http://www.berliner-zeitung.de/politik/meinung/weniger-platz-fuer-autos-warum-sich-der-berliner-verkehr-aendern-muss-25795396?dmcid=nl_20170224_25795396
Ein Gespenst geht um in Berlin – das Gespenst einer neuen #Verkehrspolitik. Auf weiteren Straßen soll #Autofahrern Platz weggenommen und #Radlern mehr Platz gegeben werden. Viele #Dieselautos könnten aus der Innenstadt verbannt, die Straße Unter den Linden soll #Fußgängerbereich werden. Die neue Senatorin Regine Günther und ihr Verkehrs-Staatssekretär Jens-Holger Kirchner haben sich viel vorgenommen, und sie lassen keinen Zweifel daran, dass sie es ernst meinen. Schon wittert die CDU einen Kulturkampf gegen Autofahrer, und die FDP wirft dem rot-rot-grünen Senat vor, dass er Verkehrspolitik mit der Brechstange betreibt.
Ist Berlin im Aufruhr? Nicht wirklich. Der öffentliche Aufschrei blieb bislang aus. Ein Grund könnte sein, dass Berlin keine Autostadt ist. 40 Prozent der Haushalte haben keinen Pkw zur Verfügung. Außerdem sind die Senatspläne nicht neu. Schon vor Jahren wurde in Berlin damit begonnen, Autos Platz zu entziehen, um Radfahrstreifen zu markieren. Was aktuell für die Frankfurter Allee in Friedrichshain und die Schönhauser Allee in Pankow vorgesehen ist, hat woanders längst stattgefunden – etwa auf der Dudenstraße in Kreuzberg, der Heinrich-Heine-Straße in Mitte, der Turmstraße in Moabit. Für viele Verkehrseinschränkungen sind ohnehin nicht Behörden, sondern Kraftfahrer verantwortlich, die sich nicht um Regeln scheren: Es gibt kaum eine Einkaufsstraße, in der nicht in zweiter Reihe geparkt wird.
Hunderttausende sind auf das Auto angewiesen
Es ist kein Wunder, dass sich der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC), mit mehr als 700.000 Mitgliedern der größte Lobbyverband dieser Region, mit grundsätzlicher Kritik zurückhält. Autobesitzer sind vernünftige Menschen. Hunderttausende fahren mit nicht im Auto, sondern mit der …