Straßenverkehr: 10.000 neue Straßenbäume für Berlin – Wie ist der aktuelle Stand?, aus Senat

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Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre
Schriftliche Anfrage wie folgt:

Frage 1: Wie viele #Straßenbäume wurden 2015 und
2016 #gefällt, wie viele wurden neu #gepflanzt (Angaben
bitte je Bezirk)?
Antwort zu 1: Die Anzahl der Fällungen und Pflanzungen
der Jahre 2015 und 2016 sind den folgenden Tabellen
zu entnehmen. Die Daten beruhen ausschließlich
auf den Angaben der Bezirke. Dabei ist zu beachten, dass
die Pflanzungen, die im Rahmen der Berliner Stadtbaumkampagne
durchgeführt werden, von vielen Bezirken erst
nach Übernahme der Pflege durch die Straßen- und Grünflächenämter
in das Baumkataster übernommen werden,
also erst nach Ablauf der dreijährigen Entwicklungspflege,
die durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr
und Klimaschutz finanziert wird. Auch bei den Angaben
zu Fällungen gibt es gewisse Unstimmigkeiten, die noch
von den betreffenden Bezirken zu korrigieren sein werden.
Berliner Straßenbäume 2015

Bezirk
Anzahl der Fällungen Anzahl der
Pflanzungen
Bestand
31.12.2015
Mitte 138 2 26.225
Friedrichshain-Kreuzberg 135 75 16.176
Pankow 703 242 43.417
Charlottenburg-Wilmersdorf 419 265 43.319
Spandau 902 252 26.837
Steglitz-Zehlendorf 997 361 61.414
Tempelhof-Schöneberg 343 72 36.086
Neukölln 165 83 20.297
Treptow-Köpenick 598 184 44.343
Marzahn-Hellersdorf 1 63 44.661
Lichtenberg 451 204 31.634
Reinickendorf 415 71 43.750
Berlin (gesamt) 5.267 1.874 438.159

Berliner Straßenbäume 2016
Bezirk Anzahl der Fällungen Anzahl der
Pflanzungen
Bestand
31.12.2016
Mitte 193 82 25.980
Friedrichshain-Kreuzberg 140 87 16.230
Pankow 576 275 43.347
Charlottenburg-Wilmersdorf 340 204 43.400
Spandau 560 173 26.570
Steglitz-Zehlendorf 887 315 61.473
Tempelhof-Schöneberg 599 150 35.627
Neukölln 278 133 20.216
Treptow-Köpenick 756 65 44.301
Marzahn-Hellersdorf keine Angabe 62 45.000
Lichtenberg 410 46 31.554
Reinickendorf 483 205 44.227
Berlin (gesamt) 5.222 1.797 437.925

Frage 2: Wie hat sich das #Spendenaufkommen für die
#Stadtbaumkampagne seit 2015 entwickelt? In welcher
Höhe wurden ergänzend Mittel des Landes eingesetzt?
Antwort zu 2: Die Entwicklung des Spendenaufkommens
für die Stadtbaumkampagne seit 2015 ist folgender
Tabelle zu entnehmen:

Jahr Höhe der Spenden
2015 242.325 Euro
2016 117.354 Euro
2017 (Stand: 10. März) 17.786 Euro
Die Höhe der Landesmittel, die seit 2015 ergänzend
für die Stadtbaumkampagne eingesetzt wurden, ist folgender
Tabelle zu entnehmen (Angaben gerundet):
2015 verwendete Landesmittel
Pflanzungen und Pflege
1.508.000 Euro
Projektsteuerung 167.000 Euro
gesamt 1.675.000 Euro

2016 verwendete Landesmittel
Pflanzungen und Pflege
1.488.000 Euro
Projektsteuerung 148.000 Euro
gesamt 1.636.000 Euro

Frage 3: Wird der Senat in Zukunft für die #Straßenbaumkampagne
mehr Finanzmittel zur Verfügung stellen?
Antwort zu 3: mDer Senat beabsichtigt, die Stadtbaumkampagne
auch künftig voranzutreiben. Entsprechende
Haushaltsmittel wurden bei den Anmeldungen
zum Doppelhaushaltsplan 2018/2019 und der Finanzplanung
2017 bis 2021 für das Kapitel 0750 berücksichtigt.
In welchem Umfang jährlich Haushaltsmittel veranschlagt
und verwendet werden, hängt von den finanzpolitischen
Zielsetzungen und den finanziellen Möglichkeiten des
Landes Berlin ab.

Frage 4: Mit welchen Zielen wird die Straßenbaumkampagne
in Zukunft fortgesetzt und ausgeweitet?
Antwort zu 4: Der Senat hat vor für die Legislaturperiode
2016 bis 2021 zwischen SPD, Die Linke und
BÜNDNIS 90/Die Grünen die Kampagne fortzusetzen
und auszuweiten. Dabei sind zukünftig auch Straßen, die
bisher keinen Baumbestand aufweisen und deren Neubepflanzung
aufwändiger ist, einzubeziehen. Diese Forderung
ist auch in den Richtlinien der Regierungspolitik von
Januar 2017 für die laufende Legislaturperiode enthalten.
Im Rahmen der Stadtbaumkampagne werden ständig
neue Techniken und Verfahren getestet, um die Pflanzungen
immer weiter zu optimieren, wie beispielsweise durch
den Test von neuen Baumarten/-sorten, den Einsatz von
Wassersäcken und die Verwendung von speziellem Bodensubstrat.

Frage 5: Wie viele der seit 2012 gepflanzten Straßenbäume
sind abgestorben? Was waren die Hauptursachen
dafür?
Antwort zu 5: Seit Herbst 2012 werden im Rahmen
der Stadtbaumkampagne pro Bauabschnitt (jeweils im
Frühjahr und Herbst) 600 bis 800 Bäume gepflanzt. Im
Laufe der anschließenden, durch die Senatsverwaltung für
Umwelt, Verkehr und Klimaschutz beauftragten, 3-
jährigen Entwicklungspflege müssen durchschnittlich 15
Bäume pro Bauabschnitt ausgetauscht werden. Daraus
ergeben sich bei den bis Herbst 2016 in bislang 9 Bauabschnitten
gepflanzten rd. 6.400 Bäumen ca. 135 Bäume,
die nachgepflanzt werden mussten. Die Ausfallquote
beträgt demnach rd. 2 %.
Als wesentliche Ursachen für das vorzeitige Absterben
der jungen Bäume sind Streusalz, Trockenheit, Verkehrsunfälle,
Vandalismus, Schädlingsbefall, Frost-
/Sonnenrisse (bei Ahorn), standortbedingte Probleme,
Bodenverdichtung und negative Einflussfaktoren im Untergrund
(z.B. Leitungen) zu nennen.

Berlin, den 16. März 2017
In Vertretung
S t e f a n T i d o w
…………………………..
Senatsverwaltung für
Umwelt, Verkehr und Klimaschutz
(Eingang beim Abgeordnetenhaus am 28. Mrz. 2017)

Straßenverkehr: Straßenbäume in Berlin – Wie nachhaltig ist die Stadtbaumkampagne?, aus Senat

www.berlin.de Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie viele #Straßenbäume wurden im Rahmen der #Stadtbaumkampagne bisher gepflanzt? (bitte nach Monaten und Bezirken aufschlüsseln) Antwort zu 1: Seit Herbst 2012 wurden bislang im Rahmen der Stadtbaumkampagne insgesamt rund 3.600 Straßenbäume gepflanzt. Die Aufschlüsselung nach Jahren, Monaten und Bezirken ist folgender Tabelle zu entnehmen: … Frage 2: Welche Baumarten wurden gepflanzt und wer ist für deren Auswahl verantwortlich? (bitte nach gepflanzten Baumarten aufschlüsseln) Antwort zu 2: Die im Rahmen der Stadtbaumkampagne zu pflanzenden Baumarten werden von den Bezirken bestimmt. Bislang wurden folgende Baumarten/-sorten gepflanzt: … Frage 3: Wird auf bestäuberfreundliche Baumarten Wert gelegt? Wenn ja, in welchem Umfang?, wenn nein, warum nicht? Frage 4: Wird der Klimawandel bei der Auswahl der Baumarten berücksichtigt. Wenn ja, in welcher Weise? Wenn nein, warum nicht? Antwort zu 3 und 4: Der Senat geht davon aus, dass die Bezirke bei der Auswahl der Baumarten auch die Kriterien des Natur- und Artenschutzes berücksichtigen, wozu auch beispielsweise die Ansprüche von Bienen gehören. In erster Linie ist aber die Eignung der Bäume für den Straßenstandort maßgeblich, da hier eine Vielzahl von negativen Einflussfaktoren wie Trockenheit, Hitze, Nährstoffmangel, Verdichtung, Versiegelung, Schadstoffe wirken. Einige dieser Faktoren werden durch den Klimawandel noch verstärkt, so dass eine diesbezügliche Auswahl der Baumarten besonders wichtig ist. Insbesondere spielen die Eignung für einen trockenen, heißen und strahlungsintensiven Standort einerseits sowie die Verträglichkeit von plötzlichen Wintereinbrüchen, Spätfrost und Tausalz andererseits eine überaus große Rolle bei der Auswahl der Baumarten für Straßenstandorte. Frage 5: Wie viele der seit 2012 gepflanzten Straßenbäume sind abgestorben? Was waren die Hauptursachen dafür? Antwort zu 5: Die bisherigen Ausfälle bei den im Rahmen der Stadtbaumkampagne gepflanzten Straßenbäumen sind mit rd. 40 (von 3.600) sehr gering. Vandalismus und Unfallschäden sind dabei aber nicht enthalten, weil dafür nicht die jeweilige Firma eintritt. Die Ursachen für das Absterben der Bäume waren überwiegend durch den Standort bedingt (z.B. Konkurrenzdruck durch Altbaumbestand, zu sonnige Standorte). Sowohl die Pflanzungen als auch die anschließende Pflege der Kampagnenbäume werden besonders fachlich qualifiziert durchgeführt. Die Kontrolle erfolgt durch einen eigens dafür beauftragten Landschaftsarchitekten. Frage 6: Treffen Beschwerden von BürgerInnen darüber zu, dass in den vergangenen Wochen auch an regenund schneefreien Tagen auf den öffentlichen Straßen Salz gestreut wurde? Wenn ja, warum erfolgte der Einsatz von Salz, obwohl dessen schädliche Wirkung auf Bäume bekannt ist? Antwort zu 6: Die Frage 6 betrifft Sachverhalte, die nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantwortet werden können. Darum wurden die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) um Stellungnahme gebeten, die in der Beantwortung wiedergegeben ist. Gemäß dem Straßenreinigungsgesetz beschränken die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) die Verwendung von Auftaumitteln (Feuchtsalz) bei der winterlichen Bearbeitung von Fahrbahnen auf ein unbedingtes Maß. Das heißt, je Einsatz dürfen nicht mehr als 25 Gramm je Quadratmeter gestreut werden. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt mit 40 bis 50 Gramm Feuchtsalzausbringung je Quadratmeter ist die vorgeschriebene Ausbringmenge daher minimal. Der Einsatz von Feuchtsalz erfolgt zudem mit dem aktuellsten Stand der Technik. Über- bzw. Unterschreitungen der Grenzwerte werden mit Hilfe des Salzmonitoringsystems festgehalten. Bei Grenzwetterlagen verwenden die BSR statt des Feuchtsalzes eine Calcium-Chlorid-Lösung zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit. Die BSR haben eine vertragliche Vereinbarung mit einem Wetterdienstleister, der die BSR zweimal am Tag einen Wetterbericht für die nächsten 24 Stunden erstellt. Darüber hinaus informiert er zeitnah über bevorstehende Wetterereignisse. Bei entsprechenden Prognosen führen die BSR durchaus auch vorbeugende Streumaßnahmen durch, also bevor der angekündigte Niederschlag einsetzt, um Glätte auszuschließen. Frage 7: Aus welchen Mitteln wird die Öffentlichkeitsarbeit der Stadtbaumkampagne (Flyer, Plakate, Werbeanzeigen, „Berliner Fenster“, Kampagnenseite im Internet, Beauftragung einer Werbeagentur) finanziert (bitte für die einzelnen Maßnahmen unter Angabe der jeweiligen Kosten aufschlüsseln)? Werden dabei auch Spendengelder eingesetzt? Wenn ja, in welcher Höhe? Antwort zu 7: Die Spendengelder werden vollständig für die eigentlichen Pflanzungen verwendet. Insofern erfolgt die Finanzierung der Öffentlichkeitsarbeit ausschließlich über Landesmittel. Dafür wird entweder eine Agentur beauftragt oder die Leistungen werden durch die Bediensteten der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt selbst durchgeführt, wie beispielsweise die Erstellung und Aktualisierung der Internetseiten zur Stadtbaumkampagne. Die externen Kosten für die Öffentlichkeitsarbeit für die Stadtbaumkampagne betrugen im Jahre 2012 rd. 45.000 Euro für: – Konzept – Buttons – Baumschilder – Flyer – Printanzeigen – Plakatwerbung – Logo – Videofilm – Leinwand – Unterstützung Pressekonferenz – Unterstützung Website. Die externen Kosten für die Öffentlichkeitsarbeit für die Stadtbaumkampagne betrugen im Jahre 2013 rd. 50.000 Euro für: – Konzept – Buttons – Baumschilder – Flyer – Printanzeigen – Plakatwerbung – Spendendosen – Taschen – Aufkleber – T-Shirts – U-Bahn-Werbung – Postkarten – Veranstaltung für Spendende – Videofilm. Die externen Kosten für die Öffentlichkeitsarbeit für die Stadtbaumkampagne betrugen im Jahre 2014 rd. 75.000 Euro für: – Konzept – Buttons – Baumschilder – Flyer – Printanzeigen – Plakatwerbung – U-Bahn-Werbung – Postkarten – Veranstaltung für Spendende – Aktualisierung des Videofilms – Hauswurfsendung – Infotafeln. Hinzu kommen die Ausgaben für die Hotline in Höhe von rd. 30.000 Euro pro Jahr. Berlin, den 16. Februar 2015 In Vertretung C h r i s t i a n G a e b l e r ………………………….. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 20. Feb. 2015)