Berlin hat an diesem Wochenende etwas zu feiern: Vor 20 Jahren fuhr die #S-Bahn erstmals wieder im Kreis. Und deshalb gibt es am Samstag #Sonderfahrten über den seit 2002 wieder geschlossenen Ring. Kolumnist Thomas Hollmann fährt und feiert in Gedanken mit.
Ich liebe den Ring – als Idee und als Fortbewegungsmuster. Verbindet der Ring der S-Bahn doch das Philosophische mit dem Praktischen. Die S1 tut das nicht. Auf der S1 komme ich nicht dort wieder an, wo ich losgefahren bin. Da ist in #Wannsee Schluss – oder in #Oranienburg. Auf dem Ring kann ich hingegen glauben, auf einer #unendlichen Reise zu sein.
Das schönste Weihnachten, das ich erlebt habe, habe ich auf dem S-Bahn-Ring erlebt. Vorher hatten wir uns eine Thermoskanne Kaffee gemacht. Die kam in die Mitte, zusammen mit den Tassen und den Zimtsternen, und zwischen Wedding und Landsberger Allee gab es die Bescherung.
Wenn man einen Kreis macht, kommen die Gedanken von ganz alleine in Schwung. Und man kommt ordentlich rum. Wobei ich nie weiß, wie es wo rumgeht. Im Uhrzeigersinn oder entgegen? #S41 oder 42? Wenn ich #Südkreuz hochkomme, stehe ich immer ratlos da und habe keine Ahnung, welche Richtung die richtige ist. Das ärgert mich dann, aber nicht lang. Denn eigentlich finde ich es tröstlich, auch mal die Orientierung verlieren zu dürfen …