Frage 1:
Wie viele Haltestellen (S-Bahn, U-Bahn & Straßenbahn) sind momentan in Berlin bereits barrierefrei (bitte um Auf- listung nach Bezirken)?
Frage 2:
Wie viele Haltestellen (S-Bahn, U-Bahn & Straßenbahn) sind weiterhin nicht barrierefrei und bis wann rechnet der Berliner Senat damit, dass alle Haltestellen barrierefrei sind (bitte um Auflistung nach Bezirken)?
Antwort zu 1 und 2:
Die Fragen 1 und 2 werden wegen ihres Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet.
Derzeit sind 33 U-Bahnhöfe und 6 S-Bahnhöfe nicht barrierefrei erreichbar. Die nicht genann- ten S- und U-Bahnhöfe sind bereits barrierefrei ausgebaut.
Linie | Bahnhof | Bezirk |
U- Bahn: | ||
U1/ U3 | Schlesisches Tor | Friedrichshain-Kreuzberg |
U2 | Rosa-Luxemburg-Platz | Mitte |
U2 | Kaiserdamm | Charlottenburg-Wilmersdorf |
U3 | Augsburger Straße | Charlottenburg-Wilmersdorf |
U4 | Rathaus Schöneberg | Tempelhof-Schöneberg |
U6 | Seestraße | Mitte |
U7 | Gneisenaustraße | Friedrichshain-Kreuzberg |
U7 | Grenzallee | Neukölln |
U7 | Konstanzer Straße | Charlottenburg-Wilmersdorf |
U8 | Residenzstraße | Reinickendorf |
U8 | Pankstraße | Mitte |
U4/ U7 | Bayerischer Platz | Tempelhof-Schöneberg |
U6 | Borsigwerke | Reinickendorf |
U6 | Platz der Luftbrücke | Tempelhof-Schöneberg |
U7 | Altstadt Spandau | Spandau |
U7 | Rohrdamm | Spandau |
U8 | Franz-Neumann-Platz | Reinickendorf |
U1/ U3 | Görlitzer Bahnhof | Friedrichshain-Kreuzberg |
U1/ U3 | Möckernbrücke | Friedrichshain-Kreuzberg |
U2 | Hausvogteiplatz | Mitte |
U2 | Ernst-Reuter-Platz | Charlottenburg-Wilmersdorf |
U2 | Deutsche Oper | Charlottenburg-Wilmersdorf |
U2 | Neu Westend | Charlottenburg-Wilmersdorf |
U6 | Holzhauser Straße | Reinickendorf |
U6 | Alt-Tempelhof | Tempelhof-Schöneberg |
U6 | Westphalweg | Tempelhof-Schöneberg |
U7 | Paulsternstraße | Spandau |
U7 | Mierendorffplatz | Charlottenburg-Wilmersdorf |
U8 | Weinmeisterstraße | Mitte |
U8 | Moritzplatz | Friedrichshain-Kreuzberg |
U8 | Heinrich-Heine-Straße | Mitte |
U8 | Schönleinstraße | Friedrichshain-Kreuzberg |
U9 | Güntzelstraße | Charlottenburg-Wilmersdorf |
S- Bahn: | ||
S75 | Gehrenseestraße | Lichtenberg |
S2 | Marienfelde | Tempelhof-Schöneberg |
S5/ S7/ S75 | Nöldnerplatz | Lichtenberg |
S2 | Yorckstraße | Tempelhof-Schöneberg |
S25 | Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik | Reinickendorf |
S3 | Hirschgarten | Treptow-Köpenick |
Hierzu ergänzt die BVG:
„ Es ist geplant, dass vsl. im Jahr 2025 alle U-Bahnhöfe barrierefrei ausgebaut sind.
Bei der Straßenbahn sind 577 von 814 Richtungshaltestellen barrierefrei. Nachfolgende Dar- stellung zeigt eine Auflistung nach Bezirken (in alphabetischer Reihenfolge mit Stand
Juni 2022):
Bezirk | Ri.- Haltestellen gesamt | Davon Ri.- Haltestellen barrierefrei |
Friedrichshain-Kreuzberg | 48 | 33 |
Lichtenberg | 161 | 120 |
Marzahn-Hellersdorf | 98 | 84 |
Mitte | 89 | 63 |
Pankow | 211 | 155 |
Treptow-Köpenick | 207 | 122 |
Summe | 8 14 | 577 |
237 Richtungshaltestellen sind nicht barrierefrei. Aktuell sind rund 150 Richtungshaltestellen in der Planungsphase bzw. der Bau wird vorbereitet. Vom Planungsbeginn bis zur Inbetriebnahme ist von einer Dauer von mind. fünf Jahren auszugehen, projektbezogen ggf. länger. Der barrie- refreie Ausbau bei der Straßenbahn erfolgt in Etapp en bis Anfang der 2030er-Jahre.
Frage 3:
Welche Hatestellen (S-Bahn, U-Bahn & Straßenbahn) in Hohenschönhausen sind bisher nicht barrierefrei und wie sieht dort der Zeitplan aus, diese Haltestelle barrierefrei zu machen (bitte einzeln pro Haltestelle darstellen)?
Antwort zu 3:
Der S-Bahnhof Gehrenseestraße soll bis Ende 2023 barrierefrei erreichbar sein. Hierzu ergänzt die BVG:
„ In Hohenschönhausen sind die Haltestellenpaare Sportforum und Betriebshof Indira-Gandhi- Straße nur bedingt barrierefrei. Hier sind taktile Elemente unter Beachtung der vorgeschriebe- nen Regelmaße zu ergänzen. Dies erfolgt vsl. in 2025 im Zusammenhang mit der Grundin-
standsetzung der Gleisanlagen. Alle übrigen Richtungshaltestellen der Straßenbahn sind in Ho- henschönhausen barrierefrei gestaltet. U-Bahnhöfe existieren dort nicht.“
Frage 4:
Welche Probleme hat der Berliner Senat identifiziert, die einer zügigen Erreichung der Barrierefreiheit im Wege stehen?
Antwort zu 4:
Aufgrund von komplexen Aufzugsstandorten und den zu berücksichtigen technischen Anforde- rungen sind Verzögerungen bei der Realisierung einzelner Aufzüge an U-Bahnhöfen zu ver- zeichnen. Für die Herstellung der Barrierefreiheit müssen ferner umfangreiche Planrechtsverfah- ren durchgeführt werden. Da hierbei mit allen Trägern öffentlicher Belange das Einvernehmen herzustellen ist, sind die Planrechtsverfahren zum Teil sehr langwierig.
Hierzu ergänzt die BVG:
„ Auch personelle Kapazitäten am Baumarkt sowie die Materialverfügbarkeit sind teilweise ein- geschränkt. Einen exakten Fertigstellungstermin für jede Haltestelle kann daher zurzeit nicht prognostiziert werden, es bestehen aber, wie beschrieben, Planungen für alle Bahnhöfe.
Bei der Straßenbahn kommt hinzu, dass der barrierefreie Ausbau bspw. mit der Grundinstand- setzung von Gleisanlagen gebündelt wird, um die vorhandenen Ressourcen effektiv auszunut- zen und die Baumaßnahmen auf ein Mindestmaß zu reduzieren.“
Frage 5:
Welche finanziellen Mittel hat der Berliner Senat seit 2016 eingesetzt, um das Ziel der Barrierefreiheit im ÖPNV zu erreichen (bitte um Auflistung nach Jahren)?
Antwort zu 5:
Der Berliner Senat hat seit 2016 folgende Mittel eingesetzt, um das Ziel der Barrierefreiheit im öffentlichen Personennahverkehr zu erreichen:
Jahr | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
Mio. Euro | 12,0 | 4,1 | 7,8 | 17,2 | 19 ,4 | 16 ,3 |
Berlin, den 30.06.2022 In Vertretung
Dr. Meike Niedbal Senatsverwaltung für
Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz
www.berlin.de