Frage 1:
Plant der #VBB die Nutzung der #Mobility Inside App?
Frage 2:
Wenn ja:
a. Welche Art der #Partnerschaft ist dabei mit der Mobilty #inside Holding geplant (1. die
Unterzeichnung des Teilnahmevertrags, 2. zusätzlich Mitglied im assoziierten Verein oder 3.
Kommanditis der Mobility inside Holding werden)?
b. Wann ist mit der #Nutzbarkeit des #VBB-Angebotes in der Mobility Inside App zu rechnen?
Antwort zu 1 und 2:
Bislang ist eine Nutzung der Mobility Inside-App seitens des Verkehrsverbundes
Berlin-Brandenburg (VBB) GmbH nicht geplant.
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Frage 3:
Wenn nein, was spricht gegen eine Kooperation mit der Mobility Inside App?
Antwort zu 3:
Es gibt bereits jetzt schon vielfältige und attraktive Möglichkeiten, #VBB-Fahrscheine
als #Handytickets zu erwerben. Dies ist möglich über die Plattformen der Berliner
Verkehrsbetriebe (#BVG) AöR, der #S-Bahn Berlin GmbH, des DB #Navigators der
Deutschen Bahn AG und der #HandyTicket-App der HandyTicket Deutschland
GmbH. Bestehende Bedarfe nach einer verkehrsmittelübergreifenden Buchung
von Mobilitätsdienstleistungen werden durch die #Jelbi-App der BVG gut
abgedeckt, die mit 12 integrierten Mobilitätsangeboten bundesweit eine der
größten multimodalen Mobilitätsplattformen eines Verkehrsunternehmens ist.
Das Organisationsmodell von Mobility Inside ist komplex und die Errichtung der
notwendigen Strukturen hat länger gedauert als erwartet. Im VBB haben sich
daher andere Entwicklungen auf Grundlage der bestehenden Angebote
ergeben. Eine aus Sicht des VBB wünschenswerte Integration von Mobility Inside in
bestehende Angebote ist bislang nicht vorgesehen. Es gibt auch kein technisches
Konzept für eine derartige Integration, das Grundlage für entsprechende
Kostenkalkulationen wäre. Bislang ist die App Mobility Inside noch nicht öffentlich
verfügbar, dies ist für März 2022 geplant. Dabei ist für Kundenanpassungen bislang
lediglich eine White-Label-Lösung der App vorgesehen.
Rund 95 % der ÖPNV-Kundeninnen und -Kunden in Berlin stammen aus Berlin und
dem Umland. Eine Nutzung von Mobility Inside wäre daher aktuell nur für eine
überschaubare Zielgruppe von Nutzen. Hinzu kommt, dass der digitale Vertrieb im
VBB-Verbundgebiet ohne Provisionen oder Vertriebseinbehalte abgewickelt wird
und damit das Gebührenmodell von Mobility Inside nicht im VBB umsetzbar wäre.
Insofern besteht aktuell nur begrenzter Bedarf nach einer weiteren Lösung über die
bestehenden, guten Angebote hinaus. Diese Lösung wäre zudem mit zusätzlichen
Kosten für Implementierung, Integration und laufenden Betrieb verbunden.
Frage 4:
Ist den Antworten vonseiten des Senats etwas hinzuzufügen?
Antwort zu 4:
Die Steigerung der Attraktivität öffentlicher Verkehrsmittel hat für den Senat eine
große Bedeutung. Insofern begrüßt er grundsätzlich alle Bestrebungen, deren
Benutzung zu erleichtern durch eine Vereinfachung der Prozesskette aus
informieren, buchen und bezahlen. Deshalb sieht er auch die VDV-Initiative
„Mobility Inside“ als einen wichtigen Ansatz an, diesbezügliche Erfahrungen zu
sammeln. Dem Senat ist aber auch bewusst, dass dieses Projekt vor dem
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Hintergrund der föderalen Struktur Deutschlands und den damit verbundenen
vielfältigen Zuständigkeiten, Tarifangeboten, Beteiligten und nicht zuletzt aufgrund
unterschiedlicher Kundenbedürfnisse vor großen Herausforderungen steht. In Berlin
kommt hinzu, dass hier ein großer und sehr dynamischer Markt von
Sharingangeboten besteht, die kontinuierlich in ein entsprechendes Angebot
wirtschaftlich und tragfähig zu integrieren wären und zugleich schon
umfangreiche attraktive Angebote für mobile Ticketing bestehen.
Für Berlin steht der VBB über die Zusammenarbeit der Bundesländer im DELFI e.V. in
regelmäßiger Abstimmung mit dem VDV-Projekt „Mobility Inside“. Auch die BVG ist
auf lokaler Ebene mit anderen Städten und Verbünden in kontinuierlichem
Austausch zum Thema Mobilitätsplattformen und –hubs. Der Senat beobachtet mit
Unterstützung des VBB kontinuierlich die dynamische Entwicklung von
Vertriebssystemen am Markt und wird auch in Zukunft in Abstimmung mit den
Partnern im VBB und in Abhängigkeit der Entwicklung von Mobility Inside, den
Kondition der Nutzung sowie den vertrieblichen und tariflichen
Rahmenbedingungen mögliche Anpassungen der bereits bestehenden
Vertriebsangebote bewerten. Zentrale Zielsetzung aus Sicht des Senats ist dabei,
die Gewinnung zusätzlicher Kunden bzw. Verbesserungen bei der ÖPNV-Nutzung
mit möglichst effizientem Einsatz der zur Verfügung stehenden Ressourcen zu
erreichen.
Berlin, den 22.02.2022
In Vertretung
Markus Kamrad
Senatsverwaltung für
Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz
www.berlin.de