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Als Folge des S-Bahn Chaos hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung 2009 37 Millionen Euro weniger an die S-Bahn überwiesen. Der Senat hat entschieden dieses Geld in den ÖPNV zurückzuinvestieren. 6,5 Millionen Euro davon werden für die Modernisierung der U-Bahn-Wagen aus der BVG-Flotte aus den 70er Jahren eingesetzt. Heute hat Senatorin Junge-Reyer einen der bereits modernisierten Wagen in der Dudler-Passage im Hauptbahnhof besichtigt und dabei auch Auskunft zur bisherigen Verwendung der einbehaltenen Zahlungen gegeben.
Senatorin Ingeborg Junge-Reyer: „Mir ist wichtig, dass die einbehaltenen Gelder einen nachhaltigen Beitrag für Verbesserungen im ÖPNV leisten. Ich will, dass die Berlinerinnen und Berliner direkt von diesen Geldern profitieren. Eine Modernisierung der 70er Jahre Baureihe der BVG ist dringend erforderlich und es freut mich, dass wir die notwendigen Arbeiten mit den S-Bahnmitteln möglich machen konnten. Die Wagen erhalten ein freundliches Innenleben mit neuen Polsterungen und Sitzbezügen. Kontrastierende Farbgestaltungen von Haltestangen und Türöffnern machen insbesondere Sehbehinderten das U-Bahn Fahren leichter. Und es gibt ausreichend Fläche für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer sowie für Kinderwagen.“
Die ersten erneuerten U-Bahn Züge sind bereits auf der Strecke der U 55 in Betrieb. An den Planungen für die Gestaltung der modernisierten U-Bahn Wagen waren Vertreterinnen und Vertreter von Behindertenverbänden aktiv beteiligt und konnten ihre Vorstellungen einbringen. Beispielsweise wird eine vertikale Haltestange hinter der ersten Tür versetzt, um bessere Rangiermöglichkeiten für Rollstuhl-fahrerinnen und -fahrer zu bieten. Nicht nur das Innenleben ist neu, sondern auch die Technik: Ein verbesserter Korrosionsschutz, neue Motoren und eine leistungsfähige Steuerungselektronik machen das U-Bahn Fahren sicher. Die Arbeiten werden in der U-Bahn Hauptwerkstatt Seestraße durchgeführt und verlängern die durchschnittliche Lebensdauer eines Wagens um 20 Jahre.
Mit den verbleibenden 2009 einbehaltenen S-Bahn Mitteln in Höhe von 30,5 Millionen Euro werden schwerpunktmäßig Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit im ÖPNV realisiert. Zum Beispiel erhalten die Straßenbahnhaltestellen am S-Bahnhof Landsberger Allee neue Aufzüge und am Regionalbahnhof Ostkreuz gibt es neben neuen Aufzügen auch eine neue Überdachung.
59 Straßenbahnhaltestellen und 40 Omnibushaltestellen werden barrierefrei ausgebaut. Das betrifft den Einbau von höheren Bordkanten und Blindenleitstreifen an Omnibushaltestellen und die Absenkungen von Borden an Straßenbahnhaltestellen. Auch Haltestellenverlegungen zur Verkürzung von Umsteigewegen, die Einrichtung zusätzlicher Haltestellen wie zum Beispiel Edisonstraße/Wilhelminenhof und die Ergänzung von Haltestellen mit Wetterschutz und Beleuchtung, beispielsweise an der Straßenbahn-haltestelle am S-Bahnhof Landsberger Allee, werden umgesetzt (Pressemeldung Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Fotos Bodo Schulz, www.album-berliner-verkehr.de, 31.08.10).