Straßenverkehr: Lost Place Raststätte Dreilinden: Berlins vergessene Autobahn, aus Berliner Morgenpost

08.08.2023

https://www.morgenpost.de/kultur/article239136753/lost-places-raststaette-dreilinden-berlins-vergessene-autobahn-ddr-mauer-kontrollpunkt.html

1969 verlegte die DDR einen #Autobahnabschnitt – und ließ den alten zuwuchern. Eine Suche nach den Überresten.

Nur noch schemenhaft sind die zwei Worte an der Holzwand zu erkennen, Spuren längst abgefallener Buchstaben oben im Giebel einer #Baracke lassen sie erahnen: „#Raststätte #Dreilinden. Im flotten Schriftbild der frühen 50er-Jahre. Keiner, der dort durch #Wildnis und #Gestrüpp vorbeigeht, käme auf die Idee, hineinzugehen, um nach Kaffee und Kuchen für eine Rast zu fragen, auch wenn der #Maschenzaun dort nicht wäre, der das hinfällige Gebäude seit einiger Zeit umgibt. Dahinter Leitern, Kabeltrommeln, Bausteine und Werkzeuge, auch schon ein paar Gartenzwerge und Schlümpfe, all das deutet an: Jemand will den Verfall jetzt umkehren, irgendetwas draus machen. Die Baracke hätte es verdient. Hier wurde Weltgeschichte geschrieben, Bilder von ihr und ihrer unmittelbaren Umgebung gingen in den Hochphasen des Kalten Krieges an die Redaktionen aller großen Zeitungen, per Funk, rund um den Globus.

Aber „Raststätte Dreilinden“? Hier im Wald? Ist die nicht ganz woanders, dort, wo sich Avus und Potsdamer Chaussee kreuzen, am alten #Kontrollpunkt vor der Einfahrt zur DDR? Merkwürdig.

Wer die Umgebung näher inspiziert, entdeckt Überreste breiter #Fahrbahnen, mit überwucherten Grünstreifen dazwischen – ganz offenbar eine alte Autobahn. Weiter vorne noch markierte Streifen auf dem Beton, getrennt für „Pkw“, „Lkw“, „Bus“, dann noch drei erhaltene Fahnenmasten und die Lager von #Sperrschranken. All das erzählt uns: Hier war einst ein #Grenzübergang, Kontrollposten. Doch seit über einem halben Jahrhundert fuhr oder hielt dort weit und breit …