FLughäfen: TSCHÜSS, KURZSTRECKE!, Was ökonomisch und ökologisch unsinnig ist, darf sterben, aus Berliner Morgenpost

11.02.2024

https://www.morgenpost.de/wirtschaft/article241643048/Was-oekonomisch-und-oekologisch-unsinnig-ist-darf-sterben.html

Eine kleine Dienstreise von Köln nach Berlin, damit „Sie mal die Kolleginnen und Kollegen am anderen Standort kennenlernen“ oder „ein besseres Gefühl für den Kunden XY kriegen“ – das war vor der Corona-Pandemie in vielen deutschen Firmen so alltäglich wie ein Memo vom Chef. 477 Kilometer Luftlinie hin und zurück für ein anderthalbstündiges #Meeting: eigentlich schon damals eine Zumutung. Gemacht wurde es dennoch zigtausendfach – der katastrophalen Zeit-, Kosten- und Klimabilanz zum Trotz.

Im Jahr 2018 waren 65 Prozent der #innerdeutschen Flugpassagiere #Geschäftsreisende. Dann kam das Virus und mit ihm die #Kurzstreckenfliegerei zum Erliegen. Bis heute haben sich die Zahlen nicht erholt. Das Geschäft mit #Inlandsflügen ist eingebrochen. Und Experten rechnen nicht mit einer Erholung. Gut so. Was ökonomisch und ökologisch unsinnig ist, darf gern sterben.

Allein der innerdeutsche #Flugverkehr pustet jedes Jahr rund zwei Millionen Tonnen klimaschädliches CO2 in die Atmosphäre. Laut BUND könnte ein Großteil davon – stolze 1,6 Millionen Tonnen – durch #Bahnfarten von maximal vier Stunden eingespart werden. Warum das nicht schon vor der Pandemie passiert ist, liegt auf der Hand: #Flugtickets waren häufig günstiger als #Bahnfahrkarten. Und dem #Fliegen haftete eine seltsame Hipness an. Vielflieger waren die George Clooneys unter den Geschäftsreisenden. Nun ist der Videocall ihr Offenbarungseid…