https://www.morgenpost.de/berlin/article213678001/So-schlimm-steht-es-um-die-Aufzuege-an-den-Berliner-Bahnhoefen.html
Berlin. Eigentlich sind sie auf dem Weg zum Kinderarzt, aber jetzt müssen sie erst mal anpacken. Denn der #Aufzug am #U-Bahnhof #Kurfürstendamm ist kaputt. Schon das zweite Mal in diesem Jahr und bereits seit mehr als drei Wochen. Da hilft alles nichts: Katrin und Thilo, die jungen Eltern aus Moabit, müssen ihr Kind samt Kinderwagen die Treppe heruntertragen.
Wie ihnen ergeht es vielen Fahrgästen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die auf die Aufzüge in den Bahnhöfen angewiesen sind. Knapp zwei Drittel der Stationen sind mit Fahrstühlen ausgestattet. Doch wie ein Test der Berliner Morgenpost an allen 110 mit Fahrstühlen ausgestatteten Bahnhöfen in dieser Woche ergab, funktioniert täglich an bis zu zehn von ihnen mindestens ein Aufzug nicht.
Neben Eltern mit Kindern haben vor allem Senioren und gehbehinderte Menschen das Nachsehen. Problem: Erfolgt an einer Stelle die Reparatur, fällt parallel woanders wieder einer aus. Eine weitere Erkenntnis der Analyse: Die im Netz veröffentlichte Liste #kaputter Aufzüge an sämtlichen Berliner Bahnhöfen (einsehbar unter #brokenlifts.org) ist nicht immer aktuell. Wer also seine Strecke nach der Verfügbarkeit von Aufzügen plant, kann offenbar nicht immer damit rechnen, ohne Hindernisse ans Ziel zu kommen.
Die BVG wiegelt ab. Die Verfügbarkeit der Aufzüge liege bei 97 Prozent, dies sei ein "absolut seriös ermittelter Jahreswert", sagt ein Sprecher. Dazu sei man von der Berliner Landesregierung auch verpflichtet. Generell ließen sich die Hälfte aller Störungen innerhalb von zwei, 80 Prozent innerhalb von fünf Stunden beheben. Sei etwa lediglich der Türsensor blockiert, sei das eine Arbeit, die der Techniker innerhalb weniger Minuten beheben könne. Länger dauere es, wenn ein Aufzug ausgetauscht werde, was etwa alle …