BVG unterstützt die Wissenschaft Forschung auf dem U-Bahnhof Osloer Straße – Feldstudie zur Personen-zählung und Versuch mit Probanden am 25. Januar 2016 – Heißrauch-versuch in der Betriebspause vom 26. auf den 27. Januar 2016, aus BVG

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Im Rahmen eines vom Bund geförderten Projekts entwickeln Wissenschaftler hochmoderne Simulationsverfahren, mit denen die #Rauchausbreitung bei Bränden in #unterirdischen #Verkehrsanlagen präzise am Computer vorherge-sagt werden kann. In der Nacht vom Dienstag, den 26. Januar auf Mittwoch, den 27. Januar 2016 findet dafür auf dem -Bahnhof #Osloer Straße ein Expe-riment statt. Dabei werden kleine Brenner im Bahnsteig- und Gleisbereich der U8 platziert. Die Flammen sind computergesteuert und rauchfrei. Das zur Strömungsmessung in geringsten Mengen verwendete Schwefelhexafluorid kann problemlos eingeatmet werden, ist farb- und geruchlos. Und trotz mehre-rer automatischer Sicherungsmechanismen läuft alles unter dem strengen Blick der Berliner Feuerwehr ab.
Fahrgäste und Anwohner werden kaum etwas mitbekommen. Der Aufbau be-ginnt erst gegen 22 Uhr, der eigentliche Versuch findet in der Betriebspause zwischen ca. 1 und 3 Uhr im dann geschlossenen Bahnhof statt – an der Oberfläche ist davon nichts zu sehen, hören oder riechen. Gegen 4 Uhr wer-den die Geräte und Materialien schon wieder in die Transporter verladen. Und sobald am Mittwochmorgen die ersten U-Bahnzüge rollen, wird im Bahnhof Osloer Straße nichts mehr an das Experiment erinnern.
„Optimierung der Rauchableitung und Personenführung in U-Bahnhöfen: Ex-perimente und Simulationen (ORPHEUS)“ heißt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung seit Anfang 2015 mit 3,2 Millionen Euro geförderte Forschungsprojekt. Ein ganzes Konsortium wissenschaftlicher Einrichtungen ist als Partner beteiligt, so z. B. das Forschungszentrum Jülich, die Bundesan-stalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Berlin, das I.F.I. Institut für Industrieaerodynamik der Fachhochschule Aachen oder die Ruhr-Universität Bochum.
Die BVG hat sich für den nun geplanten Versuch als Gastgeber zur Verfügung gestellt, um diese wichtige Forschung zu unterstützen. Die Ergebnisse des Projekts werden auf andere Anlagen übertragbar sein, so dass Verkehrsun-ternehmen in ganz Deutschland und weltweit hiervon profitieren.

Der U-Bahnhof Osloer Straße wurde aufgrund seiner besonderen Baustruktur ausgewählt: Er ist eine dreigeschossige Anlage mit einem verzweigten System an Zu- und Übergängen. In dem Kreuzungsbahnhof mit einem Überführungs-tunnel zwischen den Linien U8 und U9 liegen zudem besonders komplexe Luftströmungsverhältnisse vor. Hierfür ist nicht zuletzt der Temperaturunter-schied zwischen den „wärmeren“ Anlagen der oben gelegenen U9 und den „kälteren“ der U8 verantwortlich. Für die beteiligten Wissenschaftler bietet sich so die Möglichkeit, in nur einer Nacht vielfältige Daten und Erkenntnisse für die weitere Forschung zu sammeln.
Bereits am Montag, den 25. Januar 2016 finden am späten Nachmittag und Abend zudem zwei Feldstudien statt – ebenfalls auf dem U-Bahnhof Osloer Straße. Zunächst werden zwischen ca. 17 und 18 Uhr die Personenanzahl und deren Verteilung innerhalb des Bahnhofs erfasst. Hierfür werden manuel-le Zählungen durchgeführt. Zur späteren, detaillierten Auswertung der Daten werden an den Ein- und Ausgängen sowie auf den verschiedenen Ebenen des Bahnhofs zusätzlich Videoaufzeichnungen gemacht. Anschließend finden zwischen ca. 18:30 und 22 Uhr Versuche mit Probanden statt, bei denen unter wissenschaftlicher Begleitung das Orientierungsverhalten und die Wegewahl innerhalb des Bahnhofs untersucht werden. Insgesamt werden rund 50 Per-sonen an den Feldstudien beteiligt sein.