Bahnindustrie: ANDREAS HOFFMANN KÄMPFT SEIT OKTOBER 2014 UM DEN STANDORT EBERSWALDE / HOFFNUNG AUF GUTEN NEUSTART Bahnwerker in dritter Generation, aus MOZ

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#Eberswalde (MOZ) Alles sieht danach aus, dass das insolvente Eberswalder #Eisenbahnwerk wieder eine Zukunft hat. Zu denen, die bereits seit drei Jahren an vorderster Front um ein Überleben des Traditionsbetriebes kämpfen, gehört Andreas Hoffmann, der inzwischen dem Betriebsrat vorsteht.
Äußerlich wirkt Andreas Hoffmann (40) wie ein Fels in der Brandung, den kein Orkan ins Wanken zu bringen vermag. Scheinbar gleichmütig zieht er, wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet, Entspannung suchend an seiner Wasserpfeife. Wenn Balu, der Bär, der Inbegriff der Gemütlichkeit aus dem Dschungelbuch-Klassiker von Rudyard Kipling, rauchen würde, wäre der Eberswalder sein idealer Zwillingsbruder. Doch wie es tatsächlich um die Seelenruhe von Andreas Hoffmann bestellt ist, behält er lieber für sich. Nur dass er den Ausgleich zum beruflichen Stress in seiner Familie findet, zu der neben seiner Herzallerliebsten vier angenommene und ein eigenes Kind gehören, verrät der Bahnwerker noch. "Und wenn mir alles zu viel wird, spiele ich Black Metal in meiner Band", sagt Andreas Hoffmann.

Seit Oktober 2014 war der gebürtige Eberswalder ungezählte Male zum außerplanmäßigen Adrenalinabbau gezwungen. Damals hatte die Deutsche Bahn AG verkündet, ihr Fahrzeuginstandsetzungswerk in Eberswalde bis Ende 2016 zu schließen. Für die zu diesem Zeitpunkt noch 500 Beschäftigten war das ein gewaltiger Schock. Vom Betriebsrat organisierte Mahnwachen und Demonstrationen folgten und schafften es, die gesamte Region, ja selbst die Brandenburger Landesregierung, aufzurütteln. Etliche Beschäftigte nutzen das Angebot der Bahn, zur S-Bahn nach Berlin zu wechseln. Aber Andreas Hoffmann, damals noch stellvertretender Betriebsratsvorsitzender, blieb im krisengeschüttelten Werk und schürte den Widerstand gegen die Betriebsstilllegung. Vorsichtiger Optimismus machte sich breit, als das ehemalige Bahnwerk im April 2016 für einen Euro an die #Quantum Capital Partners AG aus München verkauft wurde, die sich verpflichtete, wenigstens 210 Mitarbeiter zu übernehmen und an dem Standort mindestens fünf Jahre festzuhalten. Der Neustart erfolgte zum Januar 2017, doch bereits drei Monate später meldete die neugegründete Eisenbahnwerk Eberswalde GmbH wegen drohender Zahlungsfähigkeit Insolvenz an. Wieder setzte eine Mitarbeiter-Fluktuation an. Indes: Andreas Hoffmann, seit November 2016 Vorsitzender des Betriebsrates, hielt weiter durch. Mittlerweile sind die Verkaufsverhandlungen mit der Deutschen Eisenbahn Service AG …

Werkstätten + Bahnindustrie: Nach Neustart im Januar – Bahnwerk Eberswalde meldet Insolvenz an, aus rbb

https://www.rbb-online.de/wirtschaft/beitrag/2017/03/bahnwerk-eberswalde-meldet-insolvenz-an.html

Erst zu Jahresbeginn hatte ein privater Investor übernommen, doch die damit verbundene Hoffnung hat sich nicht erfüllt: Das #Eisenbahnwerk #Eberswalde hat #Insolvenzantrag gestellt. Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) zeigt sich besorgt.
Das Eisenbahnwerk Eberswalde (EBW), um das monatelang gerungen worden war, hat Insolvenz beantragt. Die entsprechenden Unterlagen seien beim Amtsgericht Frankfurt (Oder) eingereicht worden, erklärte EBW-Geschäftsführer Andreas Schott.

Das EBW habe aktuell einen Liquiditätsengpass, hieß es zur Begründung für den Insolvenzantrag. Als Hauptgrund für die drohende Zahlungsunfähigkeit führte Schott an, dass zu Jahresbeginn noch nicht an den Aufträgen gearbeitet werden konnte, die bereits in den Büchern standen. In dieser Zeit habe das Werk Kosten gehabt, aber keinen Umsatz.
Noch 160 Mitarbeiter im Werk beschäftigt

Schott geht trotz des Insolvenzverfahrens davon aus, dass es in Eberswalde weitergeht. Den Mitarbeitern teilte er am Donnerstag mit, dass Vertreter des Unternehmens mit Großkunden verhandelten sowie auf Messen versuchten, neue Aufträge zu akquirieren.

Die #Quantum Capitals Partner AG hatte das Werk von der Deutschen Bahn erst zu Jahresbeginn übernommen. Das Land hatte sich in die Rettung des Eberswalder Unternehmens eingeschaltet und eine …

Bahnindustrie + Werkstätten: Werk Eberswalde: Vertrag zwischen DB und Investor Quantum unterzeichnet Standort bleibt mit Übergang von 210 Mitarbeitern erhalten, aus DB

http://www.deutschebahn.com/presse/berlin/de/aktuell/presseinformationen/11307362/Werk_Eberswalde.html?start=0&itemsPerPage=20

Die #Deutsche Bahn und #Quantum Capital Partners AG haben sich vertraglich auf die Übernahme des #Werkes #Eberswalde zum 1. Januar 2017 geeinigt.

Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der DB: „Ich freue mich, dass wir nach langen und intensiven Gesprächen und einem am 10. März 2016 unterzeichneten Letter of Intent jetzt auch vertraglich die Zukunft des Werkes Eberswalde festgeschrieben haben. Dabei wurden nicht nur die Interessen unserer Mitarbeiter berücksichtigt, sondern es konnte auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Stadt Eberswalde erhalten werden.“

Dominik Beck, Vorstand der Quantum Capital Partners AG: „Nach der Übernahme der Waggonbau Niesky im Jahr 2014 freut sich Quantum, nun ein weiteres Werk von der Deutschen Bahn übernehmen zu dürfen. Wir sehen in der Übernahme des Werks Eberswalde eine große Chance, um neben den Güterwagen zukünftig nun auch Instandhaltungsdienstleistungen und Service für unsere Kunden aus einer Hand anbieten zu können. Dadurch können wir das Produktspektrum der Waggonbau deutlich ausweiten. Nach der erfolgreichen Neuausrichtung der Waggonbau in den vergangenen 24 Monaten bietet der Zukauf des Instandhaltungswerks Eberswalde weitere Potentiale, um beide Standorte auszubauen.“

Von den derzeit rund 320 Mitarbeitern am Standort werden bis zu 210 Mitarbeiter im Rahmen eines Betriebsübergangs zum Jahreswechsel auf eine Quantum-Erwerbergesellschaft übergehen. Zudem wurden bereits mit rund 45 Arbeitnehmern individuelle sozialverträgliche Lösungen vereinbart.

Die Erwerbergesellschaft garantiert, den Standort in Eberswalde für mindestens fünf Jahre aufrechtzuerhalten. Das Werk Eberswalde geht am 1. Januar 2017 für den symbolischen Kaufpreis von einem Euro an den Erwerber über.

Die Wirksamkeit des Kaufvertrages steht unter der aufschiebenden Bedingung, dass Quantum eine Bürgschaft vom Land Brandenburg für einen Kredit erhält sowie der fusionskontrollrechtlichen Freigabe durch das Bundeskartellamt als zuständige Fusionskontrollbehörde.