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Im heißen Herbst 1989 brodelte der Kessel schließlich über: Kurz nachdem Ostberlins SED-Chef Günter #Schabowski am 9. November 1989 abends die #Reisefreiheit für alle DDR-Bürger verkündete, brachen die Dämme – unter dem Druck Zehntausender Menschen öffneten die Grenzer erst den Übergang #Bornholmer Brücke und schließlich auch andere.
Die #Menschenfluten ergossen sich nach #Westberlin hinein – die auf Zwergengröße geschrumpfte und auf völlig separatem Netz fahrende BVG-S- Bahn brach unter dem Ansturm nahezu zusammen: Die #Stadtbahn pendelte wegen Bauarbeiten ab 22 Uhr alle 30 Minuten in der Nacht zum 10. November auf nur einem Gleis mit einem #Halbzug, bestehend aus vier Wagen, zwischen #Friedrichstraße und #Bellevue. Der war so voll, dass selbst der #Triebfahrzeugführer nur noch über eine Leiter durch das Führerstandsfenster kam.
Zunächst ließ die BVG den Zug über den Betriebsschluss hinaus fahren. Um 2.48 Uhr hob sie den Pendelverkehr auf und setzte endlich einen #Vollzug bis nach #Charlottenburg ein. Obwohl es im Osten Berlins zu dieser Zeit recht ruhig war, ahnte der S-Bahn-Betriebsleiter der Deutschen Reichsbahn, Dr. Wolf-Ekkehart #Matthaeus, was in den nächsten Tagen los sein würde, wenn unzählige DDR-Bürger mit der #Eisenbahn anreisen, um nach Westberlin zu fahren.
So plante er die schnelle #Öffnung des S-Bahnhofs #Oranienburger Straße, der sich in einem leidlichen Bauzustand befand und die Absage von für das Wochenende geplanten Bauarbeiten, die dann am 10. November nachmittags erfolgte…