BVG: Erste Busfahrerin der BVG geht nach 16.957 Tagen in Ruhestand, aus Berliner Zeitung

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Ein Leben, ohne #Busse zu fahren – das kann sich Barbara #Manteufel schwer vorstellen. „Ich will nicht gehen“, sagt sie an ihrem letzten Arbeitstag. „Ihr schmeißt mich ’raus!“ So fühle sie sich jetzt. Doch der Tarifvertrag ließ nichts anderes zu. An diesem Donnerstag war Schluss, für immer. Zum letzten Mal steuerte Barbara Manteufel einen #Linienbus der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) durch die Stadt. 16 957 Tage, das sind mehr als 46 Jahre, hat sie im Fahrdienst gearbeitet. Davon war die Lichtenbergerin 43 Jahre Busfahrerin. So lang wie sie saß keine andere Berlinerin „auf dem Bock“, dem Platz ganz vorn am Lenkrad.

Bushaltestelle S-Bahnhof Köpenick, 8.20 Uhr: „Ist sie das? Nein, noch nicht. Wo bleibt sie denn?“ Mehr als drei Dutzend Frauen und Männer warten mit Blumensträußen und Kameras, neugierig beäugt von Berufspendlern und Rentnern, die gerade Schrippen einkaufen.

Plötzlich zeigt die Infotafel keine Abfahrten mehr an, sondern „Vielen Dank, liebe Barbara!“ Dafür hat die BVG-Leitstelle gesorgt. Und kurz darauf kommt Barbara Manteufel auch schon vorgefahren, mit dem 164er nach Kaulsdorf. Ihr rotes Haar leuchtet den Kolleginnen und Kollegen vom Betriebshof Lichtenberg aus dem Mercedes-Bus B-V 1290 entgegen. Sie rufen „Alles Gute“, dann werden sie die Blumen los.

Immer wieder geht die Sonne auf

Nein, jetzt bloß nicht den Tränen freien Lauf lassen! Das ist Barbara Manteufel schon bei ihrer letzten Personalratssitzung am Dienstag passiert. Doch gerührt ist sie schon, und in einem Augenwinkel wird es feucht. „Von meinen Fahrgästen habe ich mich schon verabschiedet“, sagt die 65-Jährige, die zuletzt fast immer auf den Köpenicker Linien …