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Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre
Schriftliche Anfrage wie folgt:
Frage 1: Wie beurteilt der Senat die Tatsache, dass bei
den meisten #Leuchten des #Gaslichtmuseums im #Tiergarten
Brenner und andere funktionsrelevante Bauteile entfernt
wurden?
Antwort zu 1: Wie alle technischen Anlagen unterliegen
auch die Leuchten im Museum dem Verschleiß. Bei
Gasleuchten kommt die thermische Belastung hinzu. Auf
Grund von Korrosion drohte bei mehreren Gasleuchten
der Brenner herunter zu fallen und die Glasschale zu
zerstören. Aus Sicherheitsgründen mussten diese Brenner
entfernt werden. Die Brenner liegen bei der Wartungsfirma.
Frage 2: Teilt der Senat die Meinung, dass diese
Schäden nicht im Zuge von Vandalismus entstanden sind,
die meisten Leuchten also aus anderen als Vandalismusgründen
nicht funktionieren?
Antwort zu 2: Die Schäden resultieren ganz überwiegend
aus Vandalismus, es handelt es sich hauptsächlich
um zerstörte Glasschalen, Graffitischmierereien und
Diebstahl, u.a. von Buntmetall.
Frage 3: Warum ist der Standort Tiergarten für den
Senat ein ungeeigneter Standort für das dort seit Jahren
befindliche und beliebte Gaslichtfreilichtmuseum? Welche
anderen frei zugänglichen Orte wurden für eine
Standortverlegung von wem geprüft?
Antwort zu 3: In den vergangenen Jahren sind die Anlagen
regelmäßig durch Vandalismus zerstört und mit
hohem Aufwand repariert worden. Die Anlagen stehen
ungesichert in der zum Teil schlecht einsehbaren Grünanlage.
Da es sich bei den Leuchten überwiegend um Einzelstücke
handelt, ist die Reparatur zeit- und kostenintensive
Manufakturarbeit. Um den Museumsbestand nicht
dauerhaft zu gefährden, ist ein alternativer Standort gesucht
worden. Auch andere Standorte, wie z. B. die
Schlosstraße und der Klausener Platz in Charlottenburg
oder das BUGA1-Gelände in Marzahn wurden diskutiert.
Die Standorte wurden wegen des bestehenden Denkmalschutzes
bzw. hoher Investitionen für neue Gasleitungen
nicht weiter verfolgt.
Frage 4: Wer war bisher für die Wartung und Pflege
des Freilichtmuseums für europäische Gasbeleuchtungen
zuständig, warum wird diese Arbeit nicht fortgesetzt?
Antwort zu 4: Die Wartung und Pflege der Gasleuchten
im Freilichtmuseum ist Bestandteil des Managementvertrages
und somit in der Zuständigkeit von Vattenfall
Europe Netzservice GmbH (Vattenfall). Vattenfall hat die
Firma Braun Lighting Solutions e. K. mit der Wartung
und Störungsbeseitigung beauftragt. Die Leistungserbringung
wurde zu keiner Zeit ausgesetzt. Die Wartung der
Leuchten im Museum erfolgt quartalsweise. Im Vergleich
hierzu findet die Wartung an der Gasstraßenbeleuchtung
einmal jährlich statt.
Frage 5: Wie hoch waren die Wartungs- und Betriebskosten
für dieses einmalige Museum in den letzten 10
Jahren (bitte nach Jahresscheiben aufschlüsseln)?
Antwort zu 5: Die Kosten für die Wartung und Betrieb
in den letzten 10 Jahren lassen sich nicht genau ermitteln.
Nach einer gesponserten Generalsanierung ca. 2006 wurde
die Wartung und Störungsbeseitigung regelmäßig im
Rahmen des Managementvertrages vergeben. Auf Grund
der hohen Vandalismusschäden wurden in 2012 zusätzlich
ca. 25.000,- € für Instandsetzungsarbeiten aufgebracht.
Durch Spendenmittel wurden Hinweisschilder
ersetzt. Neuanschaffungen wurden für den Betrieb vorbereitet.
1 Bundesgartenschau
Frage 6: Wie hoch schätzt der Senat die nötigen Kosten
zur Wiederherstellung der Betriebsfähigkeit aller im
#Gaslichtfreilichtmuseum zusammengetragenen Gasleuchten?
Wie viele Gasleuchten sind insgesamt am Standort
Tiergarten aufgestellt?
Antwort zu 6: Die Kosten für die Wiederherstellung
der Gasleuchtensammlung werden auf ca. 200.000 Euro
geschätzt. Für die 93 Leuchten liegen kaum Konstruktionsunterlagen
vor, zerstörte Teile müssen von Hand neu
konstruiert und hergestellt werden.
Frage 7: Wie viele der Exponate sollen nach einem
eventuellen Umzug zum Technikmuseum wo konkret
aufgestellt werden? Wird die freie Zugänglichkeit, insbesondere
in den Abend- und Nachtstunden, gewährleistet
bleiben? Wenn nein, warum nicht?
Frage 8: Wann soll der #Umzug der Gasleuchten konkret
erfolgen und welches Konzept liegt für die Vermarktung
dieses einmaligen Museums vor?
Antwort zu 7 und 8: Das Deutsche #Technikmuseum
Berlin (#DTMB) erstellt derzeit eine Standortplanung.
Bereits heute betreibt das Museum 43 Gasleuchten, die
durch Exponate aus der Sammlung des Gaslaternen-
Freilichtmuseums ersetzt werden. Wie viele Standorte
darüber hinaus entstehen, lässt sich heute noch nicht abschätzen.
Nach Abschluss der Planung werden die ersten
Leuchten im Tiergarten abgebaut und aufgearbeitet. Der
Umzug findet dann in Abstimmung mit dem DTMB statt.
Das DTMB prüft, wie und zu welchen Bedingungen
die Gasleuchten auf dem Außengelände des Museums
präsentiert werden sollen.
Berlin, den 29. Juni 2016
In Vertretung
C h r i s t i a n G a e b l e r
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Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
(Eingang beim Abgeordnetenhaus am 04. Juli 2016)