24.06.2024
https://taz.de/Barrierefreier-Nahverkehr-in-Berlin/!6018766
Der #Nahverkehr müsste seit zwei Jahren komplett #barrierefrei sein. Vor allem bei den #Bushaltestellen ist die BVG davon aber noch weit entfernt.
„Wumm.“ Der aggressive Knall, mit dem die ausklappbare #Rampe auf dem Bordstein aufschlägt, ist ein vertrauter Soundtrack für viele Menschen, die sich im #Rollstuhl durch die Stadt bewegen und dabei Busse der BVG nutzen. Wenn sich die Lücke zwischen Haltestelle und Fahrzeugkante nicht überwinden lässt, sind sie darauf angewiesen, dass die Busfahrerin oder der Busfahrer aussteigen und händisch für #Überbrückung sorgen.
Dieses Prozedere kann nicht nur als #demütigend erlebt werden, es sollte eigentlich auch längst der Vergangenheit angehören: Seit 2022 müssen gemäß dem deutschen #Personenbeförderungsgesetz Fahrzeuge, Infrastruktur und Informationssysteme des öffentlichen Nahverkehrs komplett barrierefrei sein. Nicht nur, aber vor allem bei den Bushaltestellen ist Berlin meilenweit davon entfernt – und von übermäßigem Eifer kann in der Politik nicht die Rede sein: Gerade wurde im Rahmen der Haushaltskürzungen 170.000 Euro für die Umgestaltung von Bushaltestellen gestrichen.
Die Senatsverwaltung für #Mobilität gibt auf Nachfrage der taz an, dass aktuell nur „ca. 10 Prozent der insgesamt rund 6.500 Berliner Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut“ sind. Bezeichnend ist, dass die BVG, die diese Haltestellen ja nutzt, keine Angaben dazu machen kann. Und auch nicht dazu, wo es mit dem Umbau absehbar weitergeht. Die BVG verweist hier auf die Bezirksämter, die als Baulastträger dafür zuständig sind…