Das Deutsche #Technikmuseum zeigt ab 1. Juni gemeinsam mit der BVG Berlins neue U-Bahn-Baureihe #J / #JK und zwei historische Fahrzeuge von 1908 und 1980 / Bereits jetzt zugänglich: ein virtuelles #360-Grad-Modell des neuen Typs
Fans der Berliner #U-Bahn können jetzt auf eine Zeitreise in die Zukunft gehen. In einem virtuell begehbaren 360-Grad-Modell lassen sich schon heute die Züge von Morgen erkunden. Vom Fahrgastraum durch das Multifunktionsabteil bis in die Fahrerkabine – per Mausklick geht es durch das Fahrzeug der Baureihe JK. Dank der hohen Auflösung lässt sich in jeden Winkel hineinzoomen. Multimediale Infopoints vermitteln in Texten, Audio- oder Video-Clips Informationen zu verschiedenen Aspekten wie Fahrgastinformation, Lichtdesign oder Barrierefreiheit.
Ein echtes #1:1-Modell der Baureihe JK ist, sobald das Museum ab 1. Juni wieder geöffnet ist, im Deutschen Technikmuseum in Berlin zu sehen – zusammen mit dem ältesten erhaltenen U-Bahnwagen Deutschlands und einem Wagen aus den 1980er Jahren. Das #Mock-up ist dort bis Ende Mai 2022 zu sehen.
Erstellt wurde das 360-Grad-Modell von der TeamOn GmbH. Die Grundlage bilden rund 200 Einzelaufnahmen aus einem Mock-up, einem 1:1-Modell der neuen U-Bahn-Baureihe J/JK, das die BVG im Frühjahr 2020 bei Stadler bestellt hat. Mehr als 161 Millionen Pixel sorgen für eine spektakuläre Detailschärfe.
Dr. Rolf Erfurt, Vorstand Betrieb der Berliner Verkehrsbetriebe: „Die neuen U-Bahnen werden über Jahrzehnte das Bild unserer Stadt prägen. Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Begeisterung für die neue U-Bahn-Generation mit allen Fans unserer U-Bahn teilen und alle mit diesem tollen Instrument einen lebensnahen ersten Eindruck von den mit Spannung erwarteten Fahrzeugen bekommen können.“
Hier geht es zum 360-Grad-Modell: https://unternehmen.bvg.de/neue-u-bahn
Mock-Up der neuen U-Bahnen steht bereits im Museum
Dabei ist der virtuelle Zug nur der erste Schritt. Um die Vorfreude auf die neuen Züge zu beflügeln, wird es im Deutschen Technikmuseum eine weitere Premiere geben. Sobald die Pandemie-Situation eine Öffnung der Museen wieder erlaubt, ist das besagte Mock-up erstmals auch öffentlich zu sehen. Und es wird nicht allein sein. Das Technikmuseum schlägt in Kooperation mit der BVG im historischen Lokschuppen einen ganz großen Bogen aus den Anfängen der Berliner U-Bahn im Jahr 1902 über die Gegenwart bis in die Zukunft. Direkt neben dem Mock-up auf Gleis 15 steht der Wagen 86 der Baureihe A1 von 1908, das älteste in Deutschland erhaltene U-Bahn-Fahrzeug. Abgerundet wird die Präsentation durch einen Doppeltriebwagen der Reihe F79 von 1980, der im Freigelände des Museums gezeigt wird.
Der Titel der Ausstellung lautet „Von A bis J – Berliner-U-Bahnen von 1902 bis 2072“. Die U-Bahn-Baureihen werden mit fortlaufenden Buchstaben bezeichnet, nun ist Berlin bei „J“ angekommen, und die neuen Züge, die bis 2032 geliefert werden, sollen über 40 Jahre hinweg im Einsatz sein.
Joachim Breuninger, Vorstand der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin: „Wir freuen uns darauf, nach dem Ende des Lockdowns die Zukunft und die Vergangenheit der Berliner U-Bahn unter einem Dach präsentieren zu können. Dieses Stück Mobilitätsgeschichte einer wachsenden Metropole ist in unseren historischen Lokschuppen bestens aufgehoben. Direkt nach der coronabedingten Schließung wird das ein besonderes Highlight für unsere Besucherinnen und Besucher“.
Vom Modell bis zum fertigen Zug: Die U-Bahn aus Berlin für Berlin
Die ersten Fahrzeuge der neuen U-Bahnzüge werden voraussichtlich im vierten Quartal 2022 für Testfahrten zur Verfügung stehen. Für die BVG besteht die Möglichkeit, bis zu 1.500 Wagen der neuen Baureihe J/JK bis 2032 von der Firma Stadler in Berlin-Pankow zu beschaffen. Zum Vergleich: Derzeit verfügt die BVG insgesamt über 1.300 U-Bahn-Wagen verschiedener Baureihen.
Mit der Ausstellung des Mock-ups eines Endwagens der Baureihe JK wird das Deutsche Technikmuseum seinen Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit geben, sich nach der schon jetzt möglichen virtuellen Erkundungstour auch einen handfesten Eindruck der neuen U-Bahnen zu machen. Der Wagenkasten des begehbaren Modells im Maßstab 1:1 wurde aus Holz gefertigt. Im Innenraum mit Sitzen, Haltestangen, Beleuchtung und einem funktionsfähigen Fahrerstand wurden weitgehend Originalteile verbaut.
Damit schafft das Mock-up einen authentischen Eindruck des zukünftigen Fahrzeugs und ermöglicht die Überprüfung und Verbesserung von Funktionalität, Barrierefreiheit und Ästhetik am Objekt, bevor die Produktion der ersten Fahrzeuge anläuft.
„Als Hersteller der Fahrzeuge legen wir sehr großen Wert darauf, gemeinsam mit unserem Kunden zu prüfen, ob unser Zug den Anforderungen und Erwartungen entspricht. Dazu gehört bei sogenannten Tailor-Made-Fahrzeugen, also Zügen, die exakt auf ein Netz zugeschnitten und eigens dafür entwickelt werden, der Bau eines Mock-ups, um die Ergebnisse der gemeinsamen Tests am Modell in den weiteren Entwicklungsprozess einfließen lassen zu können“, erklärt Jure Mikolčić, CEO von Stadler in Deutschland.
Stadler konstruiert und baut die neuen U-Bahnen „in Berlin für Berlin“ am Unternehmens-Standort in Pankow. Die Züge wie auch das Mock-up sind damit echte Berliner. Das Innendesign wurde durch das Berliner Design-Büro Staubach erarbeitet. Seine Lösungen wurden im Mock-up durch den Berliner Modellbau-Spezialisten IFS umgesetzt.
Die U-Bahnen der deutschen Hauptstadt haben eine Ur-Berliner Eigenheit: Als älteste U-Bahn Deutschlands verfügt das Berliner Netz über Klein- und Großprofillinien mit jeweils eigenen Fahrzeugabmessungen. So können Kleinprofilzüge maximal 2,4 Meter breit sein, Großprofilzüge hingegen 2,65 Meter. Die Baureihen führen daher für das Kleinprofil das „JK“ im Namen, während die Großprofilzüge nur als „J“ benannt sind.
Diese Eigenheit der Berliner U-Bahn stellt besondere Herausforderungen an das Innendesign. Auch in den Kleinprofilzügen soll ein weiter Raumeindruck herrschen, der dem Großprofil nahekommt. Um den Innenraum zudem so barrierearm wie möglich zu gestalten, wurde die „AG Verkehr barrierefrei“ sowie die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen bereits früh in den Entstehungsprozess eingebunden.
Baureihe A: Ein Jugendstil-Juwel
Von der U-Bahn der Zukunft sind es im Museum nur wenige Schritte bis weit zurück in die Geschichte. Im Jahr 1902 wurde die Berliner U-Bahn als erste in Deutschland eröffnet. Sechs Jahre später entstand der Triebwagen Nr. 86 in der ersten Baureihe, die später mit „A1“ bezeichnet wurde. Der Wagen mit seinem blechbeplankten Holzaufbau stand bis 1969 im Einsatz. Nach Zwischenstationen, unter anderem als Kantinen-Getränkelager der Betriebswerkstatt Friedrichsfelde, wurde er 1975 in die Liste technischer Denkmäler der DDR aufgenommen. Ehrenamtliche der Arbeitsgemeinschaft U-Bahn begannen in den 1980er Jahren mit der Restaurierung in den Zustand von 1908, die sich bis 2017 hinzog und mit dem Industriekulturpreis der Georg-Agricola-Gesellschaft für Technikgeschichte ausgezeichnet wurde. Das Besondere dabei: Ein Kunsttischler rekonstruierte in sorgfältiger Handarbeit die Inneneinrichtung. Deren geschwungene Jugendstilformen waren durch den schwedischen Architekten Alfred Grenander entworfen worden, der von 1902 bis 1931 Hausarchitekt der U-Bahn war und so Berlin bis heute prägt.
Baureihe F: Der West-Berliner Klassiker
Auch bereits historisch ist der Doppeltriebwagen 2700/2701 der Baureihe F79 von 1980, der im Freigelände des Museums gezeigt wird. Mit genau diesem Fahrzeug wurde am 1. Oktober 1980 die Linie U7 nach Spandau (bis Rohrdamm) eröffnet, deren Stationen inzwischen unter Denkmalschutz stehen. Die U-Bahn-Serien F74 bis F79 lösten in den 1970er Jahren die Vorkriegsbaureihen in West-Berlin ab. In den nächsten Jahren werden sie nun selbst von den Gleisen verschwinden. Eigens für die Ausstellung hat die Arbeitsgemeinschaft U-Bahn den Wagen 2700 wieder in den Zustand von 1980 versetzt. Die vielen kleinen Unterschiede – etwa kein Fahrgastfernsehen und fehlende Liniennummern auf den Anzeigen – verdeutlichen die Alltagsveränderungen während der letzten 40 Jahre im Spiegel des Nahverkehrs.
Fotomaterial zum Download finden Sie im Pressebereich der Website des Deutschen Technikmuseums: https://technikmuseum.berlin/presse/
In einem kurzen Film stellt die BVG in Kooperation mit dem Deutschen Technikmuseum die gemeinsame U-Bahn-Präsentation vor. Den Film gibt es auf der Projektseite https://unternehmen.bvg.de/neue-u-bahn sowie im Youtube-Kanal des Deutschen Technikmuseums zu sehen.
Kontakt Pressestelle BVG:
Markus Falkner
Tel +49(0)30/256 28600
markus.falkner@bvg.de