertigge- stellt sein?

 

Antwort zu Frage 9: Die Untersuchung weiterer not- wendiger Entwicklungsschritte ist Gegenstand der Fort- schreibung der Masterplanung, die im kommenden Jahr vorgenommen wird.

 

 

Frage 10: Mit welchem Passagieraufkommen rechnet die FBB in den Jahren 2017, 2020, 2025 und 2030 am Flughafen BER bzw. Schönefeld-Alt?

 

Antwort zu Frage 10:

 

 

2017

2020

2025

2030

Angaben in Mio. Passagieren/a*

33,5

37,3

42,6

46,8

*Die Zahlen entstammen der aktuellen Passagierprognose vom Sept. 2015. Die Zahl für 2017 umfasst das angenommene Ge- samtaufkommen der Flughäfen TXL, SXF und BER, wobei der Flughafen TXL nach der Betriebsaufnahme des Flughafens BER geschlossen wird.

 

 

Berlin, den 30. Dezember 2015

 

 

Michael Müller Regierender Bürgermeister

 

 

(Eingang beim Abgeordnetenhaus am 06. Jan. 2016)