Bilanz zur Verkehrssicherheitslage 2024 in Berlin, aus Senat

26.02.2025

https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/2025/pressemitteilung.1535338.php

Nr. 0497
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt und der #Polizei Berlin stellten die Senatorinnen Iris Spranger und Ute Bonde gemeinsam mit Polizeipräsidentin Dr. Barbara Slowik Meisel und der Leiterin des Fachbereichs Verkehr der Landespolizeidirektion, Katrin Stojanoff, die #Verkehrssicherheitslage Berlin für das Jahr 2024 vor.

Iris Spranger, Senatorin für Inneres und Sport: „#Verkehrssicherheit ist eine gemeinsame Aufgabe, die nicht nur von Polizei und Verkehrssicherheits-Organisationen bewältigt werden kann. Ich appelliere daher an jeden und jede: Nehmen Sie Rücksicht, fahren Sie vorsichtig und handeln sie mit- und nicht gegeneinander. Unsere Polizei ist mit präventiven Aktionen und mit Kontrollmaßnahmen in ganz Berlin präsent. Bei den Dienstkräften bedanke ich mich ganz herzlich für diese Arbeit. Allein 600 Mal hat die Verkehrssicherheitsberatung der Polizei Berlin im vergangenen Jahr Seniorinnen und Senioren geschult. Diese und zahlreiche weitere Programme – unter anderem auch für Schulkinder und Menschen mit Behinderung – machen unser aller Weg durch den Straßenverkehr sicherer.“

Ute Bonde, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt: „Mit dem kürzlich im Senat verabschiedeten Verkehrssicherheitsprogramm 2030 haben wir ein #Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht, das alle Verkehrsteilnehmer in den Blick nimmt. Es kann im Sinne der Vision Zero einen bedeutenden Beitrag – vor allem für die besonders gefährdeten Gruppen – dazu leisten, Unfälle zu reduzieren, insbesondere solche mit schweren Auswirkungen. Grundsatz allen Handelns im #ÖPNV und #Straßenverkehr aber bleibt Paragraph 1 StVO: ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.“

Dr. Barbara Slowik, Polizeipräsidentin: „Präventive Maßnahmen, Aufklärung und konsequente Überwachung sind entscheidend, um Unfälle zu vermeiden und die Sicherheit auf unseren Straßen zu erhöhen. Meine Kolleginnen und Kollegen setzen sich täglich mit großem Engagement dafür ein, unsere Straßen sicherer zu machen. Sie führen Kontrollen durch, sensibilisieren die Öffentlichkeit und arbeiten eng mit verschiedenen Institutionen zusammen, um effektive Lösungen zu finden. Ihr Einsatz und ihre Professionalität sind unverzichtbar, um das Bewusstsein für Verkehrssicherheit zu schärfen und das Risiko von Unfällen zu minimieren.“

Mit 55 getöteten Personen im #Straßenverkehr verzeichnete Berlin 2024 den zweithöchsten Stand der letzten zehn Jahre. Mit Blick auf die Altersgruppen handelte es sich in rund 49 Prozent der Fälle um Senioren und Seniorinnen (27 Personen) und nach Art der Verkehrsbeteiligung in rund 64 Prozent um Radfahrende (11) und zu Fuß Gehende (24).

Gleichzeitig verzeichnete die Polizei Berlin in Bezug auf die Gesamtanzahl der Verkehrsunfälle im Zeitraum vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2024 einen Rückgang um 771 Unfälle (0,57%) auf 133.365 Fälle. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Verunglückten im Vergleich zum Vorjahr (16.245) leicht auf 16.480 Personen.

Die Rangfolge der Unfallursachen blieb im Vergleich zu den Vorjahren unverändert. Fehler beim Abbiegen (11.064 Fälle), Nichtbeachten der Vorfahrt (4.911 Fälle), nicht angepasste Geschwindigkeit (2.171 Fälle) sowie Alkoholeinfluss (1.270 Fälle) waren erneut die Hauptunfallursachen.

Verkehrsüberwachung
In der Verkehrsüberwachung richtete die Polizei Berlin ihren Fokus unter anderem auf Geschwindigkeitsdelikte. Von den insgesamt 8.874 mobilen und stationären Verkehrskontrollen mit Bezug zum Fließverkehr wurden zu Geschwindigkeitsübertretungen 2.865, zu Abbiegeunfällen 758 Einsätze durchgeführt. Hinzu kamen 1.459 Kontrollen wegen des Verdachts auf Alkohol- oder Drogenmissbrauch sowie 535 Einsätze zur Überwachung von Rotlichtfahrten.
Im ruhenden Verkehr wurden insgesamt 68.421 regelwidrig abgestellte Kraftfahrzeuge umgesetzt.

Verkehrsunfallprävention
Die Polizei Berlin führte im Laufe des vergangenen Jahres zahlreiche zielgruppen- und ursachenorientierte Maßnahmen zur Verkehrsunfallprävention durch.
Auch 2024 waren die Präventionsmaßnahmen zur Schulwegsicherheit zum Schulstart im September ein besonderer Schwerpunkt. Mit insgesamt über 400 Maßnahmen sicherten die Beamtinnen und Beamten den Berliner Schülerinnen und Schülern einen sicheren Start ins Schulleben.
Insbesondere an Jugendliche richteten sich ganzjährig verschiedene Präventionsveranstaltungen, bei denen über Risiken und Konsequenzen des Konsums berauschender Mittel im Straßenverkehr aufgeklärt wurde.

Ein weiterer Schwerpunkt der Präventionsarbeit war die Zielgruppe der Seniorinnen und Senioren. Im Rahmen der 50. Seniorenwoche der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung beteiligte sich die Polizei Berlin unter dem Motto „Zukunft gemeinsam gestalten“ mit insgesamt 19 Veranstaltungen. Weitere Maßnahmen fanden zum Beispiel im Zuge der integrativen Aktionstage zur Seniorenprävention vom 25. bis 27. September 2024 in der Polizeidirektion 4 (Süd) statt.
Im Rahmen des Präventionsschwerpunkts „Dunkle Jahreszeit“ wurden im Oktober 2024 insgesamt 123 Veranstaltungen und Aktionen durchgeführt. Verkehrsteilnehmende wurden dabei in Hinblick auf Sichtbarkeit im Straßenverkehr und typische Unfallgefahren in der dunklen Jahreszeit sensibilisiert.

Ausführliches Zahlenmaterial rund um die Verkehrssicherheitslage Berlin ist über den folgenden Link abrufbar.