S-Bahn: Welche historische S-Bahn-Baureihe ist Trumpf? Vom Bernauer über den Stadtbahner zum Rundkopf – S-Bahn-Züge der Vorkriegszeit

http://www.s-bahn-berlin.de/aktuell/2014/074_historische_s-bahn_zuege.htm

Die aktuellen Baureihen #480, #481 und #485 erleben -Bahn-Fahrgäste täglich im Einsatz. Das abgebildete „Sextett“ stellt die Baureihen aus der früheren Phase der Berliner -Bahn vor. Es zeigt, wie sich Grundzüge, die bis heute Bestand haben, herauskristallisierten. Von Serie zu Serie lässt sich die Entwicklung des #Fahrzeugparks nachvollziehen.

Zur Geburtsstunde der S-Bahn, als die elektrischen Versuchswagen über die Teststrecke nach Bernau fuhren, war der Antrieb die große Innovation. Der Durchbruch beim Zuschnitt der Fahrzeuge auf den S-Bahn-Verkehr ließ nur ein Jahr auf sich warten. Die erste Bauart Bernau 1924 war mit schlechten Laufeigenschaften und geringer Anfahrbeschleunigung bereits bei ihrer Auslieferung überholt, die Zugbildung aus zwei langen Triebwagen und drei Beiwagen zu unflexibel.

Der S-Bahn-Betrieb mit dichten Zugfolgen, kurzen Haltezeiten, schnellem Fahrgastwechsel und unterschiedlichem Verkehrsaufkommen je nach Tageszeit stellte andere Anforderungen an Fahrzeuge als der Fernverkehr. Schon 1925 war mit dem Oranienburger die Antwort gefunden. Alle nachfolgenden Baureihen für die S-Bahn Berlin basieren auf der hier erstmals angewendeten Aufteilung in Viertelzüge als kleinste Einheit. Sie erlaubt es, die Zuglänge je nach Bedarf flexibel anzupassen.

Zur Legende wurden die ab 1927 gelieferten „Stadtbahner“. Die größte, nach einheitlichen Grundsätzen in kurzer Zeit hergestellte Baureihe in Deutschland prägte das Berliner Stadtbild für sieben Jahrzehnte. Natürlich hat sich der Fahrzeugpark der S-Bahn Berlin über die Zeit verändert. Ein Zug hat zwar eine relativ lange Lebenserwartung, in den 90 Jahren seit der Elektrisierung haben dennoch einige Generationenwechsel stattgefunden. Auch wurden Baureihen teilweise mehrfach aufgearbeitet und modernisiert.

Immer wieder flossen neue technische Entwicklungen und veränderte Vorstellungen von Design ein. Gerade die „Stadtbahn“- Bauart verdankte den Ruf als zuverlässigstes und unverwüstliches Flaggschiff zahlreichen Ertüchtigungen und Anpassungen, die die einmalige Langlebigkeit ermöglichten.

Nachdem die Grundform gefunden war, traten in den 30er Jahren Geschwindigkeitsversuche – wie beim Bankierzug – und moderne, windschnittige Gestaltung sowie Details in der Ausstattung in den Vordergrund.

Heute steht die nächste Fahrzeug- Generation bereits in den Startlöchern. Wie die S-Bahn-Züge der Zukunft aussehen könnten, wird derzeit verhandelt.