29.10.2023
Berlin. Von den einen werden sie wegen ihres unverwechselbaren #Fahrsounds verehrt, von anderen etwa wegen ihrer unbequemen Sitze gemieden: Die Züge der #Baureihe #485 der Berliner #S-Bahn. Doch nun stehen die bereits zweimal reaktivierten #Oldtimer endgültig vor dem Aus. Am 12. November werden die von den Berlinern auch als „#Coladosen“ bezeichneten #Triebwagen ein letztes Mal im regulären #Fahrgastbetrieb eingesetzt, kündigte die Bahntochter jetzt an. Zum Abschied kehren die Züge an diesem Sonntag noch einmal auf ihren angestammten Linien S8 (Grünau–Birkenwerder) und S47 (Spindlersfeld–Hermannstraße) zurück. Das Besondere dieser zwischen 10 und 14 Uhr geplanten #Sternfahrten: Jeweils zur vollen Stunde sollen die Züge aus allen vier Richtungen kommend nahezu zeitgleich in den S-Bahnhof #Schöneweide einfahren und für kurze Zeit an den Bahnsteigen nebeneinanderstehen. Anschließend sind noch Sonderfahrten auf dem Berliner S-Bahn-Ring geplant, bevor es dann zum letzten Halt ins Werk nach Schöneweide geht. Ein Fest für alle Train-Spotter, die immer auf der Suche nach dem besonderen Foto sind.
Mit der Baureihe 485 verschwindet zugleich ein weiteres #Relikt aus DDR-Zeiten aus dem Berliner Alltag. Denn die Züge sind schon in den 1970er-Jahren im Auftrag der Reichsbahn entwickelt worden. Bis dahin hatte das ostdeutsche Staatsunternehmen im Berliner S-Bahn-Verkehr die in den 1930er- und 1940er-Jahren gebauten und später lediglich leicht modifizierten Trieb- und Beiwagen eingesetzt. Diese Züge rumpelten aufgrund einer #Grundsatzentscheidung der Alliierten nach Ende des Zweiten Weltkriegs auch durch den #Westteil der Stadt, wurden aber damals von den meisten Westberlinern aus politischen Gründen boykottiert…